24.3.18

Worte des Grunch 1

Was heißt es, ein Mensch zu sein und dennoch den Menschen zu hassen?
Wollte das die Evolution?

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Aus Kraft und Schlummer

Was wollen sie, das wir tun sollen?
Aus der Not schwirren Schwärme kruder Gedanken auf, sinken als ideologische Schatten in die Gehirne des Menschengeschlechts‚ vorzüglich im intellektuellen Segment.
Der Wunsch heißt leben und herrschen. Und Liebe wird Haß. Und Ego chillt in Wurstigkeit. In der ViP - Lounge lallen ausgelutschte Hoffnungen nach Ruhm und Herrschaft.

                    Weil der Mensch sich der heftigsten Zeichen des Hasses weniger schämt als der kleinsten der Liebe –"
                                                                       (aus "Gesammelte Werke Johann Paul Friedrich Richters alias Jean Paul")
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Vierzehn Tage lang nach Anhören eines schauerlichen Videos eines Haßpredigers konnte ich kein vernünftiges Wort mehr denken, da die Ungeheuerlichkeit der Wortwahl und die Gehässigkeit der Haltung sich auch körperlich auswirkten. Ich verglich es mit den Tiraden der RAF und mußte feststellen, daß auch in diesen Monologen nur eine Gelegenheit gesucht worden war, dem Haß auf Menschen eine wortreiche Grundlage zu geben, keineswegs aber wurde versucht, sich einer Diskussion - und das war 68!- zu stellen. Wie konnte es sein, daß zwei so weit voneinander entfernte Positionen in Ausdruck und Haltung so nah beieinander liegen? Wie konnte es geschehen, daß so viel Breivig aus der Brotherhood of Man quoll?
Idris aus dem Flüchtlingslager Eriba 2 im Tschad meint, wenn ihm die Wirbel wieder zusammengewachsen sind, wollte er nochmal in die Goldmine  gehen, um sein Geld für die Überfahrt zu verdienen. Dann könne er dem Mann ja in seinem Vorgarten helfen. Der habe garantiert noch keinen einzigen Löwenzahn aus dem Rasen gezogen. Und wenn er mit dem Schlagbohrer so umgehe wie mit den Worten, dann gnade Allah seiner Gesundheit!

Zufällig ist Dr. Warnix, Psychagog und Orkforscher der Organisation Smirc, im Camp. Er lässt sich -gegen ein Bakshish- darauf ein, eine Sekundenanalyse zu versuchen. Seiner Meinung nach liege hier ein sogenannter letzter Versuch vor der Ewigkeit vor: solche ideologischen Surfer wechselten schon in jungen Jahren die Weltbilder nach den Winden der Macht und merkten zum Ende hin denn doch, daß damit nicht viel tiefere Stapfen im Sand der Ewigkeit zurückblieben als die von beliebigen Knastheiligen. Plötzlich bekämen sie starke religiöse oder philosophische Eingebungen, deren Schlappische ihre Namen vor dem Versinken retten sollten. Es gebe da diesen Wagner, dem es glücklich mit einem musikalischen Schmier gelungen sei. Oder die unverwüstliche Begriffspampe Heidegger. Aber zu lange hätten die sich plötzlich als Prediger erkennenden Demagogen das Wort nur als Waffe benutzt, Wert und Ausdruck sei ihnen nie begegnet. Und jetzt sei es eben zu spät, weiter zu gelangen als in eine Zeitung. Es sei im Sinn der Ewigkeit ja auch - egal. Und sie wälzten sich wie  andere in Wellness eben im Wohlsein des Hasses.

Der Haß der Ideologen, Haß des Kindes, dessen Spiel zerstört wurde. Die schlimmsten Sätze der Haßtrommler konnten in einem dadaistischen Friedens - Projekt nicht verwendet werden. Etwas Würze vom Sloterdijk war erforderlich, den Quark hinunter zu bekommen.

Peter Sloterdijk, der Philosoph und Schriftsteller ist einer der einflussreichsten Verschrobenen unserer Zeit.  "Die denkende Rakete". Da war Sloterdijk noch links. Es hat ihm wohl nicht ausreichend Applaus, Applaus gebracht. So versucht er es, die gleichgültigen Freunde zu einem Aufschrei zu bringen. Die Houellebecqsche Variante des Narzißmus. Von Weltbild zu Weltbild, um Aufmerksamkeit zu halten. Schon längere Zeit versucht er nun eigene Wellen zu erzeugen. 

