Intrigen, Hoffnungen, Rezepte
ein kleiner Überblick über die Gefühlslage des Publikums von Poesie, Programm und Profit.
Als semantische
Endmoräne hat Innovation Wachstum und programmatische Strahlkraft als
Demokratie weltweit durch-heizt. Das gemütliche Wohnzimmer bedeutet voll
ausgestat-tete Selbstversorgung. Da locken überdachte Terrasse mit Freisitz und
Wohnzimmer wundersam. Es duftet nach erhol-samer Gemütlichkeit in der
Nichtraucherwohnung "zum Wohlsein" des Abzockers und
Beihilfetricksers Klöter, in seinen besten Tagen ein unglaublicher Gurnemanz.
Zum Ende seiner beruflichen Anstrengungen durfte er den Sieg der Hinterzimmer,
der Beziehungen und der stillen Absicht triumphieren sehen.
Der Vorsitzende,
wahrlich kein Nitschewok, betonte in ab-grundtiefer Sprachskepsis: „Wir sollten
mehr marxistisch-leninistische Werke lesen. Was ist schon Klassencharakter bei
Leuten wie Lin Biao"? „Horst. Horst“. skandiert die Menge dem Bonvivant
und ehemaligen Revoluzzer zu. In den Klamotten der 70er Jahre — Hemden mit
Rüschen und Plateauschuhen — huldigt das Publikum einem aufgestylten
Selbstbewußtsein.
In großem TV-
und Schlafzimmer werden Sie die Gnade der Faulheit fühlen. Die Trödelküche ist
angerichtet, das Bade-zimmer läßt eine spottbillige Regendusche erwarten. Eine
Geisterfahrt in Denkbildern der Vergangenheit.
Angehörige der
parteifeindlichen Clique um Lin Biao sind nicht umsonst Vertreter der
neuentstandenen Bourgeoisie gewesen. Das bedeutete Konsolidierung, Diktatur des
Prole-tariats und konsequente Durchführung der Linie.
*
Vergeblich
versuchte Phil zu schreien. Der schwergewichtige Aufseher des
Staatsgefängnisses war nicht auf sein Kin-dergesicht hereingefallen. Der Tod
biß die Zähne zusammen und ein Schauer überlief O’Leary.
Mit rasendem
Humor schlug er sich durch Dornenbüsche. Rheinhessen drückte schwer. Wie
bereute er jetzt, dass er sich bei den Backeskartoffeln nicht hatte zurück
halten können. Aber er durfte keinen Laut lassen, duckte sich wie Funktionär
vor Funktionär und hoffte auf Wunder. Das Lachen der Cleveren und das Schweigen
der Sozialen hatten ihn zum Underdog gemacht. Vorsitzende stellten fest: „Dies
ist ein sozialistisches Warensystem mit Diktatur des Proleta-riats.“
*
Mallorca-Märchen
wurden Wirklichkeit. Maria war Liebe, traf In süßen Ängsten einen Mann mit
Vergangenheit und Ausstrahlung. Der altmodische Wecker rollte tickende
Se-kunden in den Carneval der Herzen.
Davon konnte man
sich variantenreich überzeugen und unendliche Möglichkeiten der
Wechselbeziehungen ausloten. Seltsam: Gab es nicht wichtigere Ausgaben der
Lotterver-waltung als den Aufputz einer Repräsentanz? Jeder Pinguin sollte doch
seine Krawatte haben!
Die grenzenlosen
Räume der Imagination von der Diktatur der Embleme zu befreien bereitete jedoch
den Boden für das Geschmäcklerische: Maria knöpfte den obersten Knopf der von
Tränen hübsch betupften Seidenbluse zu. Und da kam ganz er selbst: der
weltberühmte, leidenschaftliche Knob-lauchschnacksel Alwis als heimatdeutscher
Autor zur Gel-tung.
*
Knurren und
Bellen schnappender Hundemäuler. Flackern-der Fackelschein. Revolverhähne
repetierten Gewehre. "Ste-henbleiben!"‚ gellte es gehetzt aus Augen.
Doggen rannten los.
Die Analyse
Lenins und eines Vorsitzenden zeigen, daß das bürgerliche Recht unter der
Diktatur des Proletariats einge-schränkt werden muß, damit sich die drei
Unterschiede all-mählich zurückbeamen zu Eisdiele und Schilfdach und von dem
Unfug, den man an den Universitäten als Exzellenzcluster feiert, was die
eigentlichen Fragestellungen der sloterdeutschen Wissenschaft sein könnten. Nur
ein Wahnsinniger hätte Tod gekostet.
Man sang, was
alle hören wollten: „Tränen lügen nicht", im grün-braunen
Polyester-Trainingsanzug. Die Geschmacklo-sigkeit hatte ihren Gipfel erreicht.
Dem Ich erschien es ori-ginell.
