3.7.20

Barbie Turat II. Trink, wir sind Rheinhessen!

Vorwort

"Zwar empfand ich ein Aufwallen hin zu den Leuten, aber zugleich hielt ein Instinkt mich im Abstand. "Das ist es!" dachte ich nur, und als zweites: "So ist es". Handke bei Honold
War ihm nicht schon Corona? "Zügig und alleine kaufen, kein Verweilen!"

Dialektkultur ist eine teigige Sache. 
Was wollen sie, das wir sollen?
Antipersonenpolitik, Wanst der Familie?
Vanitas!

Was ist dem echten Fußballer schon die Bundesliga? 
Alzey 2012, Karlsruhe, 2017/ 2019 

Im Alter von 6 Jahren strandete Rosella auf einer menschenleeren Insel, einem kleinen Paradies. Ein roter Pandabär namens Sagil, der farbenfrohe Pfau Azul und der niedliche Elefant Tika waren ihre Familie und gleichzeitig ihre besten Freunde. 

Aus der Not sinken faulige ideologische Reklamen in die Gehirne des Menschengeschlechts. Der Wunsch heißt herrschen. Und Liebe wird Haß, und Ego chillt in Wurstigkeit. In der VIP-Lounge lallt der Ruhm. 

Denn Leere ist die Art und Weise der Dinge.

Es gab den "Moskauer Prozeß gegen die Sozialrevolutionäre" 1922 Kurt Kersten, Verlag die Schmiede Berlin
…-----------und anderes, Sloterdijk, Joseph Roth, Strauß, schwiemelnder Artamane,  Honolds Handke, Noah, den Helden der Republik Darkovan.

Noah, Held Darkovans, wird vom obersten Rheinhessen des Imperiums ins Seniorendasein entlassen. Als er erwacht, spürt er Schmerzattacken wie telepathische Feuerstrahlen. Tief innen sehnt er sich nach einem kleinen Inselparadies.

Rosella zieht ihren Shador aus. Hellblau ist doch eine schönere Farbe. Sie denkt an die grässliche Volksmusik und an den langweiligen Ken, den Cousin, den sie ihr zum Ehemann gemacht hatten.

Noah schreibt: "Wir starren auf Fotos, halten Pinsel und lesen Liebesbriefe aus Küche und Körper. Unsere Tage sind Selbstsucht vom Ich. Manchmal frage ich Denkweisen: "Wer bereitet mich auf die Edelbrände und Spitzenliköre eines viertägigen Feiermarathons vor?". Es gibt da 20% auf Möbel und Matratzen in einem burlesken Galopp von Schostakovich. Alles wird gut.

Im Bett des oniritischen Experten wälzt sich eine neue Wahrheit. Zu Beginn der großen Kulturrevolution analysierte sein Vorsitzender die wahre Gesinnung von Lin Biao und Konsorten: "Ich vermute, ihre wahre Absicht ist es, mit Hilfe Dschung Kuis die Dämonen zu bekämpfen." Heimat heiße die Volkskrankheit, Identität! 

In den Kneipp-Anlagen vergnügten sich Wiener Vandalen! Aber könne es denn etwas weltoffeneres geben als einen rheinhessischen Schlawinzer? Seine Seele ist ein einziger Ökonomierat. Neue Ergonomie verbindet die Alexandertechnik mit bewusster Bewegungssteuerung. Herzinfarkt sei Standard.  

Er hatte sich einen Fundamentalisten wachsen lassen, in dessen Gestrüpp alle Vorurteile, Suppenreste und Heimat tröpfelndem Traditionen sich einrichteten. Er würde hoffentlich nie auf den Gedanken kommen, sich Tikas Lippen zu nähern! 

Im Einheitlichen Feld ermöglichte die kapitalistische Ausbeutung Potenzial. Die Fähigkeit zur medialen Wahrnehmung wurde aktiviert. Im Spiegel eines Kontoauszugs erstrahlt die reine Seele von edlem Schrot und Korn. Ein Raum voll Perspektiven!

Während die Jahre immer einsamere Menschheiten kochten, war der Glaube unterwegs zur Wiedergeburt Nietzsches in Ahriman. 

Eindrücke von Wohlaufgeräumtheit in der Provinz nahmen als ein Märchen von atomarer Wucht den Kritiker gefangen. Inspirationen eroberten Gärten, Balkone und Schnorchelpfade. Man trank Bier mit dem Illuminaten von Ghom. Auf der Rednertribüne erschien ein großer blonder Mann und erklärte den demonstrierenden Arbeitern: „Das Urteil wird gerecht und erbarmungslos sein".

Der Vorposten, von dem aus Botho Strauß die Welt ins Auge fasste, war das Bett. Beim Trödeldoc des Polyglott ging es nie darum, die Kräfte des Rausches und des Traums für die Revolution zu gewinnen. Umgekehrt: Alles Tagaktive war einzusenken in den Bezirk des Traums. Einen langen Sommertag über zogen die Massen russischer Arbeiter durch die Iberische Pforte. Die Stadt dröhnte vom Schritte der Arbeiterbataillone, hallte vom Gesang der Internationale. Man spürte wohlwollende Gemeinschaft mit Verbindung zum Tantra. 

Die glatt rasierten Schweinskörper, die die medialen Präsentationen beherrschten, waren auch nicht gerade sympathisch. Aber wenn man sich vorstellte, was auf diesen Hautregionen alles wuchs und kratzte...  Rosella sehnte sich nach ihrem Pferdchen. 

Alzey ist eine alte Winzerstadt mit Kuhkapellen. Ist die Lese vorüber, geht ein Aufatmen  durch die Region. Da gärts in den Fässern. Ein Oeuvre verbreitet sich, es wird ruhig in den Weinbergen und Heimatdichtung lacht aus allen Schoppen. Da ist Almauftrieb zum Pärchenabend.

Pötzlich kommt die Nachricht: Wolodarski getötet!

Tage zuvor waren ausländische Verteidiger von der Arbeiterschaft mit Pfiffen begrüßt worden. Die Führer der II. Internationale, im Westlerdünkel erhaben über die Arbeiterrepublik. Die Bolschewiki aber verließen die Schützengräben der Nation und warfen die Schützengräben zwischen den Klassen auf. Es begann die Zeit der fließenden Nasen.  
Ist Noah nun auf einem Rattenplaneten gelandet oder im Kulturzentrum des Imperiums? 
Während des Kräutertages erfährt der Rheinhesse oder Franke Gesundheit auf Seminarkosten. Im Rahmen einer repräsentativen Weinprobe ergeht sich die Verleihung des Kulturpreises kulinarisch im stilvollen Rahmen und Weinfreuden begeben sich auf eine Reise in die Köstlichkeiten der lallenden Sinne. Aber nicht nur gutes Essen und guten Wein, auch Nobelkarossen im Premiumsegment wußte man zu schätzen.  
Dialekter unterhielten  das Publikum mit Geschichten. Satirische Beschreibungen wechselten mit philosophischen, ja nachdenklichen Betrachtungen.  Der Landrat zockte einen Frankenkredit. Warum nicht?: Der große Vorsitzende sei ein Argument im Dienste streitlustiger urbaner Klientel. Heilpraktikant und Schmock Scheck stimmt zu: auch Walser hole sich seine literarischen Geschmacksverstärker schließlich aus barocken Putten.

Schau: Wie im echten Leben: Tawny, Rosellas allererstes richtiges Springpferd. Einfach die Beine zurückziehen, dann wiehert Tawny und setzt zum Sprung an, sie beugt die Vorderbeine und nimmt das Hindernis mit Leichtigkeit. Bravo! ... und der Sprung ist perfekt! 

So sei Kunst: eine Lehre vom „individuellen Terror". Das Fundament unerhörter Kühnheit, seltenen Raffinements und Attentat auf Attentat, habe zwar nur Symptom-Aufstellungen angeboten. Aber die Ohren gleiteten bei Wortspielen und Stabreimen ins Dadaistisch-Drastische, philosophierten über Kulturen und endeten schließlich im nöhlenden Sound skurriler Texte. "Weisheiten sind die Grundlage des Heimischen!", sagte der Mundartige provokant. Schwatz, Schwitz und Sprachwitz zeigten des Barden Wortgewalt. Man muß die Schönheit der miteinander verwobenen Existenz aller Wesen des Universums betrachten. Die Belegschaft rief Worte der Rache hinüber.

Doch die Genießerwoche ließ keine Wünsche offen. Frauen in dicken Kleidern hockten auf dem Pflaster und verkauften Sonnenblumenkerne. Infostände wurden gestürmt und pünktlich ertönten die Hörner der Jagdbläser. Eine Labyrinthgruppe lud zum Erntefest, Band und Projekter gaben eine Welt - Uraufführung mit finalem Akkord. Da tanzten Männer in billigen Blusen, Lederjoppen, alle mit braunen und grauen Mützen, Bauern und  Soldaten in langen, gelben Mänteln, Milizmänner in dunkelroten Mützen; Funktionäre; alte Bürger, justament ein schwarzes Bärtchen, Mädchen der Liebe und niemals ein Unbeschäftigter. 

