2.7.19

Stürmische Liebe Schluss

Sie glaubte, nicht wahr zu sein! "Heiliger Bernhard" murmelte sie und versuchte ein Lächeln auf den sturzbesoffenen Arzttermin. Steak, Sekt?! Immerfort an ihn zu denken war doch auch öde.

Sie fühlte glücklichen Tatendrang auf diesen wundervollen Erben. Außerdem durfte sie nichts denken. Das wäre Abwertung, zahnlose Liebe.

"Also schön, Süße. Wir treffen uns gleich um die Ecke." Es machte Klick und sie meldete sich.

Niemand beantwortete die Leitung. Sie merkte, wie stürmische Angst sich ausbreitete. Den Erlebnis-Stalker hatte sie als Begierde in Hartz IV erlebt. Und wieder machte es Klick.

"Leben, was ist das?", erkundigte sich die Besorgnis. "Geht's gut?" Sie wollte nicht auf Turn und Taxi schnackseln. Er hatte sich ja vermählt.

Einzelkämpfe müssen eben entwickelt werden. Auf zur Massensolidarität! Streiks erhellen, proletarische Denkweise muss arbeiten. Das ist schöpferische Anwendung des Marxismus- Leninismus auf die Undefinierbarkeit des Seins. Ein solches Verhalten passte zu ihr.

Jolie strich um das Lügengebäude. Nicht die Begegnung, nein, die massive Umarmung, der liebevolle Kuss schmachteten die Schmach. Wenn der Mann nicht ausgerechnet Jürgen gewesen wäre, ihr Jürgen!

Das Geschäft als fette Provision war gelaufen,. Sie nickte. "Ich möchte mich nie mehr befleißigen." Mühe war ein Fehlkauf.

"Ja, ich bin ganz herzlich bedanken, mein Lieber. Es freut mich an jemandem wie Dir, der alles einwirft, was er kriegen kann!". Da lachte der Unterschied, fröhlich wie ein Busfahrer auf Verspätung.

Jolie stimmte ein in die große Kränkung des Menschheit, ganz augenzwinkernde condition humaine. "Also gut, mein Retter, der Pferde lacht, umarmt und küsst."

"Nichts lieber als das", sagte.er in ihre Arme. "Habe ich Dir heute schon gesagt, dass ich liebe?", wollte er immer und immer wieder wissen. Ganz Musik und Tanz am Liebeswurz. Das Leben war schön. Sie hätte die ganze Welt können, weil sie jede Schrecksekunde genießen würde.

Dann aber überkam sie, was los war. Sie musste kichern wie das heulende Elend. Ihr Gesicht fiel um den Hals und rief: "Jetzt wird alles gut!"

Was wollte sie damit sagen? Die eigene Phantasie boykottieren? Ein Alptraum!

Abendschön war schlichtweg nicht geil auf all die tollen Neuerungen. Er könnte im Mittelfingerformat zum Beispiel Bücher lesen und simultan ein mathematisches Problem entschlüsseln. Aber sie wollte gerade ihn ignorieren.

Sie geriet in ein inneres Schweigen. Seine Stimme krächzte: "Jolie, ich muss mit Dir über die Ringe reden." Eine Stimme aus seelischer Not, als Tornado in der Kehle nach Luft schnappend. Sie fand das abschreckend, diesen Jodler des Backen schnackenden Spießers: "Die Madln tragen hier Dirndl, die Buam Lederhosen. Hier ist die Welt noch in Ordnung. " Der Schnulz vom Berg. Es war - ein Graus!

Sie musste reisen. Ja, das wünschte sie sich doch schon so lange. "Jürgen!", sagte sie mit Sack und Pack ins Thema. "Nicht böse sein. Aber in der Narzisstenklause geschehen Dinge. Muss ich mir Sorgen machen?" -

Ganz gewiss war er schon jetzt törichte Eifersuchten, schuldete Infrastruktur und Heimatliebe. Sie strich das glatt: Jürgen und diese Künstlerin mussten den Laden auf jeden Fall unbedingten. Wenn wirklich alle Unikate Zeit waren, musste man den Raum eben mit Händen greifen.

Wollte Arbeit denn nicht arbeiten, Wundervolles sich nicht einstellen? Sie hatte richtig schlechte Träume. Hatte den jungen Arzt, diese vergoldete Walsertrommel, konsequent vergessen. Aber da war das Ticket mit der Reisetasche!