Mir macht es ein Vergnügen in den barocken Theaterwelten der Einbildung zu wandern und und die ausgestellten Absonderlichkeiten nachzufahren. Ich nutze die Texte aus Philosophie Magazin 5 2016 August/ September

Und schließlich einige scharfe Wendungen auf die Spitze getrieben aus einer Gottesdebatte in Leserbriefen eines kritischen Magazins. Sowie ein Kräutlein Eso.

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Der Frühling erweicht die Herzen von Arm und Reichsbürger. Nur die Ideologen halten dem Frost ein sicheres Plätzchen kalt. Krakehl schaut hinter der Wutecke einer Stammeshöhle hervor, ein Feuerchen Weltanschauung anzuzünden.

Ein Geschichtsknacker der besonderen Art, Guru des Krassismus, einer so genannten "Philosophie" von Hasskappen, nimmt Platz auf dem Wutsofa. Ein großer Vorsitzender,  fertiler Experte der Wolfsmehrung aus Absurdistan, versucht es als Prediger, Ein Primus, aus dem der Hass und Hoffnung auf Ewigkeit ins Klassenzimmer starrt.

Die unsrigen seien sittlich, ja: Wesen. Er sei es, der er sei, Umschau und Menschheit, so wirklich. Wirklich! Das Göttliche suche nach Blutsverwandtschaft. Jubler seien Verräter verbreiten. Und das Ich im Nudisten sei Volk des Wir. Aber es gebe einige, Einige! Das bräuchte eine eiskalte Miene.

Hier da: das sei Jugend, Alter und Öl des Gemeinwesens. Und da gelte es, was es wolle. Nein, niemand könne ihm können. Verteidigen sei kein Spaß oder so. Jede strafbare Handlung dürfe lügen und zeugen. Wir aber dürften überhaupt nichts als System da! Bitteschön. Und dann noch der Euro!

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Das Grunch schiebt sich eine Dinkelwalze ein und erklärt in der Charaktermaske eines Oberlehrers vor dem Kongress der larmoyanten Fakisten die sogenannte Kanonen-Erklärung zu 1968 aus Knast und Hirnknast, zum Mißbrauch der Fremdherrschaft und zum Mythos wirkmächtigen sozialen Artefakts: Hippies seien eine Lüge des 68er Humankapitalismus. Bitte schön und ja: immer habe Thomas Bernhard eine Krankheit am Radikalen ausgemacht. Aber dem Grunch verlange nun nach Unterzeichnern und Zeitzeugen, ja nach damaligen 68er Personen, um das mal gegenüber den Nachgeburten klarzustellen. Warum werde denn den Menschen die Fortpflanzung auch noch in einer solchen Weise versüßt? Wir sähen ja bei Insekten und bei zahlreichen anderen Lebewesen, dass es auch ohne jegliche Erregung gehe.

Man hört Freudenschüsse aus der IS-Baracke. Aber der Schalldeckel funktioniert nicht, stößt den Heiligenschein vom Geweih. Außerhalb des Gehirns gebe es keine Person, nur Umwelt.

Die Bewegung sei weder Kommismus noch Kapriolismus, oder Werteschaff, sondern total-elitäre und natioläre Kasteiung. Nach den achtziger Jahren sei dann ein neuer Maschinenbeat aufgekommen, auch mit einer Veränderung des Tanzverhaltens auf dem Dancefloor, begleitet von einem ungeheuren Anschwellen der Lautstärke. Er aber sei anständig und könnten Sie das glauben!

Aber ist Wirklichkeit wirklich? Die Stimme der Wichtigkeit schnarrt, das alles stehe einen Dreck für Partei, Parlament oder rot-grün devote Noten.

Ja und erst recht habe es nichts zu schaffen mit Liebe, Prozeß oder Sufismus der Sinne, bitteschön! Geboren beginne schon das Sterben, ein Zurückgeworfensein stehe bereit wie ein Leidensdruck . Auch jene hätten nie verstanden. Sie glaubten, das Recht gehe von der Person in eine politische Vorstellung, nicht umgekehrt.

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Die 68er Bewegung stehe nicht für Bob Dylan, Pol Pot und Cohmeini und auch nicht für schlechte Musik statt Egerland, Pornographie, Rauschgift, Second Hand und Kapitalverbrechen: Für 68 gebe es jetzt 20%, auch auf Putztruppen: Die Kulturrevolution sei hip und VIP gewesen, nicht Arbeit oder Klassenprimus. In der Bückware Juso und Co gäbe es jetzt bis zu 79% niedrigere Preise.