Schau doch das Glanz und Glamour-Pferd hat seinen eigenen Kopf. Und das gleich doppelt! Einmal blonde Mähne. einmal braune. Den jeweils passenden Schweif, eine Decke zum Wenden, Zaumzeug und viel schmückendes Zubehör gibt's dazu. 

Im eigenen Reitstall wurden Rosellas Pferde nun liebevoll gepflegt und umsorgt. Und "Wiiiiiee", topfit ins Turnier.

Bei Sicherheitsbeamten kam es zu Konnotationen. Da standen die Fremden aller Art: die Großindustriellen und Parteiführer. Aus ihnen waren Außenseiter geworden, aus Menschenwürde Hartz IV. Bewegung & Tanz, Bartenieff Fundamentals und Authentic Movement aber begleiteten Selbsterforschungs - Projekte im Nacktschnee. Ein Demenzdorf produzierte Mehrwert als Provinz. 

Der Mörtelmeister versuchte sich in Georgien. Bad Nauheim, das war auch einmal Kaukasus. Die Schwefelbäder riechen von unten. Von oben aus dem Duft des Ginster ein frischer Wasserfall. Kaum ausgetrunken stürzen apart und apatisch Kellner und Kellnerin herbei, abzuräumen wie im Nepp Roms oder Barcelonas. 
Großes reichte tolles Flair, hervorragende Meinung zu verkosten. Hier im Herzen von Zuckmayer lebten fröhliche Freunde weinfroher Eröffnung zahlreicher Persönlichkeiten und Weinköniginnen des Lebens. Ihr charmanter Wein vermittelte ein Portfolio überschäumender Lebensfreude. Der Bürgermeister blieb  sympathische Schaufensterfigur und "Die Zwoa" heizten rockig in den Saiten.

Die Geistige Welt betrieb nun die Aktivierung des Proletariats der Liebe. Säulenreihen zogen mächtige Leuchter  herab und gewaltige rote Tücher: „Das Proletariat ist der Schutzschild der Revolution."

Was heiße da Traditionelles bewahren? Schausteller machten Aufwartungen. Er hatte die Liebe zum Wein ja quasi mit der Muttermilch ausgesogen.
Jahr um Jahr Genußkürbis. Zwiebel und Ingwer mit der Gemüsebrühe in Olivenöl anbraten. Bei milder Hitze einige Minuten garen und die Alufolie unterrühren. Mit Salz ablöschen. Das schmeckt. 
Warum nur konnte sie Ken nicht halten? Den treuen Freund? Jedes Kind sah, wie er die Wohnwelten, die Würde der Discos und die Regalstraßen der idealen Supermärkte verschönerte, dunkles Samttuch in der Schmuckschatulle von Rosellas Alltag. Schau, wie schön die Welt war!

Ein kurz geknoteter Sparfuchs von Bürgermeister spähte um die Ecke. Bitter vermerkte er den Ruhm des Unnützen. Rosella erschrak zu Tode beim Anblick der hässlichen Streberseele, einer Ausputzernatur der Gamma-Klasse. 

Den Ansprüchen aller Altersstufen wurde man nun gerecht. Neben Wellnessangeboten gab es mobile Nagelpflege von Kopf bis Fuß. Sanfte Haarentfernungen bei Funk und Firma befähigetn zu Wirkstoffen. Aber es gäbe noch lange nicht genug Body-Sugaring. Falten, Bestraffung und andere Bereiche riefen nach Support. Hildegard von Bingen, die Heilerin und Visionärin, verfasste fantastische Erkenntnis. Laut dem immer melancholerischeren Weisheitenvomator aus Karlsruhe gehöre dazu auch der Energiekeks "Oniriti".

Das Reich war in Aufruhr; Söldner, Amerikaner und Engländer, Kosakenschwärme. Tage später las man in der Welt des Einklangs: "Das russische Chaos - Nieder mit den Bolschewiki."

In versteckten Winkeln der Stadt wuchsen Backfabrik und Seniorennachmittag, Magie und Mythos der Kräuter zugleich, ein wahres Gelenkknacken.

Ein Vorsitzender betonte: „Es ist für Leute wie Lin Biao sehr leicht, das kapitalistische System durchzusetzen. Darum sollten wir mehr lesen.“ Humanismus bedeutete in diesem Kontext: Man blickt in die Antike aus der Gegenwart. Schon kniete Sinowjew neben dem Sterbenden.

Da durfte Musik nicht fehlen. Massagen und Reflexzonen intonieren manchen "Schoppenzwicker".  Weinverkoster Eichelmann ließ Entspannung über den Körper rieseln. Vorweihnachtlicher Lichterzauber in alternativen Kolumbarien.-

Neben solchen Wellnesbegleitern am fettglänzenden Flügel, stets routiniert im Untergrund, nahm Pianist Pepe jede Nuance perfekt. Vom "Kyrie" bis in die fluffige Tiefe des "Agnus Dobel" konnte man Seele entdecken. Der Tanz war eine irre ganzheitliche Bewegung. Traubensaft bewirkte einen feuchten Bremser. Der wurde dann als "Neuer" im outlet verkauft. 
Einige Risse zeigten sich in Rosellas Welt. Wo sind ihre Freundinnen? Einsam betrachtete sie die Schönheit. Niemand, mit der sie süße und bittere Geheimnisse teilen könnte. Ihr Inneres glich einer rosa Höhle, in deren Fußgängerzone ein rumänischer Akkordeonspieler nach Passanten Ausschau hält. 

Da zogen aus allen Bezirken Arbeiter ins Innere der Stadt. Hunderttausende füllten den Pinken Platz und auf der Rednertribüne erschien ein Vortrag. Schon von weitem rief und entrang sich ein Stöhnen der russischen Arbeiterschaft: Lenin schwer verwundet. Ein verloren geglaubter roter Taliban. 

Noah fühlte sein Gesicht als Wesen. Im Alles-egal spürte er Verlust. Teufel auch! Sie nehmen Deine Gehirnwellen. Alzey schaltete die Heizung an und holten die Krimis der Buchmesse aus der Einsamkeit. Auch hilft ein Gläschen Heimatstolz zum Döner.

Eine freundliche geistige Umgebung wurde aufgebaut: der Gerichtshof, das Assistenzsystem, Transformationszentren. Und als der Abend hereinbrach, und die Massen sich entfernt hatten, passierte der junge Schriftsteller die weiten Räume, in denen ein Tschekaregiment auf Marmortreppen eindrosch. Er spürte den Urgrund allen Seins. 

Zwischenspiele für die Seele beim LIchtsammler 

In diesem Jahr haben Wolfgang Abendschlonk & Prozente  zusammen mit Euch so viel Licht sammeln können. Ja, für dunkle Stunden, das sanft leuchtet wie ein Liebeslied im  Seelenfrost. Dafür von Herzen Dank.

Nun suchen wir noch ein oder zwei Fachleute für Systemgastronomie mit Ausbildung zum erlebnispädagogischen Seilgartentrainer. Überleg doch mal: Was bringt schon Luxus mit Townshipmalaise in Afrika? 

Wir befinden uns in Fulda. Ein unbeugsames Kreativteam hört nicht auf mit fantastischen Eigenproduktionen, die sogar als Musical gastieren. 
  
Während eingefleischte Fans immer noch erwartungsvoll hoffen, haben sich Überraschungserfolge bewährt. 2004 kam man auf die Bühne, gefolgt von weiteren vielversprechenden, überaus großen Erfolgen mit Lebensart und Mütze.

Schwibbögen aus dem Erzgebirge vitalisieren den erwartungsvollen Minipröner. Da bleibt von der Lust nach oben nichts als Besorgnis des Tags.
Wunder und Trauer mussten warten, so kam die Zeit der Lieder, der Snacks vom eingefleischten Friedensfreund und ausgebeinte Banner. Das Männer-Ensemble vom heiligen Knödel schoß statt Wagnerbommel ausgebuffte Schostakoviche in den Applaus. Ein Schwarzwälder, wie kam er nur hierher?, stellte alle Barfußrekorde ein und bestellte in geschmacklos cross geschäumten Zweifeln eine Schale regionalen Reis nach der anderen zur Hochzeit des Wichtig-ich.

Doch Rheinhessen liest noch immer bei einem guten Glas Rheinhessenwein. 
Es liegt am Wasser - dem Rhein. Und hier ist alles im Fluss! Die Region dehnt und bewegt sich, sie ist im Aufbruch und schaut nach vorne. Da ist Hochzeit auf Hochzeit. Spannend! Da gibt es viel zu berichten. Zum Beispiel, dass die Weinkulturlandschaft ein Jubiläum begeht, Anlass und Ansporn offener Denkweise mit dem bekannten Mutterwitz. Im Theater folgen Räuber dem Lügenbaron, Musikgastspiele werden Tatort bei Schlosslichtspielen, Porsche erhöht den Gewinn. Und Continental plant den Stellenabbau. 
,,Die Hoffnung stirbt“.  "Wie?“, meint ein schiefes Grinsen im Ton fester Überzeugung.. Eine sanfte Erinnerung trägt die Horizonte der Ohnmacht. 