Er sah gut aus
mit Haaren und Augen, die Arme verrieten Krafttraining und die Krawatte lachte
Maria an. Aber Phil, der Gabel und Messer umklammerte, dozierte besessen wie
jene, die in der Studentenbewegung und Kneipen Debatten geführt hatten.
*
"Verdammter
Idiot!" Phils Schrei wirbelte herum. Der Zufall hatte einen Kopf
getroffen, der einem den Magen umdrehen konnte. In sinnloser Wut hob er die
45er und feuerte.
Hatte Lin Biao
Recht? Wenige Leute würden eine immer größere Menge an sozialistischer
Planwirtschaft zersetzen und mit Fönwelle, engen, gelben Hosen, das gelbe Hemd
bis zum Bauchnabel aufgeköpft, so daß
das Brusthaartoupet gut sichtbar ist, umherlaufen.
Phil flüsterte:
"Jetzt überlege doch bitte mal, was dieser Kunstfex, Trödler lockerer
Phrase, Weinluster und peinliches Original für die Menschen getan hat, das
nicht ebenso gut von einem der örtlichen Backenschunkler erledigt werden
könnte! Wie symbolistische Femmes fatales stellen schließlich auch
Erdgeistinnen für die Welt der Ratio eine objektive Bedrohung dar, wenn
Schnarch und Schrulle in Vereinsnachrichten aufeinander treffen."
Es kam zu
tobenden Eruptionen. "Hengst!"‚ stöhnte das Tempo. Er spürte
machtvoll nahende Entladung, als er seine rhythmischen Bewegungen auf den Bauch
drehte. Begehr-lich knetete man, durch Gespreiztes griff Verlangen, rutschte
Widerstand in leidenschaftlichem Kommen. Keuchen und Stöhnen spielten auf dem
Orgasmus wie sonst nur Vulkane. Da war sinnliche Unmittelbarkeit, die Identität
mit Erde bedeutet, ja, mit Welt: Sixpack.
Tändelei und
Zärtlichkeit wogten in Faszination. Augen, Nase, ein Mund, der lachen wollte
und lange, hellblonde Haare, die wie Glanz glänzten: Immer neue, fantasievolle
Kosenamen waren ihm eingefallen, um sich libidinös zu bescheiden - gerade im Willen
zum Experiment in der sozia-listischen Gesellschaft. Es existierten zwar noch
Volkseigen-tum und Kollektiveigentum. Die Spannung steigerte sich aber fast ins
Unermeßliche. Und dann war es soweit. Horst Mahler, sprangt zur Bühne. Das
Publikum explodierte.
*
„Wohin geht denn
die Reise?“, fragte die Stewardess in der bodenblauen Uniform. Sie war
offensichtlich nicht auf Wimper getuscht. Ein silberner Vogel trug sie fort aus
der Zärtlichkeit.
Brüllend sprang
ein bärtiger Kerl ins Zimmer. Kugeln hack-ten. In einer Seitwärtsdrehung langte
sie nach einer Salve des Berserkers. Flach auf den Dielen zog Lassiter den
Re-mington, durchschlug die Schulter des Eindringlings und stanzte ein
hässliches Loch.
Solches
Paradoxon des Erlebens rückt voll ins Licht, was dem Narzißmus ein
Doppelvollzug von Selbstbehauptung und Schwelgen in noch Uneingegrenztem ur-
und eigentüm-lich sei, wie Freud offen zugibt. Von der Protzbude der Knobifexe
aus geht es jedenfalls direkt in den Schunkelbe-reich. Dort könne man sein
Frühstück bis in den Herbst hinein stehen lassen oder die verschimmelten
Kastanien und Pilze aus dem nahen Gammelmarkt später selbst mit einem
schnarchteuren "Schoppen" des seriösen Denunzianten ab-schütten.
Lassiter zügelte
das Pony über die endlose Prärie. Sein Ge-müt war ein unbeschwertes Kind. Die
Freude auf ein Wie-dersehen zeigte aber Vermisstes. Heimat ist Herz. Der
Schmerzensschrei war weithin hörbar.
Ohren rauschten,
als wäre ein Kiefer aus dem Gelenk ge-sprungen. So machte es die Bestie mit
allen.
Galopp näherte
sich vorsichtig. Frauenherzen schlugen hö-her. Nach einigen Meilen sah man
einen überschwänglichen Horizont ratlos ins Erstaunen sinken.
Der Mensch war
also das utopische Lebewesen ,par excellence‘, und sein Sternbild das ‚Prinzip
Hoffnung', das ständige Sichvorentwerfen auf eine mögliche Verwandlung hin.
Maggio Valetti grinste schief verkneifen. Die letzte Hinrichtung lag mehr als
zurück.
Denn wenn sogar
Gelehrte — und auf wen sonst als auf sie sollte diese raffinierte Konzeption
gewitzter Diktion gemünzt sein — durch solche Geschichten zu fangen waren, dann
war es höchste Zeit für eine Archäologie der Sekrete, denen bis heute kein
Geist zu widerstehen vermag. Die Männer im Block D, für >Death<, dachten
einfach: "Nichts". Der Gürtel der Hose drückte die Fettmassen nach
oben und ließ sie dann einem Rettungsring gleich, wieder über den Hosenbund
fallen. Wulstige Lippen bleckten aus gelblichen Raubtiergebissen!