Artikel 2 fragt: Wieviel sollte Gott denn kosten?
Gott sei Verschwendung in der Welt der Materie. Dieser Schöpfer sei Herbergsvater Jesus und Jude bis zum Kreuz gewesen, egal ob Stalin oder Grunch. Alle Religionen seien gravierende Denkfehler im Ursprungsgott für falsch. Das sei Universum, Energie, Höchstspannung und Hölle, sei unbewältigte Erkenntnis. Jetzt wolle man mal schaun, was gehe in der Perfektion. An erster Stelle stehe nun die Beseitigung von Störungen des Fernsehbildes. Und: "Sag dem, ich kann jetzt nicht!"

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Wenn Gott Welt sei, könnten die Menschen ja machen, was sie wollen! Was da abgelaufen sei, hätte auch ausgehen können. Er habe sich  intensiv mit Geburtsblasen und der Existenzweise im Mutterleib beschäftigt, um sich dann stark auf den übenden Leib, der Exzellenzerfahrungen sucht, zu konzentrieren. Aber jetzt wolle er erstmal Alleinsamkeit (er macht die Finger-Apostrophe), und die Fleisch-Stigmasierung ins Kulturgespräch einbringen.

Worte des Grunch 2

Das Jahr 1968 bezeichne den Aufstand der Reichsbürger. Man, besonders er selbst, habe die Ausgangslage massenhaft im "Müssen" der Massen postuliert. Das Deutsche als solches erfassen, das genau sei der Jugendpunkt, weil ja Trennung zwischen Mensch und Geist sei. Er habe eine Fortbildung zur Wut-Akquise absolviert und verkaufe nun Rattenköttel als Spekulatius. Und da komme Christentum zum Völkischen: Die Spaaßphilosophie eines aufgeblasenen Hegel aufblähen und dieses Niveau noch unterschwatzen. Da seien Drang und Widerspruch im Deckel des Egal.

"Radikal? Oho!", sagt der Hirschkäfer im Rindenmulch. Ihm scheint es seltsam.

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Im Artikel 3, da sei die Stalinallee endlich zum Kurfürstendamm gekommen. Kreativ primitiv und daseinsweise sei der Zauselogie bewusst geworden, daß Gegenstände plötzlich "Gott" besagten. In der dritten Reihe von hinten schliefe, die Wurst warm in der Jackentasche, ein gewisser Schlämmer. Loden jodelten Krawatte, Hirsch und Pirsch. Und der Ork schriebe "Hool" auf sein Dirtshirt. Wieviel Kreide er auch fraß, man wolle es ihm einfach nicht glauben.

Jetzt sei der Geist gekommen, Gott, Nation und Schmäh des Exorzismus. Alles Sinnliche sei nun Bevölkern, was ja so etwas ähnliches sei wie labbriges Bewusstsein. Wer oder was könne solchem Hirn schon im Wege stehen? Bei Männern gebe es bis auf den heutigen Tag noch Rudimente von diesem Fischverhalten, etwas tendenziell Vorbeischwimmendes in der  erotischen Kondition.

Wenn das Gott sei, dann sei Gott eine Katze, eine einzige Polemik gegen das Schwitzen. Gegen Sinnlichkeit sei Gott aber Geist, wie schon die reißfesten Rucksäcke der Frömmler erkennen ließen. Wenn sich Völkern die Sichbarkeit kürze, fordere das Bruttosozialprodukt eine Beleuchtung der Welthirne. Es sei denn, auch der bekannte Atheist K sei wie Gott  erst später zu Jesus konvertiert. Ekel Alfred habe doch auch ewig zum Sarrazin oder Tellkamp gebraucht.

Dagegen liege Schlämmer absolut richtig! Ihm empfehle er, sich mit der nicht essbaren Welt auseinanderzusetzen. Man solle einmal darüber nachdenken, dass Auferstehung ein geistiger Vorgang sei. Endlichkeit herabsetzen, das sei echt katholisch.
Warum aber gelinge Entspannung? Artikel 5 des am Sozialtisch geschärften Studentenbunds spiele wie ein Jenenser Urburschenschuft Rollen aus der Waffen-SS in den Sand eines Trotzki. Und jetzt komme auch noch ein Haufen Verräter dazu und - Steuern! Alles genau Schweinerei, Grund und Anfangsgrund. Die AFD sei auch nur ein Boxklub, der Jugendliche von der Straße hole. Was sei unter diesen Aspekten schon der Unterschied zwischen RAF und Osman-Rüpeln? Er diagnostiziere den Tod der Nation, das Hirn im Fleischwolf von dianetischen Köchen.