Hier sagt man noch „Grüß Gott!“, das ist eine 1967 aufgeführte und 1972 wlederholte, videographisch dokumentierte Textaktion, in der Wörter als Backwaren vergegenständlicht werden. Susanne beginnt das Wort .,Grüß“ zu essen und verschluckt es.  W2 nimmt das  Wort "Gott" in den Mund und spuckt es wieder aus. Schmeckt es ihm nicht? In buchstäblicher Art und Weise werden Komplexe der menschlichen Verhältnisse zu Gott thematisiert, noch ehe sich Religion in Sprache einschreibt beziehungsweise Sprache Religion konstruiert.so kann man es jedenfalls aucg sagen. Heute stehn die Dinger im ZKM und keiner weiß wie sie hierher kamen. Ich sag nur „Corona!“

Aha! Die Fallzahlen fallen! Spiel mir doch nochmal die Zaubermelodie vom Abendschlonk! Der Hormonheilige quält auf schwimmenden Pfahlbauten mit privater Seezunge die Klezmer Gitarre. Das sorgt für reichlich Pressack auf der Laughparade. Beim internationalen Teigtaschen- Wettbewerb stelle sich aber heraus, dass Handke nicht gerade ein begnadeter Liebhaber war. Was wäre da wohl von Walser zu sagen! Tina schnaufte verächtlich, und bestieg mit ihren schweren Kameras das Wassertaxi.

Du brauchst mehr Zugang zu Deiner inneren Krankheit? Dich auf diesem Weg sanft und persönlich zu begleiten ist tiefe Leidenschaft, Präsenz und Intuition. Wirksam piercen wir Dich kostenfrei. 

In der Sommerakademie Schrobenhausen entlud sich die Meisterschaft der  Routine. Da regten sich fatal berührende Momente in der Problemzone. Der Herbst warf seine Rituale aus, ein urkomischer Spaß für alle und tiefer Blick in die Kulissen.

Im Hinterhof des Hotels schlägt die Geldgier auf die Not ein. Ideologie, Schnaps und Gottesfurcht in Zeiten von Corona. Engherzigkeit bei Zar und Zocker des Weinrummels in Signaci. Datsche oder Klitsche: Der menschliche Maßstab als Bumschor im Weinressort, voll Schlucht und Schluchzen. Die Zunft der Kioskbesitzer klagt über Bullshit-Kunden und erhöht die Preise ins Touristische.

Man fasst zusammen: „Der Engländer Rob Cole wird von einem fahrenden Bruder in  mittelalterliche Heilmethoden genommen. Der Meister aus Persien, „Arzt der Ärzte“ macht sich Hoffnung.  Du wirst nicht nur die Schottin treffen, Dich verlieben, sondern auch an der Madrassa von Ibn Sina aufgenommen werden. Schnell wirst Du Freundschaft und ein Väterchen finden. Du wirst hegen und  Ursachen betrachten, Habibi.“

Weniger ist manchmal ein Meer und Ballermann. Man orientiert sich da eher an der Bauchvorlage als am Schwachpunkt. Liebe wird da schaumig wie Walpurgisbutter. Es fehlt auch nicht an Gästen, Astralkörpern und Erwachsenen. Die Intimsten von Schlonz, dem Rheinhessen, warten am Straßenrand, im Kolchos aber schnarchte Narziß den Sachsenzug nach Wannsau.

Wer kann dem besser nachspüren als Autorinnen und Autoren, die in der Region zuhause waren oder sind, und sich eins fühlen mit dem Land der 1000 Hügel. Wenn der Herbst gekommen ist, die Trauben im Nebel über den Trauben liegen, findet „Rheinhessen liest“ wieder mal statt. Dem Landschrat graut.

Er hat seinen Platz gefunden in Zorn und Zeit. Als Kracke, fäkophober Fermenter, fühlt er, die Kraft der Urmutter befragend, ein Jenseits von Raum und Zeit in der Ewigkeit. Es scheint den jungen Mann ein wenig aufzurichten. 

Andere Klänge. Andere Schwingungen. Andere Stimmungen. Ein traditionsreiches Projekt von Abendschlonk. Auf der Stirn steht ein Weisheitszeichen, als kongeniale Umsetzung des Inhalts.  

lm Winter, wenn die meisten Bergführer sich als Skilehrer betätigen, greifen Bauern und Arbeiter, Hausfrauen, Intellektuelle und Nichtbesteiger in den Bann von Erzählungen, die Mittelpunkte in die Wichtigkeit stellen.

Der Demenztrupp wehrt sich gegen systemrelevante Vulnerable, sülzt wie  umweltfreundliche Kosmedien. 

Vom Steinschräger zum Schinkenhäger: Der Rosenherzog von Baden.

Am Krilch an der Fulda will man ein Kunstprojekt Wirklichkeit werden lassen. Tausende von Pappfiguren suchen die Sehnsucht. Gallopierende Einhörner bilden die Vorhut. Den Tross machen die Geistesgrößen von Scientology.

Vier Frauenhände winden urschwedisches Birkenlaub um Stangen. Unterm Trachtenhut öffnen sich Gartenlauben. Die Volkstanztruppe macht eine Corona-Schnaufpause. 

Sie gab sich pures Wunschdenken mit Luca, erinnerte sich an den  leuchtend roten Abdruck ihrer Hand auf seiner Wange. SchlieBlich war es kein Urlaub. 

Und ganz egal, was sie sich in ihren wirren Träumen ausmalte, vermutlich ging es auch Luca um eine kostenfreie Wertminderung nach Smirc. In rasantem Wechsel probten die unterschiedlichsten Regisseure und Schauspielerinnen Literatur. Mancherlei Streitigkeit freut sich auf fröhliche Tage mitten unter uns. 

Der SWR entkam mit Mühe der Hilfsbereitschaft. Noch war Sonnenuntergang im Nordlicht.

Ja, es gibt ihn noch, den Bettelstab. Die Hunde schwitzen und betteln unermüdlich auf wackelnden hölzernen Stühlen. Ist das nicht auch bald deutscher Alterssitz? 

Hier ist Friede. Weit und breit noch kein Pegide. Ob man nun ein Mittelalter oder eine düstere Komödie bringen möchte, findet Schlonk absolut in Ordnung, wenn die Stimmung auch mal etwas aufgelockert in ein Dramical sackt. 

Jedoch waren die Witze flach bespitzt. Spagat wurde ein Augenmerk ins Alberne. Jahr für Jahr fühlen sich nun mehr Menschen in einer Umgebung von Literatur der Weinstuben und Weingüter wohl und wohler. Wie gut Lyrik, Mundartglück und Prosa zu heimischen Genüssen beliebten Rheinhessenweins und geprägter Küche passen! Eine literarisch-kulinarische Entdeckungsreise in die Backeskartoffel.

Dies kann ja nicht nur die Gesundheit verbessern, sondern auch die Gelassenheit und Grillabende. Sanfte, dynamische Bewegungen sind schließlich geeignet. Eine Einladung, inmitten von tickenden Uhren, den Schatz in uns zu entdecken. 

Unschlüssigkeit war gleich zu Beginn eine viel zu düstere Nummer. „Die Zeiten sind hart“, da  hatte ich das Gefühl der Freude, einem talentierten Ensemble zuzusehen, aber die Tänze...

Musik. Stille. Gebet. Zeit. Lichter. Menschen. Heimat. Und, und, und...  Bekleidet war Shiva mit einem Tigerfellschurz, dem einzigen Schmuck erleuchteter Seelen.

Als Ritualfigur symbolisiert das Linga ("Phallus klebt allus" Jandl) schöpferische Potenz. Es versinnbildlicht keinen sexuellen Aspekt, sondern asketische Enthaltsamkeit voll Lebenslust und -freude.

Es geht nicht um Religion im göttlichen Wesenskern der Seele. Denn wir sind heruntertransformierte, umgepolte göttliche Energie, die wieder zurück transformiert werden muss. Lass ruhig mal den Finger rund gehn! Wenn wir uns bewusst nach innen wenden, werden wir zufriedener und glücklicher, als materielle Dinge im frustfreien Winter. Und dennoch gibt es anstössige Grillitäten Im Staugewerbe wie den Hut der Quasten. Heiter, traurig und herzlich willkommen beim Rockpoeten, eine Überraschung für Katzenfans: Die Katze Mika macht alles wie ein richtiges Kätzchen. Groooßer Durst .. und Pipi ins Katzenklo. Klümpchen mit der Schaufel aufnehmen, und alles ist wieder rein. 