"Das hier
ist Brexit", kläffte der Feigling. "Hier hat man die Schnauze voll
von Rechnungsprüfung, Währungskrediten und Hofberichterstattung."
Unterdrückung
und Ausbeutung der Werktätigen schauten sich aus zusammengezogenen blitzenden
Augen um. "Bist Du der Bulle, he?" Er zuckte den Gefängnisdirektor
zusam-men und lachte schallenden Tinnitus.
Die Clique des
reaktionären bürgerlichen Standpunkts ver-körperte den winzigen Prozentsatz der
nicht umerzogenen Grundherren, Großbauern, Konterrevolutionäre, asozialen und
Rechtselemente. Sie bekämpfte den Willen der
revolu-tionären Volksmassen. Dazu setzte sie der
Widerspiege-lungstheorie idealistischen Apriorismus entgegen. Mit ge-zielten
Schüssen drückte sich ein Schweigen in die Todeszo-ne.
Man rieb sich
den Schweiß von der Stirn und schenkte fri-schen Kaffee ein. "Die sind
Bluna!" keuchte der Mann mit den schwarzhaarigen Gesten und unwirschen
Coachings, versprach der Menge aber: "Vor euch liegt ein Abend voller
Lust. Liebe und einer kleinen Portion Sex“,
Die Turmuhr
schlug einmal, schlug zweimal, dreimal, elfmal, ja sie schlug zwölfmal. Diese
Nacht erschien als Einsamkeit. Das naturhaft Demoralisierende daran war
skandalös. Erdgeistinnen strahlen, wenn Wahrnehmung Magie wird. Doch Maria
dachte Wanne und Schaum. Sie verachtete Machotypen, als etwas ganz Besonderes.
Vielleicht haben wir ja auch eine Verantwortung.
Feuerzeuge
schnappten klickend bläulichen Zigarettenrauch zur Decke. Er war angekommen und
fühlte glücklichen BMI. Eines Tages würde er vielleicht: „Willst du mich
heira-ten?“ Es begann in einem „Bett im Kornfeld“. Die Lippen verzogen sich zu
einem diabolischen Grinsen.
Ansatzlos sprang
der Ire einen hammerharten Hieb. Gur-gelnd taumelte er zurück und stürzte von
stahlharten Fäusten hochgerissen. Ein Dampfhammerschlag johlte. Man krümmte
sich halb bewusstlos schemenhaft ein Knie auf sich zukommen, stürzte in
schwammigen Morast.
*
Lustvoll wand
man sich, hob und senkte man sich im Takt ekstatischer Bewegung, um spitze,
wollüstige Schreie. Er hatte sich das Mieder gleich über den strammen Hintern
gezerrt. Jetzt lag er auf dem Rücken, die bestrumpften Beine verschlungen.
Zounds! Da war „Sonne im Herzen“. Entwe-der hatte er keine Nerven, oder er war
wirklich ein existenti-eller Heidegger.
Schweiß rann in
die Augen. Mit dem Ärmel rieb man sich die Stirn und sprach von der
Langwierigkeit des Klassen-kampfes in der Gesellschaft als Klassenkampf.
Solange keiner wußte, ob Phil wartete, waren spitze Steine blutige Schrammen,
steif und gefühllos.
"Lol!",
Mackintosh warf müde einen Packen Bilder auf die rissige Resopalplatte. Die
Fotografie zeigte ihn mit einem atemberaubenden Schwarzhaarigen.
Zu Beginn der
großen Kulturrevolution analysierte der Chef-ideologe die wahre Gesinnung von
Konsorten. Er schrieb: „Wahre Absicht ist es, mit Dschung die Dämonen
bekämp-fen.“ Das traf den Nagel auf den Kopf. "Seht in die Augen! Der ist
voller Stoff und Wahnsinn."
Sie lächelte
herum und zeigte die ebenmaßig gewachsenen, schneeweißen Zähne. "Ich habe
Brötchen", sagte sie. Valetti grinste. "Ich kann treu sein."
"Die Frau
muß etwas wissen", sagte Phil. Wütend stemmte sich die Haarige auf und
schoss hämisch. Ihre Nägel splitter-ten hasserfüllte Augen. "Was? Knackige
Attraktionen?!"
Das Haus lag
abseits. Das Weiß war konturlos und der Whiskey brannte scharf in der Kehle.
Auf der Faulenzertras-se gab es uralte Witze vom Schmarozer, gerne auch
intri-gant.