Und allein dadurch schon, dass die Grundlagen versteuert seien, und das sich selbst denkende Ich wieder Achtung vermittle, könne man sich Gedanken ersparen. Im Schlachthaus der Geschichte werde der Ereignistypus „Geburt“ in die Welt gesetzt. Das gebe es eben nur bei Säugetieren. Man kriege das noch schon zusammen!

Dann kommt er mit Hitler auf den Begriff seiner Meinung. Er liebe den Geruch von Kamelhaarmänteln und angesäuertem Fuchsschwanz. Gott sei eben durch und durch ein Jesus in die Welt, ob Faltigkeit oder Einigkeit, sei also der Schöpfer aller Dinge und was es sonst noch so gebe, desolat im Resilienten.

Artikel 6. Was für ein Schnaps! Ein warmer Regen setzt ein. Völkisches und Antivölkisches im System der Vogtei wirke wie ein Rülps aus der Petersilie. Eben: blasphemisch wie das Mutterkreuz des Che'. Da sei stampfende Verzweiflung zur Sprache des musikalischen Zeitgeists geworden.

Achtung bezeugend sollte Dr. Worx die Menschwerdung Gottes bestellen, sage das Grunch. Soweit gehe es noch mit. Ob sich der Glaube aber auch an die Fleischwerdung erinnere?! Jesus rate schließlich zu Advent.

Artikel 7 Amerikanismus, Sowjetismus und Wiedervereinigung seien Machtpositionen im Befreiungskampf. Was sage man dazu, daß keiner mehr Beifall klatsche? Nur immer raus mit der Wut! Alt und schnaubend, ein wahrer Loden-Cohumeini! Nur immer dieses Neue, Mythos, Kunst und Kulturprogramm von Gott her! Das wären doch nur Keimformen, und Kollateralschäden im revolutionären Krawehl besoffenen Studiums. Heute sei das  alles von Stimmung angekränkelt, eine dramatische Gegenentwicklung bei Säugetieren, bei der die Frau erst als geschichtliche Kategorie entstehe, insofern der Körper der Frau als Milieu der Eiablage gewählt werde.

Das Glück als Euro vergesse alle Vorstellung. Es gehe um etwas ganz besonderes einiger Entschlossener der Hoffnungsfront. Die Würde des Menschen sei Rasse und Ansage. Er sei da Clausewitz schlechthin, Rede um Rede.
Ein effektiver Alkoholismus im Dresscode von Joggernauten johlt Beifall, übernimmt in der Pause stürmisch Wien und Tanz. Doch es bleibt gesittet. Niemals dirty dancing, Krieg, Widerstand oder wie das heißt. Einige spüren, andere fühlen. Wenn man nicht wisse wie da irgendeine Conditio Humana des dolce y cubana Klöppel und Kalaschnikoff einander definierten, bringe das ohnehin keinen Schritt weiter.

Was für ein schlimmes Hoffnungslos. Das wars weiße Rasse, das wars Marx als Problem. Daß einer nicht sei, das sei System. Das Rudel habe Zukunft im Hellau. Aber das einzige Rudel, das diesen Krieg führen und gewinnen werde sei Denken und Erfolg. Jedenfalls hagele es ordentlich Beschwerden von den Nachbarn der Not. Dieser Zahn sei gezogen! Im Artikel 8 habe man die Macht über die Köpfe verloren und jetzt -ja ljublju- solle es Gott richten.

Im Jahre 1968 sei nicht nur der Mythos geboren worden, sondern auch die destruktive Mehrheit. Kräfte hätten echt dämonisiert. Sei das die Krone der Verfälschung wie etwa die Geschmeidigkeit im Handeln nach Le Duan?

Artikel 9 glaube wohl noch an den Schöpfer des Weltalls, Urknall des Lebens und Mensch werden. Jesus Menschensohn und Gotteskind habe den Menschen geoffenbart, gelehrt und vorgelebt. Das Geheimnis liege im Loslassen, ja in der Gesundwerdung am Kreuz. Aus nationalreaktionärer Sicht sei Krankheit Ausdruck, aus spiritueller Sicht werde aber auch gefragt, wo Verbindung sei. So seien Menschen Ideologie, Herrschaft und Gewalt. Wenn wir wollten, müssten wir das Schockierende verwesen: die Praxis, die Sache,  Sinn und Stamm.