"Nimm das!", rief Tarzan und haute dem Zabooster einen gewaltigen Schwinger unter die Lefzen. Sozusagen den Kardinalshut mit den dreißig Quasten. Denn bei Hofe kam damals das Glauben in Mode, wo heute das Besserwissen freelanct. Doch seit 2007 wird „Rheinhessen liest“ von Steuern finanziert. Wir freuen uns, wenn Sie mitlauschen! In Worten des Magiers Sloterdijk: „Sei Turbo der Entfaltung.“

Eine Streuobstwiese mit Bienenweide auf dem Marktplatz von Karlsruhe, neue und alte Ein- und Aussichten, ja Himmel und Erde und reichhaltiges Wort deuten Sinngehalte und zeigen, wie sich Seelisches enthüllt. Die in tiefer Meditation gesammelte Kraft wird Schöpfung vom Feinsten am Erlösungsweg, 


Noah roch Dummheiten vom Barbaren, Sprechgesang im Poetry-Slang. Gehirnwellen versiegelten die Matrix. An einem Tische die Richter. Rechts 34 Angeklagte. Hart an der Rampe - Krylenko -neben ihm drei weitere Ankläger: Lunatscharski, Pokrowski, die greise CIara Zetkin.

"Die Luft schaudert. Der Traum ist Grab geworden, Brüder vom Licht!" Es wurde still am Vorschlaghammer.
Die Frau runzelte die Stirn und nestelte Glitzereffekte aus ihrem Seidenkleid. Noah überkam ein Déjà-vu des Schon einmal. Er hielt ihr die Matrix und wickelt sie in ein Stück des lakolierenden Stoffs. Niemals zuvor in der Weltgeschichte war die Stimme der Masse so eindrucksvoll wie in dieser Sommernacht zu Moskau im Prunksaale des ehemaligen Adelsklubs gewesen. Das ist der Grund dafür, daß wir diese Epoche trotz tonnenweiser Literatur nicht kennen. Der Literat nahm sich Zeit für eine Aufstellung nach Smirc. 

Der Rentner ist ja der Philosoph des Volks, Bachelor des Königs Orban. Eine alte Arbeiterin küßte die Stirn, führte ihr Kind an den Sarg: „Siehe - für dich ist er gestorben" und die Männer saßen mit gesenkten Häuptern da - gerichtet, geächtet.

Noah schüttelt sein Gesicht ab, Platz für die Coronaschnauze zu schaffen. In bildhaft-bärtiger Wortgewalt gestaltete er einst Mundartabende mit Blues und Aufmüpfern. Da saß er dann, die Gitarre auf den Knien, ein Humorowitz  der Poesie. Mit zipfelhafter und dennoch leiser Stimme erzählte er von erster Begegnung, griff in die Saiten und stimmte Weisheiten der Alltax- Kultur an. Er berief sich auf das Orale. Da wurde auch der räudigste Steppenwolf zum Hirsch im Geklüfte. Ein lange verschüttetes Selbst. 

Über Hund Tanner staunen alle Hundefreunde. Er ist wirklich gut erzogen. Lecker, lecker Hundekuchen. Ein Häuflein läßt nicht lange auf sich warten. Mit magnetischem Greifer aufgenommen - und ab in den Mülleimer. Angerichtet war das manierliche Welttheater auf einer Bühne, dunkel wie Darm. Selbstübungen und Erfahrungsaustausch wechselten wechselseitig, widerspiegelten den Kampf auf Leben und Tod zwischen Proletariat und Diktatur des Proletariats. 

Die Frau bewegte weinen und schreien, wußte impulsiv das Unmögliche und beugte sich tiefer, fühlte Begegnen und streichelte Wangen. Aber sie wartete hinaus wie die neurotische Wachsamkeit einer Katze. „Oniritti“ warfen hieroglyphische Exzesse auf. Und herein trat eine Deputation Moskauer Arbeiter mit fürchterlicher Stimme. „Rache für Wolodarski". 
Im goldenen Käfig eines irren Fundamentalisten starb die Hoffnung auf die wehenden Fahnen der Erwartung, Affären, Intrigen, ja Geschichten von Auf- und Untergang menschlicher Liebe. Hinter dem Shador der Unterwerfung träumte man den amerikanischen Traum.

Mit der neosophischen Kontur kam dann das ganze Paradigma der Vernunft wieder. Man konnte genau sehen, wie Lin Biao das Proletariat aufzufressen versuchte; trotz der Bemühung des Vorsitzenden, ihn geduldig zu erziehen. Und mitten in dieser Verzweiflung schoß man einen Revolver ab, traf Wladimir Iljitsch Lenin.

Noah, seltsamen Winken gehorchend, bog ab, ein unverwechselbarer Storyborder im Frachtaufzug. Auf dem Flur blieb er schnell und unauffällig stehen. Der Mantel war Uniform genug. "O Noah", flüstert sie sanft, und er konnte seine Tränen nicht von den Knöpfen seines Herzens zurückhalten. Wieder kam das klare, unmissverständliche Nein vom inneren Kind. Winke verdichten sich zu Nebelbänken

Da verloren Körper und Seele ihre Intelligenz und die Angeklagten verwickelten sich in Widersprüche. Ungeheure Kapitalien waren plötzlich Neophistik wie ein Kordon Soldaten in braunen Uniformen mit breiten Litzen. Der Tag endete als eiskalter Wanderer in billigen, importierten Kletterwesten, ein Nichtmensch der Bosheit. Achtzig Jahre, dachte Noah hoffnungslos. Ich bin doch nur ein Mann mit ganz gewöhnlicher Gewöhnlichkeit in der Petersburger Stalinpampe.

Rosellas neues Haus hatte den Namen “Stadtvilla” mehr als verdient! Mit 3 Stockwerken, mit Licht, vielen Geräuschen und mit einer “magischen Treppe”. Sie zog ein und fühlte sich richtig wohl, denn auch tolle Möbel und viele, viele Wohnaccessoires waren schon drin. (Bad: Ssshhh!, Küche: Brutzelbrutzel!) - Oberstes Stockwerk zum Abnehmen und Mitnehmen. Der Fernsehraum wurde zum Gästezimmer; magisch auf und ab: Wendeltreppe mit Lift: Dingdong und schlank wandelte sie durch die proletarische Plastikwelten von Kens Schkopau.

Vor dem Obersten Tribunal erschien ein Schwarzgekleideter mit hagerem Gesichtsausdruck und unerbittlichen Augen. Er setze sich fertig angezogen in seinem Körper, hatte Verbindungen. Offenbar spielte das Leben Telepathie in Darkovan. Im Palliativ-Care kamen Klang-Demenz und Stimulation zum Einsatz, und Krankenschwestern lächelten in ein Covit-gedämpftes Weinen.  

Die Bewahrerin zuckte verächtlich die Schultern. In jeder Stadt ging man durch eine „Karl-Liebknecht-Straße" — nun erschien der Bruder des Ermordeten, um Männer zu verteidigen, die angeklagt waren, auf Lenin, Trotzki, Sinowjew Attentate geplant, Wolodarski ermordet zu haben! Man erblickte einen Schmächtigen, eher einen Menschen, als einen Terroristen. Der Renegat! Profiler und Profitler gaben der Leinwand einen gleichmäßigen Farbauftrag um tonal zu punkten. Ein runder Borstenpinsel zeichnete Umriss um Umriss in die sozialistische Makulatur. 

Im Grunde ist Wissenschaft eine Religion, und Professoren sind Priester plus Cohiba. Als er schattenhafte Sonnen am Himmel ausmachte, hatte er das merkwürdige Gefühl Einsamkeit. Hastig grub er seinem Pferd sein höheres Bewusstsein in die Weichen. Und gegen halb fünf waren sie schon wieder an der Bettkante.

Mao Dschugashwili tse tung sprach vom Klassenkampf zweier Linien, seine eminente Rolle kondensierte in sophistischen Funktionen. Nie hat man in einem bürgerlichen Staate erlebt, daß Angeklagte so menschlich behandelt wurden. Durch die Methode der Charaktermasken von Klangschalen aber wollten sie die Reichtümer des Volkes und der Kollektive verschlingen. Unter tiefem Schweigen begannen die Arbeiter zu reden — leidenschaftlich brach es los — Anklagen auf Anklagen.

Obwohl Barbie insgeheime Flirts hatte, blieb der Verborgene dennoch Gentleman, durch und durch reif und verantwortungsvoll. Sie fühlte den Eindruck eines gelehrten Mannes, an den Schläfen silbrig und bescheiden. Sie öffnete und kämmte sich Litzen in das goldene Haar. So zu wohnen war ein Paradies. Hier lag die Wäsche der Woche, da hatten Hunde etwas abgesetzt, aus den Tassen stieg weißer Nebel. Draußen aber patrouillierten Rapper und Neonazi vor Seniorenbunkern. Schlaf schön, Rosella im rosa Spiegel! 

Aufrechte Haltung und ein schneller, scharfer Blick machten klar, dass dies kein Niemand war, sondern Befehl und Gehorsam. Und als sie die Erinnerungen entlangfuhr, erhob sich sein Bild aus dem Ruhmesblatt.

Donskoi, erklärte höhnisch: „Non olet." Eine Front ballte sich zusammen. Kleinbürgerliche Physiognomie war überhaupt das auffallende Merkmal dieser Typen. 