Wir müssen in
diesem Kampf zweier Linien immer wieder die Bourgeoisie und deren Agenten
besiegen. Es gilt Revisi-onismus zu praktizieren, Spaltertätigkeit zu
betreiben, uns mit Simulanten und Hypochondern zu befassen. Mit Costa könnte
man Trost auf lbiza suchen. „Dort gibt es Sonne, Sand, ja Frauen auch"‚
erklärte Horst dem Publikum. Die Worte der Primadonna vom hl. Lehrsatz waren
kaum zu unterwandern!
Das Volk
betonte, daß vor allem die Mitglieder des Zentral-komitees, „gewissenhaft
Bücher lesen und studieren, den Marxismus sich zu eigen machen sollen.
Konterrevolutionä-re Doppelzüngigkeit: mit roten Fahnen gegen die rote
Fahne" , oder „Unter der Fahne des Vorsitzenden Mao die Kräfte des
Vorsitzenden Mao schlagen?" Bremsklötze glühten.
Der untersetzte
Insulaner mit den ölig schwarzen Haaren schüttelte freundlich den Kopf. „Ich
Ramon! Und das En-rique und Juan.“ Überstolz schien es fast eine Geste von Zurückhaltung,
die Gefühl hervorrief.
Sie hörte
staunend ein winziges Fenster mit Blick auf einen Hühnerhof in
alt-mallorquinischem Stil, anheimelnd und gemütlich. Glückliche Mundart! Phil
unterdrückte ein Gäh-nen.
Trödelmärkte
hatten sein Selbstbild geprägt: Zwei junge Burschen reckten ein Transparent in
die Höhe mit der Auf-schrift "Abschieben!". Die leiernde Musik wurde
untermalt von lautstark ausgerufenen Parolen wie "Lügenpresse, Flüchtlinge
raus" pp.
Der Fettleibige
ächzte. "Spuck schon den Namen aus!"‚ brüllte O’Leary in die Visage,
als habe Keith Richards ihm zugezwinkert. Zukunft liegt eben in der Bildung. So
sollte der Ideologie der marxistisch-leninistischen Klassiker besondere
Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Etwa eine halbe
Stunde später bemerkte sie Augen. Maria
murmelte: „Schönheit“, wie verschwunden.
Beim „Chuleta a la asturiana“, dem Champions-Schnitzel gab es Taumel zwischen
Excess und Askese.
Er holte Colt
und Trommel aus dem Jackknife. Er würde es ins Herz rammen, ohne auch nur einen
verräterische Laut auszustoßen. Pfeifend stiefelte Luke in den Boardwalk, wo
das Ich als schmerzbedingendes noch bedeutungsvoll mit-wirkte. Der Rückschub
ins Passive gewährte ursprünglichen Spielraum. "Sie sind ja wohl doch ein
wenig am Leben!"
Valetti lachte
schallend. "Cleverer Hund, lauf schon!"‚ schrie er drei Schüsse ab.
Pferde galoppierten los. Er verpasste ihm einen Tritt und preschte johlend
davon.
Der
Ovolutionstheoretiker Sloterdijk wußte das wohl zu schätzen, bot es ihm doch
die Gelegenheit, seine Farce mit einem Quantum Pornografie zu würzen. Der Mann
mar-schierte los. Doch es kam zu Techno-Klängen. Er fühlte: Rheinhessen, die
Wüste lebt. "Geht in Ordnung", sagte Phil.
Ein
Währungskredit wurde aktiv, Zeitung und Rundfunk problematisierten das Risiko
einer Spekulation auf Verlust bei Saunatemperaturen. Zwei Lumpen warteten auf
den Startschuß zum Mobbing.
Als Maria
öffnete, lächelte Enrique samtbraune Augen. Die kleine Stupsnase gab ihm etwas
schmallippiges. Die Familie war gesund und offline, duftete verführerisch nach
Knob-lauch und frischem Heidekraut. Auf dem Esstisch aus der-bem Naturholz
stand Libido des Weibtums mit ihrem von Freud übergewichtig geschilderten
Umkipp.
In dem Moment,
da das ideologische und militärische Ni-veau erhöht war, verwandelte sich das
sozialistische Ge-meineigentum in Privateigentum. Immer unverhüllter traten
politische Ambitionen zutage, Habgier und Akkumulation von Kapital. Doch
betrachtet man sich die tobende Masse, so schien Phil den Nerv der Zeit getroffen
zu haben. Jürgen Drews mit 71, das sagt doch alles!
Sie starrte das
Telefon an. Gedanken rochen enttäuschend nach Rasierwasser. Als die
Kirchturmuhr schlug, liebten Tränen den unaufhörlich kurzen Schlaf. Etwas
Unverständliches schüttelte den Kopf.
Als Phil dann
eine Baumaßnahme kritisierte, verbot der Deputy ihm das Wort. Der Mann, der
Rede und Antwort zu stehen hatte, durfte ohne Eingreifen irgendeines der Räte
Schweigen verordnen. Der Sheriff lachte freudlos auf und hielt ihm das goldene
Parteiabzeichen unter die Nase.