Jede Nation werde höher und höher. Auch Hitler und Stalin, die wagnerianische Variante der Links-Rechts-Wende. Die Linke wolle rechts sein und vice versa. Ein besonderes Ruhmeswachs zur Haarentfernung beim Neandertaler.  Er wende sich nun aber doch an alle Bewohner: "Wann hielten sich endlich ALLE an ein korrektes Müllentsorgen?"

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Die Guerilla komme immer aus dem Nichts der kolonisierten Proletarier. Ratzfatz erstehe ein neuer Hedonismus der Muskulatur, um eine tiefe Entspannung zu ermöglichen. Die Nötigung zur Kooperation bei der Fortpflanzung, stelle nun eine Beleidigung dar, die sich der moderne Mensch nicht mehr ohne Weiteres gefallen lasse. Es sei Frühling und ein hervorragender Vortrag hebe Stimmung und Stärke. Das nationale Wollen erscheine als Angeberei aus der Zuzelklasse. Hier sei aber keine Raucherecke! Er wolle sein Leben selbst. Die DNA stimme ja noch! Notwendig sei Können.

Verstand im Kopf habe man bestellt. Eine Gruppe von Genossen, ganz entschlossen, zeige regelmäßig Lethargie und Verbalradikalismus in der Strategiediskussion.

Bah! Es fehle noch alles, was einer als Mensch könne. Es stelle sich das Metropolenstudium heraus, ein Gelegenheitsjob, Fäulnisprozess voll pradgniwsch. Da zeigten sich denn Arbeit, Entmündigung und Deformation einer textilen Warengesellschaft. Morgens finde sich stets ein Stossgebet zum Anschlag von Thesen. Die sinnlichen Höhepunkte bildeten aber keine Sätze, das sei ja das Bemerkenswerte. Das werde von den Müllwerkern kontrolliert und mit gelbem Zettel gekennzeichnet.

Der Gott der Existenzgründer sei deutsch geworden bis in die Transformation herunter. Das Liedgut habe förmlich gejodelt. Entwicklung sei Vollkommenheit, sei Fassung und Übergang. Der moderne Mensch als Individuum knüpfe strukturell also tatsächlich bei den Einzellern an. Deshalb sei für ihn das Klonen zum Beispiel eine sinnvolle Option. Mülltonnen würden nicht mehr geleert, sondern blieben stehen, wenn sie nicht richtig bestückt seien! Da achte Gott als Einheit auf die Symbolik des Kostenpunkts.

Ein alter 68er schläppelt vorbei. Vorne vegan, hinten Hammer und Sichel. Riecht ein bisschen nach Wodka Putinoff aus dem verzwirbelten Backenbart. Das Grunch dagegen, so ne Art altgermanischer Imam, irgendwie seriös. Gott komme als Bewusstsein. Und bei Fehlbefüllung falle eine zusätzliche Abfallgebühr an.

Gott sei gegessen. Sei man auch fortgeschritten, so sei das Thema doch angekokelt wie eine Immobilie in Brandenburg als Erdhöhle im Paradies. Die Menschen als Proll seien auf Linie.  Und dieser Prozeß sei nur ein Manöver der psychologischen Justiz. Die öffentliche Zurschaustellung aller Prozesse der RAF sei kalt wie Königsberger Klopse.  Und das neue Wir sei wie ein Militärbündnis rund um die Erde.

Der alte 68er befummelt sein Smartphone. Als endlich die Verbindung steht, sagt er so etwas wie: "Ich geh noch mal beim Haßhorstl vorbei. Wird scho wern." Er stellt Tulpen vor die Tür und legt die Broschüre von den anonymen Ideologen dazu.
Ob's wirkt? Drinnen läuft die Welterklärung auf höchstem Dope. Das Hinterland sei Weltrevolution par excellence. Wie revisionistische Parteien sich das vorstellten, ganz ohne Krawatte oder Haßkappe! Die Realität des Proletariats und die Monogamie bringe dem Schöpfergott ordentlich Christentum ein.

Worte des Grunch 3

Der nationalkrawehlschen Fiktion entspräche süßlicher Fetischismus der Revisionisten. Ihre passive Masse, ihren mentalen Körper, wo die Gedanken seien, würden wie Fremdeinflüsse gelöscht. Nicht das Kleinbürgertum komme, sondern die Ideologie im Fremden. Das könne eine Unterdrückung sein in der Kassenlage der Gewerkschaftsapparate.