Nun: Normen und Werte prägen. Sie dachte an das abendschöne Leuchten über dem Silbersee der Seniorenbärte.

Wüsste man nicht, dass Piloten rundum glücklich machen, würde man Liebeskummer kurzerhand verlassen. Aber selbst dann würde man herzlich gern um exquisites Christen- und Chaotentum schwirren. Jugend ist nun einmal Kraft und Perspektive, Knall und Fall.

Die Partei organisierte nun ihre Alten als rebellische Masse. Ein narzißtisch-leninistischer Lottogewinn ermöglichte die Produktion der Rentnermisere im sozialistischen Akkord. Vetternwirtschaft, Filz und Strukturen riefen erfolgreich nach soft Skills.

Der Flieger hob ab. Man ging Ramsackl.         13.5.19

Stürmische Liebe VII - IX

"Was hast du denn mein Kind?", wollte Benno von Ramsackl wissen, den alles interessierte, was auf der Burg geschah. Er hatte keine Ahnung davon, wie wichtig ihr ein respektvolles und herzliches Miteinander war, so ein Leben im Wohlklang.

Jolie seufzte. Das Kampfprogramm der Partei organisierte zu wenig Masse neuen Typs. Die Denkweise blieb kleinbürgerlich und verwendete nur noch breite Begriffe des Volks.

Mit Leidenschaft und Tatkraft meldete sich ein Unternehmer, der für Belange eintrat. Wo der Schah drückte, musste er reden. Das letzte Jetzt war ihm als Jetzt schon ein Nicht-mehr, eine Zeit der Sinne im Nicht-mehr-jetzt eines Schnarchosophen. Vom linken Nachbrenner zur rechten Ölfritte war es ein weiter Weg gewesen.

"Gröver hat Unterlagen gebracht. Du weißt, der Gute kann zum Berserker mutieren." Eine zukunftsweisende strikte Kostenkontrolle wurde angesetzt. Die Antwort kam wie der Blitz, meinte der Kassensturz.

"Ja, Papa, das ist Stütze. Ich kann es kaum erwarten." Er lachte gemach. Jolie freute das sehr zu laben. Dennoch schlürfte sie einen Seufzer. Vater war ein wahrer Platzhirsch.

Draußen hatte sich die proletarische Methode von Streit, Partei und Masse zum Kolchos entwickelt. Man hütete sich vor Konjunktiven wie 'könnte' oder 'sollte' und vor 'Weichmachern' wie: möglichst, teilweise, eigentlich usw. Solche Worte behinderten den Kinder- und Kundenglauben an die Kaderschmiede.

Sie wechselten noch ein paar Worte sprechen. Vielleicht war es ja eine Schublade. Aber der Morgen war ja auch ein Tag und da würde Vater wieder die Pferde streicheln lassen. Sie liebte Geruch, das leise Wiehern gegen die Boxenwand. Und noch vor dem Frühstück stolperte sie einen Ausritt über Wiesen und Wald.

Sie legte die Hand in seine Seufzer. "Jürgen, ich kann Hof!" Als sein Schweigen dauerte, sagte Jolie: "Es ist Familienbesitz. Man hat auch eine Überzeugung."

Er starrte auf ein paar vegane Raser im Radweg. Warum musste sie jetzt an den Bauernhof denken? Morgen war doch das nächste Rudel Wölfe auszusetzen!

Er wollte nicht mehr als in der hinteren Ecke ihres Herzens als ein wunderbares Erlebnis grasen, als ein Augenblick der Ewigkeit, elementar wie Fegefeuer und Wirbelsturm. Er bot ihr eine Schulter zum Lachen wundervoller Gespräche. Ein Globulum Abendschön, Sicherheit und Sauerkraut quoll aus seinen Augenwinkeln. Hatte Julie etwas mit Joe?

Sie war hypnotisiert, wägte seinen Blick. Was würde geschehen? So schaut man auf die Gurunauten des Heils. Nichts geschah.

Dieser Moment war fast ein Zusammenbruch. Motor des Übergangs und Öffnung der Märkte. "Ach, er hat diesen Hof herrlicher Straßenköter ins Herz geschlossen." Jolie beseufzte ihre Kindheit wunderschön.

Sie roch After Shave, einen faulig-betörenden Duft nach Backeskartoffeln aus Albisheim. Ein Meer voll übergegangener Lachsbratlinge. Ja, genau das würde sie gerne an den Stalker bringen, das Leben als Hitzewelle.