Auch deshalb kam
es zur Vormachtstellung Amerikas. Nach wie vor schien allem etwas
Minderwertiges anzukleben, etwas Anstößiges. Der verdammte Bastard wußte im
Grunde egal. "Kein Dialog!", sagte das ehemalige
Kommunikations-genie, das zum Monologisten gewandelt war.
Seelenruhig
stieg Lassiter vom Pferd. "Mein Name ist Lassi-ter."
Dass hier nicht
der Wissenschaftler, sondern der Spaßma-cher sprach, dürfte evident sein. Die
fünfköpfige Bande hatte sich eingeschossen. Im hohen Bogen flog der Nitschewok
durch die Luft und knallte auf den Boden. Sein Pferd überschlug sich mit Hals.
Sie schaute zu dem Iren, der gähnend heranwalkte. Dann öffnete sie die
Schnallen des Patronengurts.
Sloterdijk
erkundete also die Bedeutung der weiblichen Sexualität für unsere Welterkenntnis.
Doch dieser einfache Bauer und das schlichte Gemüt ließen keinen Raum für
Toleranz. Man verließ die Bühne für einen kurzen Moment, erschien wieder in
rosa Rüschenhemd und silbernem Glitzeranzug. „Aber bitte mit Sahne“ dachte sich
das Publi-kum ohne einen Anflug von Pegida. Nach einer köstlichen „Sopa“ kam
die Sonne herab, wie eine sinnliche Offenba-rung.
Bald schon lag
sie mit einem Oberkörper auf der Decke. Der Krieger zerrte stärker und
fordernder die prickelnde Wonne. Begieriges kam seufzend, Leidenschaft empfing
Stöße. Bei-ne waren Gesäß und Verzückung lustvollen Treibens.
Verhaltenes
Keuchen war muskulöses Genießen, Innerstes zum Vibrieren bringen, ja sich dem
Orgasmus entgegenpeit-schen. Immer wilder die Bewegungen der Wilden, immer
klammer der Klammergriff, geschmeidig spürte man Ge-schmeidigkeit, Augenblick
auf Augenblick glutvollere Be-sinnungslosigkeit. Auf dem Gipfel gab es dann
Wollust vom Biowirt. Erliegen kam in zärtlicher Berührung voller Glück und
Erfüllung. Aber einen Gutteil des Faszinosums seiner Dichtungen machte
Schirmbecks syntaktisch-semantischer Konservatismus aus Dichtung und Form.
Wachiwi lächelte
wissend, vermutete Frömmler im Jahr des Affen. Stammesfrauen küssten Worte. Ihr
Profil war breiter geworden.
Phil stieg aus.
Seine Knie zitterten, als Maria mit ihm spielte. Ein wunderschönes, junges
Mädchen mit blondem Haar und strahlenden grünen Augen. Daß er sich verliebt
hatte, hätte sie niemals gewagt
Nahezu
geräuschlos trat Luke die Theke in die Tonne. Der bärenstarke Holzfäller konnte
bösartig werden, doch vor Narbengesicht hatte er höllischen Respekt. Sein Blick
war eine Miene mit Ausdruck.
Man zerbiss
einen Fluch zwischen den Zähnen. Luke trat zu. Das Türblatt knallte knallhart
in einen Kugelhagel schluch-zender Tränen. Er intonierte „Du bist so heiß wie
ein Vul-kan". Dann, schnell die Wunderkerzen raus; allein auf der Bühne
und dunkel "Ich habs gesagt: Ein Bulle aus New York!"
Ein einziger
Blick zwang ihn auf den Stuhl zurück. Nervös knetete er sich eine Zigarette.
Der Senator, der Bürgermeister und der First Attorney, vier Stunden von der
Katastrophe entfernt.
Das wilde
Stakkato von Schüssen prallte als Echo zurück. Der Verwundete taumelte das
Hämmern eines MG. Mit weitaufgerissenen Augen starrte Captain Morgan die Arme
in die Luft und schwieg in die plötzliche Stille der blechernen
Lautsprecherstimme. Danach wieder Wunderkerzen bei „Ti amo“.
Sie waren
Abgeschiedenheit und Mühsal. Unten grummelte Olivenpaste, oben rührte die Rote
Fahne in Ideologenhirnen. Rasend keuchte er. "Ich will!" Phil lud
seine Winchester ins Holster.
„Du hast
schwermütige Gedanken aus meiner Tiefe geholt, Geliebte, wo es noch Frauen
gibt. Wirkliche Frauen, mit sanften Herzen voll "Ich liebe dich!"
O’Leary glaubte, sich verhört zu haben. "Wie wollen wir auf Schussweite
heran-kommen, ohne abgeknallt zu werden?" Da wurde er unter dem Einschlag
einer Gewehrkugel von den Füßen gerissen. Erledigt!
Der Ire seufzte
trotzig eine Horde übler Schläger zusammen. An denen hatte sich zwar auch
Schirmbeck beteiligt. Doch dessen poetischer Focus unterschied sich radikal vom
kon-servierenden Literaturbetrieb der deutschsprachigen Weltli-teratur.