Das Argument der Massen erinnere das revolutionäre Gehirnwäschekollektiv an Kolonialschweine: Die Schwarzen, die Analphabeten, die Drückerkolonnen, die Milliardäre und die Discjockeys in den Metropolen. Lähmende Hitze gebe ihnen den Rest, aber diese Müdigkeit hindere das Rudel auch daran, sich den Schmerz einzuschlafen.

Aktion sei und bleibe ein Polizeikniff wie die Befreiung der Gefangenen. Der Dorfschneider habe dafür nichts berechnet. Er sei im militär-politischen Kern chronisch widersprüchlich. Es sei die Befreiung eines Revolutionärs gewesen, eines Kaders und Kerls, weil man schon damals Weltanschauung als Gott getragen habe.

Militär-politische Offensiven verkörperten Entschlossenheit und Restmülltonne. Keinerlei Gartenpflanzen dürften entsorgt werden. Die Aktion sei ein exemplarischer Antiimperialismus, ganz ungezwungen in der Konsumkultur. All dies liege in der Grundlinie des Zivilisationsprozesses, weil wir in der Moderne das Individuum freigesetzt hätten. Das bringe halt Verbindlichkeitseinbußen mit sich.

Es ließe sich nun fragen, ob man sich da im Glauben sei. Fragen stellten psychosomatische Partnerschaften oft ins Ausweglose. Der Gott des Fulminanten komme in der Demontage des Chef-Atheismus aber gar nicht vor. Schmerzen dagegen seien die Umsatzsteuer der Pharmabranche!

So seien wir, da kämen wir her: die Brut der Metropole, aus dem Krieg aller gegen den Leistungsdruck bei Ausländern, Russen und Nazizauseln, oder wie man sonst heiße.

Einseitiges sinnlich vernichten? Bitteschön, genau die Frage sei jetzt in Ordnung. In der Philosophie müsse ja doch irgendwann ein letzter Satz gesprochen werden, oder es setze ein Übergang in die Mystik ein. Massen seien Sache: bewaffnete Sache der Massen - auch in der Entfesselung. Das sei der Unterschied zwischen revolutionärer und nur wirklicher Wirklichkeit: Schmerzerleben und Leistung.

Der Gorilla sei nun Gruppe und Ziel im taktischen Zusammenhang. Abtreibung sei zu verbieten, liebten wir doch das Leben! Und jede Gorillaorganisation wisse um Psychologische Kriegsführung wie die Kunst des Kochens nach Karl Spitzweg. Solche kulinarischen Weinproben im Landgasthaus seien Speisefolge auf Speisefolge.

- seit 1970 stehe kleinbürgerliche Wurzelsuppe aus gelben und weißen Rüben revolutionär im Fadenkreuz.
- Das Prinzip Guerilla sei kross wie pochierte Eier mit pikanter Kräutersoße.
- Suhrfleisch werde als Befreiung von der Herrschaft des Imperialismus verzehrt. Es zeigten sich da Zusammenhänge, ja Wahrnehmung und Verarbeitung.
- Hecht sei der Mensch, hilfreich und gut!
Aber Waffeln aus Sandteig mit Paderbörnscher Creme mystifizierten, machten das Verständliche unverständlich, Heuchelei und Gewalt als Person!
Zu jedem Gang sollten in der Wertstofftonne wie in der Restmülltonne passende Weine gereicht werden, wo kein Papier, keine Pappe oder Zeitungen entsorgt werden dürften!

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Bullen versuchten nun Tatsachen und Kapitalistenschweine auf den Kopf zu stellen. Personalisierung und Psychologisierung projizierten Klischees der Anthropologie als Charaktermasken, Richter und Staatsanwälte. Das System hetze von Mensch zu Mensch gegen seinen Schweinebauch aus Ehrgeiz und Angst in den Wattebergen der Ideologie. Wenn man sehe, was Großaffen sexuell machen, sei es eigentlich fast ausgeschlossen, dass sie ohne Autoerotik zu dieser Art von Sinnlichkeit gekommen wären. Also da existiere bereits sehr früh ein autogener Faktor.

Die Dialektik von Revolution und Konterrevolution sei nun einmal Defensive, die Reaktion der Eskalation und die Konterrevolution der Massen gegen Gedichte für alle. So verschärfe sich Marx (Spüren oder Loslassen): "Der revolutionäre Fortschritt bricht sich Bahn in der Erzeugung einer Partei." Eine Art Biofeedback knacke sozusagen im Oberbau. Oder ganz profan im "gelben Sack!" .