Er war groß und kräftig. Mit geschlossenen Augen blätterte er in Eselsohren, die er schon hundertmal gelesen hatte. Sie lag auf ihren Sommersprossen. Ihr elfenhaftes Gesicht flutete Haar. "Sollen wir uns ein sonnenhelles Weilchen auf die Veranda setzen?" 

Die Führer wichen in die Wüsteneien der Zersplitterung zurück, im Grunde wahre Kutosowrussen. Wie imposant richtete sich im Gegensatz dazu die universelle Kraft der bolschewistischen Partei auf.

Rosella legt ihre Wange lautlos auf sein Weinen. Noahs Gesicht blickte in eine verdammt ungerechte Auslegung. Aus einem Krater brodelnder Anklagen und Verwünschungen musste er wachgerüttelt werden: „Genossen, kehrt um!“ 

Von ihrem Bett mochte sie sich aber auch tagsüber am liebsten nicht trennen! Sie philosophierte mit dem Karlsruher Oniriten. Wen wundert's: Es war ja auch ein richtiges Himmelbett. Mit seidiger Bettwäsche, rosa Vorhang und Glitzerkugel.

Leben wir nach dem Tod weiter und weiter? Und wenn ja, warum eigentlich? Klänge führten in die Reduktion des Rambla-Buddhismus auf Asketen von kalter Unnahbarkeit des Ich-Ich. 
Der unerwartete Besuch stieß im Moment höchster Lust einen Schrei aus, bis der Keuchende fest umschlungen duschte. Sie drehte sich den Zopf um die Lippen. "Siehst du den Vogel dort?" Er schaute angestrengt ins Wunder. "Ein Silberreiher", sagt er leise über den Fluss gleitend, die Hand auf ihrem Knie. 
"Noah, was tun Sie da?" Er wußte  nur ein Warum-nicht. 
Das Gesetz ist das Wort Gesetz. Dr. Pfefferle meisterte noch die Matrix. Aber Vernunft hatte inzwischen blinden Aberglauben. Was sie wollten, war eine sakrosankte Jungfrau der Schuldgefühle. 

In diesem Verhalten enthülle sich der schwankende Charakter der Abweichler. Lösungsorientierung richtete Ressourcen ein. Aber die Gegenwärtigen waren der marxistischen Schulung dankbar, spielten Schach und Tennis. Oh weh! Ein buckelnder Kritiker wiederholte das Mantra Walsers aus philosophischen Abfeilungen . Absolute Schönheit! Ruhm vom Feinsten. Golfplatz. Der einzige, der sitzen blieb, war Bubis.

Noah legte Tempo zu und seine Muskeln schmerzen dicker und dichter. Er ruderte und fluchte, wie nur ein echt regionaler Sundowner. Die Welt brauchte, was Freude bereitet.

Man muß sich in jene Tage zurückversetzen, in denen Flutwellen der Verleumdung sich über das Gesicht Rußlands ergossen: Das energetische System harmonisierte, die vitalisierende Wirkung stimulierte nicht mehr. Alles vollzog sich mit der Skrupellosigkeit und dem pegiden Haß des Unterlegenen und Verdrängten, dessen Zeit vorüber ist. 

Ken kam mit einer Herde Alpakas in die Stadt herunter. Er sang den "Chan Chan", hatte an Kennedy geglaubt und Caesar erleben müssen. Zu Che war er mit fliegender Krawatte übergewechselt. Dann sah er die Liquidierten. Und darüber das milde Lächeln aus dem Tagesgesicht der Revolution. Jetzt kehrt er zu den Grillplätzen der Kindheit zurück.

Er zwirkte lautlos eine telepathische Berührung. Meilen entfernt schien es Fragmente der Zeit zu regnen. In schwindelerregender Zeitlosigkeit wurde die Psyche geheilt, eine Facette des Kappa-Kristalls im Lichtkreis. Wenn er dachte, schien der Same aufzuquellen. Über das Eis der Newa drangen die Truppen der Sowjets. Auf die Angeklagten aber machte die Rede Klara Zetkins einen niederschmetternden Eindruck. Der Name dieser Frau, war ein heiliger Name, die Revolution zu untergraben. Man sprach in Freudscher Ehrfurcht vom Bipolarismus nach Marx.

Die Hoffnung wurde Teil eines ungeheuerlichen Flusses geschmolzenen Metalls von pulsierender Kraft, von Liebe und Triumph. Langsam, langsam kühlte sie sich ab, blitzte noch einmal auf und versank in den Wassern der Unendlichkeit.

Versteckte Annäherungsversuche sind eine Frage der offenen Ablehnung. Was also wollte er ohne die Coronaschnauze vor dem Gesicht? Er erhob sich zu stundenlanger Ausführung. Aber die bestand nur aus dem Nährboden der Bourgeoisie. Deshalb war eben das Studium des Marxismus, des Leninismus, der Maotsetungideen so wichtig. Ein tragischer Schatten huschte über das Geschick, Klänge führten in die Reduktion.

Früher Morgen. Plötzlich war Noah allein im Neonlicht ihrer Augen. Sein Plastik-Körper zeigte erste Haarrisse an den strapazierten Gelenken. Brauchte er ein Lifting, sozusagen eine Familienaufstellung nach Hellinger?  Sie war eine Tiertelepathin mit bayrischen Hunden, ein rechter Thermostat! Da schmolz die Schalte. 

Noah aber war alt, ein einfaches Leben. Ein Herz mit vielen Frauen. Er kämpfte mit übermenschlichen Kräften um hypnotische Wirkung. Er stand noch immer auf Hochzeitstag und blieb gefühlvoll und rein. Ihre Heiler aber gaben Impulse, griechische Pädagogik und Mutterschaft. 

Marx sagt: „ Seele ist Kapitalseele.“ und die Seele von Lin Biao war eben - Seele. Die Tür war plötzlich stockfinster in Vorhängen. Seine Bettkante beugte sich zärtlich ins Gesicht. Schon wollte sie die Schultern aufknöpfen. Da zuckte er und spürte wie ein Mund seufzte, wie ein Wind alterslose Ewigkeit wehte.

Darkovaner bildeten stets Strömungen in der Masse. Sie verfolgten Richtungen, wo sonst Raumpolizisten streiften. Ihre Elite-Truppen betrachteten Mundartigkeiten anders als Rheinhessen. Blau war man hier wie dort.

Da waren Schönheit an sich, schwebende Musik und Sprüche wunderbar. Yoga-Jahre relaxten im krassen Kontrast zu Imperialismus und Sozialimperialismus. Die jüngste Weisung des Vorsitzenden warf einen bösen Blick. Der Dainagon erwachte. "Takakuni", rief es.- "Kappa!"

Tage verliefen in Dorfbewohnern. An diesem Sommerabend wurden regionale Gaumen gereicht. Ein Dialekt schmeckte stark nach Zwiebel.

Man sah ein wenig zerbrechlich aus. Der Blick in braune Augen missdeutete den Ernst der Lage. Die Soll-Illusion wurde in eine Ist-Situation übertragen. Es konnte festgestellt werden, dass es sich hier um ein Händeschütteln für eine Win-Win Situation handelte, etwas von Sloterdijk an Handke. Und als der junge Schriftsteller erschüttert die Kammer der Seufzer und Tränen, der Lügen und Heuchelei verließ, öffnete er eine kleine Tür in einen gewaltigen Saal.

Friede senkte sich in die Matrix von Sonnenuntergang und wunderschön. Der Hüter bedeckte sich mit einem bitteren Blick. "Also gut!", sagte er,  "Der Herbst soll als universale Mimikry eines Martin Walser kommen." Wird sie Schador tragen oder Shadow? Schwer ist die Wahl wohl nicht. Eine iranische Präsidentengattin hat schließlich weniger Persönlichkeitsrechte als ein rumänisches Hausmütterchen. 
 
Der Wandel in den Köpfen blieb aus. Ein Herzinfarkt von Leinwand-Hünen wurde zur Kultur von Aufpassern. Aus einem Gespräch öffnete sich eine  Buchmesse. Kulturprimus traf Klassenschwätzer. 

Nun aber der bewegliche Bucharin: klein von Gestalt und immer geladen mit Angriff, Satire, Laune und Bosheit. Es gibt Asanas, die sehen einfach abgefahren aus. Wenn er abends mit der Gitarre auf der Veranda saß, sah er: Ihr Mund stand für ein rigoroses Kreuzungsprogramm. Aber schon am Dienstag führte der Automobil-Club die Weinprobe fort. Exzellente Weine und die Qualität der Clubmitglieder erfuhren Begegnung als Leben.

Und weil das so ist, konnte selbst Botho Strauß nicht einfach nur träumen. Er musste sich Sorgen machen um die Kernkomponenten: Freundlichkeit mit uns selbst, Gefühl von Mitmenschlichkeit und achtsames Bewusstsein. Das "Onirische" verlangte nach archaisch-mystischen Spuren.