Bekanntlich redete Freud ja von Sexualüberschät-zung als von ein wenig
„Zuviel" an Libido.
Nach dem
Zusammenbruch der Clique um Lin Biao sagte der Vorsitzende abermals: „Ich rate
euch ausdrücklich, Ge-nossen, Bücher zu lesen.“ Wie stark fühlen wir uns doch
aufrichtigen und wichtigen Weisungen verbunden!
Lassiter pochte
ein Einschussloch ins Haltlos, taumelte seit-wärts und knallte röchelnd auf.
Unerschrocken bohrte sich eine Kugel in sein Fleisch mechanisch zu feuern. Er
nahm es als Schulterdurchschuss.
Unmerklich
streichelte er los. „Ja, ich will!" sagte Maria leise. „Ich will nichts
anderes, als lieben.“ Die Therapie war wohl erfolgreich gewesen. Er küsste die
Nacht als Liebespaar.
Maria knetete
zärtlich. Phil beobachtete lässig. Eine Gehirn-erschütterung verschwand im
Regen und sah die Deutschen an. Scheue
Gesten! „Hasta la vista“, sagte Phil. Dann ging er .
Maria warf sich
aufs Bett. Lassiter riss den Kerl panther-gleich zu Boden, ein Fausthieb, ein
Haken gegen die Schläfe. Etwas raunte beruhigend. Die Textbeiträge wurden zum
Teil einfach nur gesprochen, oft aber geschrien oder geflüstert, auch etwa
gejault oder gar gekeucht.Man ballte Hände zu Fäusten.
In der Nähe
machte Abscheu sich breit. Am Zittern der Arme erkennt ja selbst der Russophile
den Schmerz. Für Ab-schaum war jede Gerichtsverhandlung Kampfgeist und Pose.
Sein voller Name,
war ein Mann, der kein Blut zur Hand nahm. Wenn ihm irgendetwas nicht passte,
dann sagte er es mit Mund und Überzeugung. Entweder tat er dies von Ange-sicht
zu Angesicht oder man schmiegte sich an ihn. Wie Marx sagt: „Als Kapitalist ist
er Kapital. Seine Seele ist die Kapitalseele.“ "Schwachsinniges
Gerede!"‚ blaffte Phil.
Das Donnern
einer Revolverkugel zuckte. Doch der Dichter Schirmbeck glaubte der
Klassizität, der tieferotischen und amoralischen Attacke von Tänzerinnen. Auf
diesem Höhe-punkt weiblicher Erfahrung stand sie, die Erzeugerin, Ernäh-rerin,
Erzieherin zugleich dem Wachstum ins Männliche nahe. Ihr Herz flog ihm entgegen
und verriet ein zärtliches Lächeln. Er riss sie an sich. "Baby"‚
raunte er hart.
Das lag am
Überraschungsmoment des Narbengesichtigen und daran, dass Phil der erste
Sesselhocker gewesen wäre, den er nicht mit bloßer Muskelkraft in die Knie
gezwungen hätte. Er klammerte sich schwindelerregend steil hinunter.
"Genau
falsch", sagte Phil. "Mach bloß keinen Mist, gelack-ter Schönling!"
In rasendem
Galopp näherte sich ein Reiter das Feuer eröff-nen. Doch alle Vorsicht knallte
auf den Boden, blicklos zum Horizont. Ihr Handeln war Lächeln.
"Komisch", dehnte Toole. Der Rheinhesse sprang auf und hob ab.
"Feuer!"
brüllte Phil die nächste Salve auf den Verwundeten, der noch immer aufrecht
taumelte.
Lassiter hieb
Luke krachend seine Faust ins Gesicht. Mit einem Handgriff zügelte er sein
offenes Konto, voll bepackt mit Lebensmittelvorräten. Er riss den Geduldsfaden
fürs Grobe von den Jackenaufschlägen. "Jetzt hör mir mal gut zu, mein
Freund!"
Dann der
Höhepunkt. Lassiter verließ die Bühne, lief ins Publikum, blickte den Mädchen
tief in die Augen, riß sich das Brusthaar vom Leib, das Gekreische übertönte
die Mu-sik.
„Schlaf
gut", betrachtete Maria das Foto tief und traumlos in den Koffer. Viel zu
schade war die Zeit ihrer Liebe. Glück: Die Genossen der hohen Kader wollten
Lesen als eine Ange-legenheit für die Festigung der Diktatur des Proletariats
anpacken, die Hauptwerke von Marx, Engels, Lenin, Stalin und des Vorsitzenden
Mao über die Diktatur des Proletariats gut studieren und mit den Massen eins
werden. Die Menge war kaum noch zu bändigen.
Der Junge,
planschte entsetzt aus großen Augen: „Dort wohnt ein Hakenkreuz aus
Deutschland."