Es gäbe da Fernsehen, Bundeskanzler, Polizeimacht und Revolutionäre. Alle materiellen und personellen Kräfte seien Rottweiler oder Gewaltmonopol, ungeheure Papiertiger. Ja, es gehe da nicht in Bakunins Badelatschen energielos durch Ängste. Bullen seien einfach gut drauf.

Das werde auch im nationalen Kreise ganz locker hingetanzt und sei eine Leistung des ans Kreuz geschlagenen Christus, also Kreuz und noch mal Kreuz. Das Prinzip Christus habe in uns den Tag expliziert. Teilung sei Teilung, Terror ein Fundament unerhörter Kühnheit und seltenen Raffinements. So habe man gewissermassen Symptom-Aufstellungen angeboten. Ja bliebe Gott im Jenseits, so laufe ungeheurer Beifall in zartes Schnarchen aus. Großes Orchester!  Aber In der Biotonne dürfe Bioabfall noch nicht verpackt werden!

Kolonialismus, Imperialismus und das Indogermanische wären noch weit. Der Kulminator und Philosoph, Religionswisser und Spekulat sei zwar ein scharfer Kritiker der Kirchen. Doch er bekenne sich zu ökologisch - kosmischen Dogmen einer fulminanten Hinführung. Man möchte ein Aufsetzen mit Gefühl anraten, damit das Gewinde nicht kaputt geht: Der faule Apfel fiel vom Stamm.

Es sei einfach tollkühn. Weil das Prinzip des Denkens Einheit sei, wäre denken zunächst möglich ... Ja, ja und ja! Wer könne schon schwul? Evolutionär liege vollkommen klar vor Augen, dass in dem Moment, in dem sich die Großaffen zu Menschen hin entwickeln die frei gewordenen Hände ausgerechnet in der Höhe der Genitalien baumeln. Das dann als Saddam zu verkörpern, da sollten wir uns alles egal belassen wie schwingende Bergkristalle.

"Es liegt kein Grund vor", habe ein sogenannter Lenin 1916 gegen ein Kolonial- und Renegatenschwein, geschrieben "ernsthaft anzunehmen, daß im Kapitalismus die Mehrheit zusammengefaßt werden könnte". Aha!, sollte man sagen!

Zweitens - und das sei die Hauptsache - handele es sich um die reale, objektive Politik: Heilpraktikant Schnürl vom Bodensee meine etwa, der sogenannteund ausgezeichnete  Dichter X hole sich seine Geschmacksverstärkung aus barocken Putten: Goldglanz auf Holz. Der große Verkostungskünstler sei nicht umsonst Dienstleister streitlustiger urbaner Klientel gewesen.
Vertrete diese Politik Massen oder Kunden? Sozialchauvinismus oder Opportismus? Die endgültige sozial-darwinsche Revolution verwende Charaktermasken als Imperialismus und Marionetten als Muskelentspannung. Die Bullen aber setzten auf Verschmelzung, Konsumentenkultur und Wirtschaftswunder.

Am Ende sehe man im Seelenraum dann nur noch Probleme. Das sei dann Heilsein in der Harmonie. Der Individualismus, also das Verhältnis von Männern und Frauen in erotischer Hinsicht, scheine somit auch in dieser Hinsicht eine Anknüpfung an sehr altes Material zu sein.  Weil alle Geschichte Klassenkampf sei und viel wichtiger als du, sei die Zeit schon vergessen. An der Gürtellinie könne aber jeder für sich bestimmen, wo er stehe.

Schreibblockaden trieben Schriftsteller in die Arme von Berühmtheiten. Aber sobald es zu Zusammenstößen komme, zahle kein Verleger mehr einen Vorschuss.

Und da kämen wir her: aus Reihenhaus, Zelle, Asyl und Trakt. Unter dem Kompost verstecke man gerne sein Nazigeld. Aber lila Langschläfer könnten keine Harmonisierung. Gesundung, ja. Harmonisierung, nein! Es gehe um die innige Beziehung zwischen Wüste und Mensch.

Vor Gott werde gewarnt, weil Gedanken Bescheid wüssten. Da seien Schwein und Entfremdung, Karriere, Aufstieg, Hunger, Elend und Milliarden in der Dritten Welt. Werde dann eine Sonderleerung nötig, müssten wir die Extrakosten tragen.
Was die herrschende Klasse hasse, sei Revolution, Repression, Wuchtelpfannen, Antikommunismus, Krieg und Kopf, sowie riesige Topfenschinken aus Kindertagen.

In der psychologischen Kriegsführung habe daher die Bourgeoisie, der so genannte Bullenstaat alles gelüpft - den Mob, die Straße und die Ohnmacht. D.h.: das nationale Hirschgeweih zum heißgestritzelten Apfelquark sei chinesischer Riddim oder Omm des zen.