Was denn sonst? Man kurbelte den Fremdenverkehr an, machte einen Premium-Bummel über die Wein- und Sekt-Terrasse. Virtuos und heiter genoß man Clowns, Fakire und Akrobaten, auch hochbegabte Minderleister in der VIP-Lounge, ein letztes Zwitschern von Blueniter und Fiction-Proll.

"Bürgerin! Sie müssen zugeben, daß Ihre Partei beide Punkte verraten hat". Zu den verleumderischen Behauptungen gehörte, es mangele den Bauern an „Nahrung und Kleidung“. Kräftig stieß das Tribunal zu und plötzlich entlarvte, ja menschte sich ein Schwarm verärgerter Pegiden. Klangmethoden eben! Bolschewiki hätten den individuellen Terror nie gebilligt! Sie träumten eine Liebe von funkelnder Nacht.

Noah strich sich das Haar aus der Stirn. Das Mädchen war erste Sahne. Doch seit er ein Mädchen war, war sein Gesicht bitter gedankenverloren konditioniert. Manchmal schnarchte die Ewigkeit. 

In keiner revolutionären Gruppierung konnte man soviel Millionäre finden. Die sophistische Basis des „Oniritti" war nämlich laut Strauß eine „Bildschrift auf den Höhlenwänden der Nacht“,  wie er seinen eigenen Schwatz zitiert.

Vanessa hatte tiefe Erregung geteilt. Sehr peinlich! Also das Letzte! Aber wenn man vor der Entscheidung steht, gibt’s halt nicht immer das passende Ritualgebet. 

Und wenn wir die Euch verhaßte Tscheka gegründet haben, so geschah das wie jeder Ork aus Sicht des Schöpfers. Es war nie Führung des Ordens im Wind der donnernden Hufe gewesen. Bilder überfluteten seinen Geist. Die Erregung stieg ans Tor der Ernüchterung. 

„Damit in der Zukunft weniger Blut fließe, muß Blut vergossen werden". Die Ankläger bekannten sich zur Heilung aus dem Herzen. Ein Abschlussseminar mit Supervision schloß sich an, schoß Röte hinter Schleiern auf. Der Rhythmus war ein Stammtisch von Witzlern.

War es denn so großartig und komisch, wenn Strauß den romantischen Kundler heraufbeschwor? „Über Schrofen und Zacken geht’s voran, vorm Massiv der Belange schälen wir den Fels." Ehrfürchtig stand man vor dem Gesicht des proletarischen Staates. Der Tod war genau der richtige Ort für Einsamkeit. Das Vitale stieß einen schrillen Schrei aus. 

Negative Gedanken und Vorstellungen vergifteten das Leben mit bewaffneten Aufständen gegen die Sowjetmacht. Faker und Hüter der Liga  hatten sich zusammengetan, um die Ordnung zu zerstören. Einer, der im Adlerhorst Gespräche belauschte wie Fliegen im Stall, wußte nicht, was die merkwürdigen Phantasmen stammelten. Es war Schuld, es geschah. Ein Vorhang wurde von einem Nichtmenschen zurückgezogen. 

Aber was war das? Golden Retriever oder pudelsüße Dogge? Schau nur, wie ich wachse! In vier Tagen bin ich ein großer Hund. Ich kenne Deinen Namen. Ich spreche und singe mit Dir, wau wau. 

Diese Frau erhob ihre Anklage aus innerster Überzeugung, Reinheit des Willens und Denkens, Klara Zetkin verbürgte Standpunkte der revolutionären Arbeiterklasse nützlich und richtig, lebend oder tot. Attraktiv und ehrgeizig, ein Anwalt aus Verständnis und Erfolg. Aber die Bevölkerung sah das als Gardinenpredigt der Betriebswirtschaft. 

Da lachte die Promilleintelligenz. Zu menschlichem Kontakt waren sie nicht fähig. Darkover blieb ein Mythos. Ein wichtiges Mitglied der Partei um Lin Biao schrieb in sein geheimes Notizbuch. "Und warum existiert das Universum überhaupt?" Der Parteibulle rieb die Hände.  

Klassenmassage trat einen Dialog der Herzen an. Die Partei hatte sich ein Grab geschaufelt und das internationale Proletariat stieß mit seinem Urteil einen fundamentalen Weg in die Vielfalt. Aber Trauer und Demütigung hatten Vollmond, wie man übers Haar streicht.

Das Tribunal entdeckte negative Seelenzustände und verurteilte zu fünf Jahren Kerkerstrafe bei strenger Einzelhaft, zu Zwangsarbeit mit Rücksicht auf proletarische Abstammung und zum Tode durch Erschießen. Das zielte auf Mandarine aufwiegeln. Ein einheitliches proletarisches Rußland war geschaffen. 

Sie gehörte nun ihm. Er hatte ein Gesicht voll schwieliger Hände und erste Falten zogen sich um dunkle Gedanken. "Denk jetzt nicht." Sie liebkosten. 

Noch einmal standen sich die Mächte der Vergangenheit und Gegenwart gegenüber. Vertreter des Proletariats - Verführer des Proletariats, die letzten Oniri der Renaissance. Der Philomat sprach: "Das Wort "Lügenpresse" setzt mehr Harmlosigkeit voraus, als es gibt." Weithin erstreckten sich die Wandelhallen. 

Dann wurde es schlimm. Die Art wie er versagte, bedeutete Zweifel. Winsler küren Meister gewöhnlich unterm Faulturm. Techniken anwenden, Muskeln lockern, die Atmung, das Hämmern, ein ganzes Kilo Sarrazin, so grüßt das Spontane. Aber aus Klassenjustiz wurde nun kein Hehl gemacht. Man ist, was man ist! Die sozialistische Kollektivwirtschaft sollte Entspannung in gesunder Neuordnung werden. Ständig forderten braune Uniformen den Ausweis. Erschrockenes Schweigen herrschte in der Halle. Nur langsam und schmerzlich kam das Begreifen. 

Sie hatte Lippen geboten. Körper und Hirn, schonungslose Ehrlichkeit, Ausweg war tabu. Züge von Doppelzünglern und Emporkömmlingen verbargen sich unter Deckmänteln. Das massenhafte Hereinwinken von Fremden erfolgte mit beiseite schiebender Gebärde. Das Urteil des Proletariats aller Länder lautete: „Vollständiger politischer Tod der Partei".

Ganz allein in der Nacht kämpfte seine Liebe. Früher oder später würde auch Darkover Imperium werden.

Demokratische Geschäftigkeit war den Russen unbegreiflich: Wer mit der Finsternis ringt, kämpft mit sich selbst. Doch Selbstmitgefühl gab die emotionale Stärke, um mit ganzem Herzen authentisch zu sein.

Keine Frau sollte ihren Körper als Vorurteil im Fettgewebe speichern. Ihr Herz setzte einen salopp gekleideten Schlag, ein Damals aus der Ferne. Leichten Schrittes stieg er ins Angewurzelte. Sie verbrachte ihr Kleid mit ihm. Im Kühlschrank konnte es bis zu acht Tage aufbewahrt werden, wie Federweißer im gärenden Most. 

Da fühlten selbst die Genossen Lebensfreude. Im „Oniritti“: entdeckte man eine Oktave tiefer den guten alten, grotesken Strauß wieder. War sein Ziel tatsächlich die elastische demokratische Staatsform? Für Bolschewiki jedenfalls galten die Worte Wilhelm Liebknechts plus Stalin.

Noah schrie schweißnasse Muskeln. Seine Augen glitzerten in die Ewigkeit, runzelten Höllen- und Teufelsbrände.  Und wieder fletschte der Faker seine Zähne ins Altstadtpflaster. 

In Baku auf dem Boulevard lustwandelte eine ganze Börse. Wie angenehm ließ sich da kalkulieren! Noch hörte man aus gewölbten Zelten die weinende türkische Musik, Töne, die zwischen Wildheit und Sentimentalität Geschäfte machten. Vor der Tscheka machte man keine Aussagen. Da waren Harmonie und Stille. Hinter modernden Holzverschlägen fertigten depressive Hausdichter Kriminalromane für den Wellnessmarkt und Heimatsender. Man sang und spielte, was zwischen Zeitungen passte. Krylenko unterbrach Hendelmann und Hendelmann wich aus. 

Ein Sufi drehte sich in die Mysterien der Relativitätstheorie. Er vergaß die Steine und das Kreischen der Scharfmacher. 

„Nie war ich unterwegs im Bett“, ein Satz, den auch Andre Breton hätte schreiben können.  Das sozialistische Prinzip zeigte plötzlich Klangmethoden und Sagil schrieb: „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen". Weisheit des Lenin, die Verwirrung trieb. 
Adler saßen reglos im Geheimnis der Feuerstelle. Offenbar verstand man nun, dass Kesselfleischessen gehört wie geklungen ist. Seit etwa 30 Jahren versuchten Lebenskünstler als free-lancer oder freier Mensch zu leben. Und das tat man auch. Man war Fulltime-Aktivist und liebte es, sich vor Kernkraftwerken anzuketten. Seit 30 Jahren kochte man auch Katzen für abertausende Demonstranten. Genügend Gesprächsstoff also fürs Coronabrechen.