Phil saß im
Schneidersitz wie die Sitte auf sloterdeutsch: "Im Orgasmus schlägt die
Natur die Augen auf!" Gepflogenhei-ten sind Fleisch 2Blut. Im selben Bauch
und Bogen konsta-tierte Schirmbeck dem Menschen maschinenähnliche Züge:
"Er hat eine Kanone verdammt!"
Lin Biao
kaltzumachen, war kein Kunststück. Agent
der Bourgeoisie in der Partei, war er eben die Seele der alten Bourgeoisie.
Ein, zwei klatschende Geräusche, dann herrsch-te Stille.
Ein Schauer
durchrieselte die Körper, als er sie zu sich zog. Sanft streichelte bebende
Berührung. Atem kam stoßweise und Knöpfe öffneten erregtes Aufstöhnen.
Die Abschreckung
hatte gewirkt. Nur die Parteivorsitzenden hatten in der poetisch „perversen“
Erotisierung, die Schirm-beck wahrnahm, wie gestanzte Pastiches gelächelt. Da
mein-te der Dicke im Tonfall mittelbadischer Fettschmelzen: "Lass dich nie
wieder blicken!"
"Maria"‚
flüsterte das Alles wird gut. Rasch zog sie im Dämmerlicht Ritzen matten
Sonnenlichts aus. Herauslösun-gen sind nicht neu. Regress kann nicht begriffen
werden.
"Es
schwärzt mein Herz."‚ grüßten düstere Gedanken, Erin-nerung, schreckliche
Bilder und bruchstückhafte Intensität. Lustlos lachte Lassiter.
Da bellten
Revolver. Kugeln donnerten durch das Türblatt. Holz splitterte und pfiff
heulend als Querschläger durch die Zähne. Lassiter riss seinen Remington aus
dem Holster und rollte sich seitwärts aus der Schusslinie.
Gemeinsam
schlenderte er den Gehsteig und legte der jungen Frau schwingende Hüften.
Sie blieb plötzlich stehen und gab dem
großen Mann einen Kuss.
Phil lachte
zärtliche Regeln der Kunst. Der Bürgermeister war am Resthaupthaar so dünn wie
ein Staatsoberhaupt. Lange war das her, man
begrüßte Problemhorizonte wie Katastrophen.
"Dachte
ich’s mir doch"‚ stürzte er sich auf den Kerl. Er schmetterte den Mann auf
die Dielen und hieb ihm den Coltgriff gegen die Stirn. Hart donnerte die Linke
auf Nase und Kinn. Fettleibige sind nicht zu unterschätzen.
Fünf oder sechs
Angreifer hatten sich ins Jenseits befördert. Phil schnaufte zornbebend den
Remington: "Jetzt wird mich dieses Gesindel mal kennenlernen!" Wie
ein wütender Stier trabte er durch und durch in eine Falle getappt.
Das Knacken
eines Revolverhahns ließ ihn wirbeln und automatisch den Abzug durchziehen. Im Mündungsfeuer
sah er, wie Gegner sich krümmten. Alarmiert drehte sich ein knirschender
Stiefel.
Doch als der Tag
windstill war, badete Maria in die Sonne legen. Als sie gerade ihr Handtuch
gebügelt hatte, sah sie eine einsame Gestalt waten. Ihr Puls ging Phil.
Widerstand
schmolz unterschwellig, zitternder Leib geriet in Ekstase. Stilles Verlangen
wirbelte und rammte Ellbogen in die Nieren. Ein Schuss aus dem Peacemaker löste
sich, be-fand sich aber bereits im Würgegriff wie ein Schutzschild.
Ein
philosophisches Flachsprech legte sich über farbenblinde Männer, archaische
Berührungsängste und lustvollen Durch-bruch in eine neue Lebensform. Die
parteifeindliche Clique verleumdete immer noch die enge Verbindung der Kader
mit den Massen.
"Verräter!"‚
spie Luke seinen Revolver in Schach. Eine Staubwolke näherte sich.
Schnurzegalisten
eröffneten das Feuer. Ein Stück Aktivität, fast doppelgeschlechtlich ergänzt,
und eben drum wieder ins Urnarzißtische zurückgerundet durchschlug Brust und
Hals des Reiters, der schwankend zur Seite kippte und hinter seinem Tier
hergeschleift wurde.
Verdammt, die
ruhmreiche Tradition des harten Kampfes der Partei mußte weitergeführt werden.
Der Weg führte geradeaus. Phil zeigte Gefühl wie ein Erzfeind. Etwas mit dem Burschen
war nicht in Ordnung.
Lassiter ging zu
dem Leichnam hinüber, konnte aber ledig-lich dessen Tod feststellen. Man sprach
es nicht aus. Ein grausames Spiel schluckte trocken. Sie stieß auf die
Fischer-kneipe „Carlos" mit romantischer Stimmung im Hinterhof.
Interessenten erweckten Anschein und penetrante Belästi-gung.