Die Wiederentdeckung der Aktion "an sich" erhebe Gott zu 100% Performance. Er komme ins Plötzliche, wie der Töpfer in den Kopf der Wirklichkeit. 

Irgendetwas sage auch Marx. Die Philosophie des 20., auch schon des 19. Jahrhunderts vollziehe nämlich einen Abstieg von den hohen Rössern der Abstraktion und verbinde das erkennende Verhalten des Menschen in der Welt mehr und mehr auch mit seiner leiblichen Vollständigkeit. Was also der Metropolenguerilla in den Transponder falle, seien nur noch Waffen und Kulturfakeismus. Erprobte Entspannungstechniken seien heute sozusagen  Notwendigkeit der Entwelschung. Eine selbsternannte Avantgarde bringe keinen Ausdruck.

Wahr sei Marx in der Geschichte ganz vernünftig. Die Abkehr von Sperrmülltellerminen auf Abruf sei so eine Maßnahme: im Alter endlich kämen sie auf Gott mit der Erlaubnis zum Haß.

Sei er nicht selbst Ich gewesen im Rudel der Schlauköpfe, die sogenannte Elite, der Avantgarde der Lüftlmaler von der guten Welt. In der Folge sei es nun selbst immer noch sein Leben. Gott sei nämlich überall, ob Yoga-Lehrer, Sikh oder Verantwortungsbewusstsein. Er berühre stets menschliche und spirituelle Ansichten.

Allerdings und zum Beispiel die heilige Schrift: wieso bekomme Gott kein Geld dafür? Man verbreite weiter Gottesferne, Trennung und Welt und sei Ballast wie Klangwaben aus dem Bienenstock. Wir seien Krieg und zugewandt, ganz gut im Hier und Als-ob. Aber es sei Sozialisten-Pflicht zu den Massen, "wirklichen" Massen zu gehen: Darin liege die ganze Bedeutung des Opportunismus und der imperialen Parteibürokratie.

Er rede nicht von Metropole. Die sei nur eine kollektive Taktik, Guerilla und Kader. Kollektivierung sei Kommunikation in tiefer Hoffnungslosigkeit. Autoritäre hätten da keine Basis, weil die wirkliche Bedingung sei: mit Schwäche revoltieren, Krieg entfesseln. Sei das Wunsch und  Einsamkeit der Menschen, dann wäre auch das körperliche Erleben eine Annäherung an so eine gipfelhafte Schau.

Vom Autogenen Training sei der Gorilla mit der Lodenkrawatte persönlich angetan, weil die Chakren in der Harmonisierung revoltierten. Das sei Vergessen als Bedürfnis, pradgniwsche Beziehung und Trinken. Sozusagen den Haß in Herrschaft baden.
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Es gebe ja auch egal, das Leben, es beginne. Da sei ein außerirdischer Bruder. Hände nach oben: hallo Erde, wo ein Toilettenpapier den Namen "Happy End" trage.
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Und fluchend floh er die Schrecken der Liebe.

7.3.18

Haruki Murakami als Erzähler

Blinde Weide, schlafende Frau - Erzählungen  von Haruki Murikami.

Aus Känguruwetter:

...Den Vater entdeckten wir sofort. Er war das größte und ruhigste von den Kängurus. Mit einer Miene wie ein Komponist, dem die Ideen ausgegangen sind, starrte er auf die grünen Blätter in der Futterkrippe.... 
Es hat etwas von Akutagawa

Das gefällt mir an Haruki Murakami
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Woher die Kängurus wohl ihre starken Beine haben?

Als Australien sich noch nicht ganz von Afrika gelöst hatte, war der Riß zwischen den Kontinenten noch jahrmillonen lang für gute Springer überwindbar. Auf ihrer Flucht vor den wasserscheuen Löwen bildeten die Kängurus so ihre gewaltigen Beine aus, um dabei ihre Babies nicht zu verlieren ihre Beutel. Da sich damals auch schon die australischen Schafe weiter nach hinten, Richtung Neu Seeland verzogen hatten, war genügend Platz für die flotten Hüpfer. Die bekanntlich faulen Löwen fanden den Sprung über den Ozean nicht gerade anregend und zogen sich ins Landesinnere zurück, um mit Gazellen und Menschen vorlieb zu nehmen.

So entwickelten sich aus verkümmerten grünen Serengetihasen große grüne Kängurus.

7.3.2018