Dass sich Botho Strauß mit der Gegenwart noch anfreunden würde, war ohnehin nicht zu erwarten. Es hatte nur Zugang, wer sich einen sendero luminoso bahnte „durch den Dschungel leichtsinniger Kunst“, das oniritische Feld absoluter Stille. Zur Hölle damit. 

Das erklärt den Angriff gegen die revolutionäre Linie des Vorsitzenden und den besonderen Haß gegen die Diktatur der bolschewistischen Partei. Da fehlte nur  noch ehrlicher Schweiß, Muskeln und das Glitzern yogischen Geistes!

Balsam für die Seele brannte vor geistigem Auge. Noah beäugte sie wie einen Lenzer. Sie sah sein Gesicht zucken, hörte seltsame wagnerianische Gurusik. Wie war sie in diese Lage gekommen? Eigentlich hätte sie magisches Feuer durch ihre Adern pulsieren lassen sollen. 

Die Clique Lin Biao aber verleumdete als „versteckte Form der Arbeitslosigkeit“, daß die Staatsorgane in Kaderschulen gingen. Sie verunglimpfte die enge Verbindung der Kader mit der Exkommunizierung. Da war ihm ein verzweifelter Aufschrei lieber als halb angezogen beim Psychologen zu brüten. Kompensation mit Phallus-Symbol und Zwang. Er sah die Mutterpartei im karminroten Gewand, die Zinoberrobe einer Bewahrerin. 

Das Urteil gab eine konsequente marxistische Analyse von sich. Aber der Tod ist eine individuelle Angelegenheit, ein Unterschied zwischen Sozialrevolutionären und Bolschewiki.

Der Anblick war atemberaubend wunderschön. Noah versank in einem trockenen Spitzenwein. Fanatiker, die die Jungfräulichkeit einer Bewahrerin für wichtiger hielten als die tiefe, sanfte Stimme eines Mannes, blickten verbittert wie Terraner. 

Mystisches hatte die Menschen umfangen, Worte im Rausch. Unter dem Gesang der Revolutionshymne in die ewige Nacht hinüberschweben! Vielleicht ging es um seine dunklen Augen, in denen das Wissen der Liga lag. Karla spürte sehr hübsch das lange, dunkle Haar. Wo war der mutige Prinz der Wirklichkeit?-

Diesen Satz ließ Strauß nicht sterben. "Wahrscheinlich versteht man meine Wahrnehmungseinbettung nicht mehr.“ Die alte grusinische Aristokratie war ja zum Teil in den Nep-Mann-Stand abgewandert. Lin Biao und seine Anhänger waren isoliert und Strauß nannte Politik eine wahrheitslose Sphäre, wo Klassenmassagen die Kunst des Loslassens förderten. "Darf ich Entsagendes bedeuten?" Seine Stimmung erbrach sich in dunkle Wolken. 

Entweder man war Arbeiter oder Funktionär. So also ließ sich das Erscheinen deutscher und belgischer Advokaten erklären: Mit den gestürzten Klassen die Diktatur des Proletariats stürzen! Im großen Demonstrationszug der Lemminge empfing man sie höhnisch. 

Lange Schatten braucht das Land der Erleuchteten. Der Coach entkorkte eine Weinbergswanderung mit schönen Panoramen. Der oberste Wellness-Hesse warf seinen Kopf in den Ring.

Im westlichen Teil Georgiens nahm man Rache, führte eine eigene Verfassung ein, sozialisierte Land, gab den Frauen gleiche Rechte, studierte Marx. Aber die Medien setzten dem Willen der revolutionären Volksmassen, der materialistischen Widerspiegelungstheorie den idealistischen Apriorismus entgegen. Casting oder Dating: spiel mit! „Wir haben den Weg geebnet." 

Was war geschehen? Noah blickte auf die Straße. Die Sonntagsschule war aus und all die kleinen Rosellas, Kevins, Dschihads, J.Rs und Monsterglatzen vom Hiphop und Skin strömten in den Sandsturm. Voll krass dazwischen eine Menge erwachsener Weggucker. Die Lautsprecher der Hypokrisie sangen goldene Barockbommeln in Haifischherzen. Schau! Wie sie ihre Plastinaten ein Hollywood nachspielen lassen. Rosella schrubbte das günstig erworbene Radikal-Tattoo. Tja, wer Prinzen liebt, muss sich oft mit toten Hosen begnügen. 

Einst verknüpfte die Urfrau geniale Sexualität mit der Herzensliebe der Mutter-Kind-Beziehung. So entfaltete sie das friedensstiftende Potential, egal ob als Saft, Rohkostteller oder Garkost in der Schwangerschaft: Der stolze Beauty-Bauch blieb ein Moment für die Ewigkeit. Der Zeitpunkt hätte nicht besser sein können: Die Tanz- und Cover-Band Remember groovte durch Gaulheim und Prinz Antonio ließ  Prinzessin Rosellas Herz höher schlagen. 

Hülle und Fülle brachen aus, Entspannung, in der es möglich war loszulassen. Schweigend plauderten Küsse. Eindringlich betrachtete sie seine Meereswellen, nahm Schluck um Schluck. Ihre Körper waren noch kräftiger Unternehmergeist. 

Rosella nahm einen Schluck Weinpansch aus den Bergen. Er legte die Hand auf das Schwert. "Zander lähme diese Hand, wenn ich mein Wort breche." Dann gab er Massagen für Geist und Psyche bekannt. Jetzt mußte man die Psychokinese heben, verharren und spüren.

Den primitiven Menschen besticht die nationale Idee manchmal eher als die kommunistische der kaukasischen Völker: Die nächsten Septembertage erlebten im ganzen Land, soweit die Maske reichte, Hausuntersuchungen, Verhaftungen, Verhöre. Lenin sah seiner Genesung entgegen.

Die Versammlung der Feigen und der Sklaven hatte die Bewahrerinnen zu abergläubischen Lügen machtgieriger Populisten des Unflat befugt. Und endlich brillieren auch die Hofsänger als Kulturbotschafter der Lotto-Stiftung. Kinder eines Comedian streichelten die Scheu-Plakette. Charme-Weine ergänzten knackige Muntermacher. Weinköniginnen, schmunzelnde Reporter und giftende Künstler ergänzen das heimelige Ambiente. 

Auf der romantischen Seefahrt verliebten sich Rosella und der Prinz ineinander. Man war schließlich minderjährig. Noah grunzte vor Schmerz im Befundbericht. Früher oder später würde sein Schicksal Arien singen. 

Wie war denn nun das Verhältnis zu den Arbeitermassen?

Konterrevolutionäre Doppelzüngler mißbrauchten Ziele. Der Held wurde zum werktätigen Verbrecher, die Partei zur Einheit der  Masse. Nicht immer war Strauß mit poetischem Vortrieb den Gesinnungen ausgewichen. Manchmal bot er statt Traumbildern auch eine zivilisationsmüde Kulturkritik an wie Zusammenarbeit mit werdenden Tagesmüttern. Für Weinschmecker gab es VIP-Bändchen vom Orientierungswalk, der Pausenhof war endlich zur Wohlfühl-Oase für Restelutscher umgebaut worden. Aber: Könnte sie denn Ehe und Kinder? Der Export von Rosella-Plastinaten lähmte die Konjunktur.

Einsatz von Klangschalendemenz! Ja, das war die Situation, die sich die Grundherren wünschten. Konterrevolutionäre Züngigkeit: mit roten Fahnen gegen die rote Fahne vorgehen, oder wie die Parteiclique selbst bekannte: „Unter der Fahne des Vorsitzenden den Vorsitzenden schlagen“. Wer kauft schon Weihnachtsplätzchen fürs Gemüt? 

Hand um Hand befeuchtete sie ihre Lippen und flüsterte ein Weinchen. In gespielter Unschuld schloß Noah schaudernde Augen. "Narbengesicht ist  Vater und Geschichte." Er suchte Erbarmen. Sie weinte mit steinernem Gesicht in eine erschreckende Hysterie. An einem Ort jenseits der Tränen trug er das Gesicht des Todes. Trink, wir sind Rheinhessen!

Da sagte der Vorsitzende: „Ich rate euch Genossen, gewissenhaft Bücher zu lesen. Zukunftsperspektiven sind voller Windungen und Wendungen. Die winzig kleine Zahl übler Elemente kann aber treffsicher und wuchtig geschlagen werden." Wenn Botho Strauß so etwas schriebe, käme es wohl zur Reklusion der Klaustrophe. 
Hendrik Höfgen lachte schrill: Eisskulpturenschnitzer schmelzten Lügen ins Lächeln. Noah wurde kreidebleich, Holz und Haar. Alles schien schütteres Anti-Aging auf seriösen Damen. Ein Faker trug zur Unterhaltung bei.

Sämtliche Maßnahmen erfolgten im Einverständnis mit den Arbeitern und Bauern der Schanghaier Werkzeugmaschinenfabrik. Ganz neue Sichtweisen eröffneten sich. In Baku gibt es keine Armenierpogrome mehr, in Weißrußland und der Ukraine keine Judenpogrome. Man nahm Gedankenfäden wahr. 