Luke zerknüllte
sie und schob sie dem Gast in den staunend geöffneten Mund. Meckerndes
Gelächter machte keinen Unterschied. Man war als Körper eben immer Körper. Was
hieß da: Alles gut!? Die Panik war unvorstellbar. Die jüngste Weisung des
Vorsitzenden würde aber ermöglichen, die historischen Aufgaben der Diktatur des
Proletariats und Methoden klarer zu erkennen.
Das war hastig
schlechter Lifestyle. „Entschuldigen Sie wie verrückt." Mulder fühlte sich
wie in kurzen weißen Som-merhosen. „Gut“, stieß er hervor, strich sein Polohemd
glatt und lächelte ein wenig überlustig. Das Bier im Café Paranoia hatte seinen
DDR-Geschmack nach der Wende nicht geän-dert.
Die Festigung
der Diktatur wurde also gefördert, die sozia-listische Revolution vertiefte
sich, die Entwicklung des Auf-baus wurde voran getrieben. Die chinesischen
Kommunisten, das Proletariat und Volksmassen Chinas wurden wieder von
Zuversicht erfüllt. Die Zimmertür trat auf den Flur.
Die Rothaarige
streifte ihre Stiefel über die Füße. Wie weit Schirmbeck wohl voraus war? Ein
finsterer Kerl mit Ge-sichtsfarbe trieb zu Gewalttaten an. Lambrusconi,
Olympio-nike im 90 Meter - Werfen, war bei der Themenacquise für psychiatrische
Nautik vollends eingebrochen.
Der Mann
stolperte gebückt voran. Die Wollust, sich nicht als Ich im Wege zu stehen
erhöhte sich masochistisch. Hin-sichtlich der Politik war aber aufpassen:
Internationale Kräf-te waren am Werk. Die Geschichte der chinesischen Revolu-tion
blieb Sieg voranschreitender Massen. Aber die Egoseite des Narzißmus kam zu
kurz.
War die
Kommunistische Partei unerfahren, konnte man zeitweilig die Oberhand gewinnen.
Durch das Ohren-Rauschen vernahm man leises Kettenklirren, Hecheln, Gei-fern und
Knurren. Als der heiße Atem aus den Tiermäulern schlug, hoffte man nur, dass es
schnell gehen würde.
Marshal Pat
Gillen schlenderte humpelnd über den Board-walk. Und schon verfinsterte sich
seine Miene. Tschiang Kai-schek! Praktisch die gesamte Grundherrenklasse und
Bourgeoisie. Radio Rucksack berief sich jetzt auf den Be-richt eines Dr. Näsel
in der Zeitung "Erpresser".
Aber etwas
merkten Maria und Phil doch, als sie am Swim-mingpool des Luxushotels lagen und
sich eisgekühlte Drinks servieren ließen. „Traumhaft schön ist es hier“,
flüsterte Maria und schmiegte sich in Arme. Man schritt durch bau-chige
Korbmöbel, fröhliche Bilder und winzige Schlafzim-mer. Das Letzte, was man
wahrnahm, war das Wort Houlle-becqs vom "den Greisen ein Grunzen des Bedauerns
entlo-cken!"
Hände zitterten.
Im Hintergrund lachte jemand in den Fern-seher. Worte setzten Stichworte und
versuchten, jedes unnö-tige Geräusch zu vermeiden. Fast war es, als wollte man
etwas festhalten. Angst beflügelte, drohte zu übermannen.
Eine
Klassenanalyse macht den Ursprung der konterrevolu-tionären Untaten von
Konsorten klar: Sie predigten die Doktrinen von Konfuzius und Menzius, was
genau der Handlungsweise der Kompradorenbourgeoisie entspricht, ein ziemlicher
Tritt in den Arsch der Kahlschlag-Ideologie. Tiefchristlicher Humanismus verbot
aber forcierte Wege.
Marias Stimme
klang sanft und rauchig. „Du hast doch unsere Verabredung nicht vergessen?“ Es
gluckerte in ihrem Bauch wie Falafel auf Köstritzer Klopsen. Das
Kerzen-schein-Dinner hatte begonnen. Rasch noch etwas Liebe auf den
Knutschfleck.
Wenn die Kerle
ihn zu fassen bekamen, würden sie ausge-peitscht, geschlagen und vergewaltigt.
Er drückte auf die Fernbedienung: "Gehen wir mutig auf dem vom
Vorsitzen-den Mao gewiesenen Weg vorwärts! Die Zukunftsperspekti-ven sind
glänzend und voller Windungen und Wendungen." Auf der Domplatte klatschen
die Grapscher Willkommen.
Spot auf den
blonden Mann, Rheinhard Meys „Über den Wolken“ klang noch nie so schön.
Das eben ist die
große Sache, die es in der Diktatur des Pro-letariats zu vollenden gilt.
Resumee: Für die
Vereinigung aller Aspekte aus Satire, Ernsthaftigkeit, Spötterei und
Fleischeslust lässt sich am Ende nur ein kompetenter Leser denken: Peter
Sloterdijk.
KW 9 2016
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