Schon peitschte Verzweiflung den Weg der trumpgroben Entwurzler. Der Faker starrte wütend seine Knöchel weiß. Gott schickte seine obdachlosen Brüder. Die rote Sonne kam voll übler Gerüche und elektrischer Stürme ins Kreisen. 

Seit 1923 aber herrschten die Nep-Männer über belastende Gefühle. In einem Gespräch sagte der Vorsitzende daher: „Seit 50 Jahren singen wir die Internationale, und in der Partei programmiert die Intelligenz das Leben.“. Pokalschlager und Vaterfreuden brachten Hochstimmung, Urmomente auf der Suche nach dem Jetzt.  Kurzes Schweigen, dann krachte ein Bröxit überschallschnell in eine afrikanische Müllhalde. Auf der Reise in die Welt der Rentner kassierten naturreine Öle ein Alforntrio. Und badische Starköche servierten Tiramisu in Löffelchenstellung, jubelten ein doppeltes Boku haram. 

Die Sowjetunion schuf aber auch einen sicheren Rahmen. Ideologie wurde ein kraftvoller Weg, Leben in Haß zu verwandeln. Eine Aktivierung aller Sinneskanäle, zu Hellsehen und intuitivem Wissen.

Kann man sich mit einem vielseitigen Angebot von Zimtsternen und Vanillekipferln nicht ebenso erfolgreich einen Vorrat an Nervenkeksen nach der heiligen Hildegard von Bingen schaffen? Als besonderen Service bot sie 100 Prozent Haptik mit Natur-Aroma, Sushi total für eine kosmische Entgiftung.. 

Essays käuten Provinz. 70 Prozent der Kulturbotschafter wiesen auf breite Zustimmung hin. Beim Einflösen kann es aber zu Knorpelgenerationen kommen, zu Schmierfunktionen der Diagnose. Ein Rheinhesse knackte den Jackpot. Ohne sein Wissen hatten die Eltern ihn einer wunderschönen Prinzessin versprochen. Und da war noch die Mutter der Prinzessin, eine böse Frau, die sich vorgenommen hatte, selbst die Herrschaft zu übernehmen. Sie wußte, dass Rosella eine Bedrohung war, und ließ nichts unversucht, um ihr zu schaden. 

Noch existierten Volkseigentum und Kollektiveigentum. Aber die Analyse zeigte bürgerlichen Haß als das sozialistische System „feudaler Alleinherrschaft“ und als „Kaiser Huang unserer Zeit“. Mit höchster Achtsamkeit und Konzentration vollendete sich das Schicksal der Revolution.  Würde die böse Königin gewinnen? Oder würde Rosella mit ihrem Prinzen glücklich werden und das Wertvollste finden, das sie sich vorstellte: ihre eigene Geschichte? 

Ein Frankenkredit in Rheinhessen? Ein Rhythmus von stochastischer Dichte? Ein Denken von Raum? Aber da funktionierten nur groovige Stücke binär in Achteln. Ein Menü mit Weinen korrespondierender Verdauung. Die Brust wurde flach wie bei Schwertkämpfern, die Schultern bekamen eine harte Muskulatur. Haare, die auf Armen wuchsen, wurden zum Gesicht des Kusses. "Aber; aber...". Kummer musste ein Schluchzen unterdrücken, eine Entsagende schüttelte heftige Tränen.
Lehrer lehrten „Mantras“. Lin Biao und Konsorten predigten dagegen Konfuzius und Menzius und warfen sich dem Sozialimperialismus der Kompradorenbourgeoisie in die Arme. Es kam zu Symptom-Aufstellungen, Verteidiger konnten nicht mehr anders als Flucht.

An Tagen wie diesem gab es nur Antworten. Das war Spiritualität. Die Auflösung der Gemütseinheiten in Entenbach-Faulborn war noch wie der Sohn dem Vater. Behutsam senkte der mit der Lächelkrawatte seinen Stab.

Wir kennen das Ende. Es heißt Alltag. Opa schnallte dem kleinen Helden schon mal den Sprengstoffgürtel um. 

Deshalb müssen wir vor den Intrigen der in- und ausländischen Reaktionäre auf der Hut sein, Schwermetalle und toxische Chemikalien energetisch ausleiten, Verschwörungen zerschlagen und niemals dürfen wir in unserer Wachsamkeit nachlassen. 
Als Noah zum Tagebuch griff, fing er an zu weinen. Sie liebte einen Macchiavelli in Strumpfhosen! Er hatte Umhang und Hemd ausgezogen, und küsste den Rotweinfleck, ein Taschenbeamer unter Tribologen. Eigentlich war er ein hochbegabter, sensibler Aussteiger, Sektenführer mit Anspruch auf Elitepartnerschaft. Ihr Kleid zierten prächtige Pfauenfedern und eine Krone ihr Haar. Und mit ihrer wunderbare Stimme sang sie ihre zwei Lieblingslieder. 
Aber verdammt! Sie war zu gut um einen Bauerntölpel zu heiraten. Diese Frau war eine Adlige in den Domänen von Darkover! Wieder schüttelte der Silikone von Tox den Kopf. Sein weißer Hintern schien den Schnee zu spiegeln.** 

Lass dich nun erfüllen und durchströmen von Liebe! So träumt man unter Schleiern. Sie sang, sang den blinkenden Mond aus einem indischen Märchen. 
*
Irgendwann ist Hartz IV einfach nichts als arm. Messer werden gezückt, zu Presslufthämmern wird gegriffen und dann sagt man Worte, die verletzen. Tief unter der Oberfläche des Planeten liegen seltsame Substanxen, deren Minerale die Kristallstruktur der Matrix geschmolzen haben. 

Dann ging die Post ab. Bei gefühlvollen Popsongs konnte man die Körperenergien abgleichen, in Tiefenentspannung zu einer Einheit von Körper, Geist und Seele gelangen, ja Blockaden und Verspannungen lösen. 

Der Frühling kam shoppen. Ein offenes und ein verschlossenes Gesicht gingen miteinander durch die Stadt. Wie gut sie durch das Wirken der Geistigen Welt ineinander passten! 
Honorar pro Stunde €70,- Ein Zuwachs an unerschütterlichem Vertrauen. 

Anschließend gemütliches Beisammensein. Ein Krankenkassenzuschuss ist möglich.

Wenn es dann noch Fotos und Autogramme der Weinköniginnen schneit, vergehen alle Bitternis und Nebenwirkung der Muskatnus. Da schwören auch die Ayurveden der traditionellen indischen Pegide auf Rheinhessen. Neben dem Alzeyer Wein sind da z.B. blaue Zipfel, Knobelinen mit Kraut, gerupfte Silvanerbrüste, Hausmacher Proleten, Grumbeer-Dätscher und vieles mehr. 
Auch Honold bemerkt, daß im abendlichen Vorortbus momenthaft eine Geste der Verbrüderung im Icherzähler aufkeimt. 

Ein zweiter Blick, ein weiteres Umschauen zu den Mitreisenden bringt deren Gesichter nicht "zum Sprechen"‚ sondern verstärkt nur mehr das Nichtssagende und Undurchdringliche der Situation; "die Finsternis nicht nur um die Fahrenden herum, sondern auch in den Gesichtern selber, wurde mit jenem Umschauen noch tiefer."

"Wer bist du?" schreit die Panik aschfahl. "Was tust du hier?" Ein Mädchen schweigt todkranken Patienten die Stunden. Musik ist: Zauberhaft! Auch Prinzessin Luciana singt ihr Lied. Prinzessin Rosella und sie sind die besten Freundinnen geworden. Mit niedlichen Kätzchen.

Entspannte Atemzüge nickten ein. Ein Demenzlächler trat vor das Mikrofon. Zu den Sternen sprang der Benefiz des Möbelgiganten. Licht brach sich in Prismen und  Philosophien des Vergeblichen. Kennst Du das Gefühl?  Im Schaufenster ihrer Träume wurde der Kapitän vom Traumschiff plötzlich zum Hotelbesitzer in Malaysia: edel! 
Auf der Palliativstation rief der Hospizverein das Dasein aus, die Glocke der großen Halle läutete Jesus, den König von Polen. Es duftete nach Ende und Anfang. Und irgendwie nach Alzey blau. Rosella und Luciana lachten fröhlich auf, als sie die Kopftücher ins Niemandsland flattern ließen. 
Der Fall-Manager schloß die Tür.-
Zur Programmierung den Hund per USB-Kabel mit dem PC verbinden. Auf der beiliegenden CD-Rom können weitere Daten, wie z.B. der Geburtstag Ihres Kindes eingespeichert werden. Nach Abschluss des Wachstumsprozesses kann der Hund wieder auf Welpengröße zurückgesetzt und neu programmiert werden.


Herzlich Willkommen
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**(Aus dem  Stuttgarter  Hänsel und Gretel)
Konkret: Rosella Turat