Zölibatäre Klingonen feiern naturgemäß lieber die Eucharistie am Urimaten als etwa die Erlösung aus Cordalishappen zu kosten. Auch das Schmalzfondue eines Handke am Fleischkäs des Martin Walser schmeckt eher nach den lüllen Genüssen eines Lüftlskriblers bei suhrkamp.

Damals bei Brehme, einer rein emotionalen Geschichte, hatte sie noch Himbeeren gepflückt und stundenlang mit Struppi gespielt. "Herr Brehme, mein wundervolle Datsche wird abgerissen und Seelenlosem Platz machen!" So war sie: Themen immer offen und ehrlich.

Er wollte seine Antwort um sie legen und sich dem Gefühl der Geborgenheit hingeben. Aber Morgen war Tag.

"Hast du Lars gehört?", schüttelte sie den Kopf. "Nein, willst du Schampus?" Was war passiert?

Liane war ja vollkommen aufgedreht. "Wo denkst du hin, so mucksmäuschenstill?" Ihr war das schlechte Gewissen anzusehen, und Jürgen winkte ab. "Jolie, mein Liebes, jetzt bitte keine Schulwampen. Wir müssen aufrichtig Wahrheit sprechen!" Sie nickte heftig in seine Arme.

Seine Stimme sagte: "Willst du nicht endlich mein Gesicht auspacken?" Er hatte recht. Sie riss die Schleife auf und kam als Schachtel zum Vorschein. Auf weißem Samt lag ein wunderschönes, pappsattes Abendbrot. Entzückt starrte sie auf die wunderbare Idee! Es regnete rote und grüne Nordlichter der Abschiebekontrolle. "Danke", rief Jürgen, das Unikat, das sich selbst produziert hatte. "Schmuck auf deinen Wegen!"

"Also, es gibt da ein top argentinisches Steak in der Kirche. Ich hätte auch mal wieder Lust auf Fleisch. Aber hier gibt's nur Alc." Ihr wäre zwar der Italiener lieber gewesen, aber der war etwas zu sportlich in den Gelenken. Sie würde wohl salatieren.

"Ich treffe mich gleich wundersam im Burghof, meine Gräfin. Die Atmosphäre ist so schön zusammengereimt. Man könnte sich kaum bessere Fakten als Vorurteile kaufen." Donnernde Küsse fielen aus allen Wolken.

Massenkämpfe brachen aus. Die Arbeiter dachten, fühlten und handelten mit Einsatz der ganzen Kampfkraft eines Klassenkampfs.

Umsichtige Überlegung erhellt die faktische Lage des Daseins. Das muss man proletarisch wissen: schöpferische Anwendung des Marxismus - Leninismus bleibt Klassenkampf und dialektische Methode auf dem Niveau systemischen Denkens. Die Undefinierbarkeit des Seins dispensierte nicht von der Wellness einer Erleuchtung

"Schön, Jürgen. Es macht Wohlgefühl: Ob Burg, ob Wohnung, wir sollten auch mal eine kleine Reise umarmen." "Mein Flöckchen!" Er flüsterte liebevoll Zärtliches.

Jürgen war über seinen Schatten gesprungen und hatte dabei seinen Verstand verloren. Er stand nun als Leibhaftiger vor ihr und ließ die Arme fallen "Freust du dich denn?", "Ich ....?", stieß sie hervor. In ihr tobte, ein wahres Trauma der Rührung. So schlug die gute Idee dem Fass den Boden aus! Wenn sie nur nicht mit eigenen Augen auf ihn eingelullt wäre!

Die Zeit der Schmierenkomödie war vorbei, die Hauptrolle hatte Kraft, und Kraft hatte Kontrolle: Jürgen war großartiges Bescheidwissen. Nur: Er verlor eimerweise Geduld.

Top-Langweile kam auf: der Charme üppiger Streicherarrangements, voll opulent, mal aufgekratzte Blaskapelle, mal Schrammelmusik mit Knarzlyrik. Das Großartige, leicht dahingewerfelt.

Schwatzende Menschen strömten herbei, leidenschaftliche Hobbyköche aus dem Sauerteig Europas. Leute - Mann und Frau, die lachten und umarmten, um Kuss zu werden. Sie presste sich ganz dicht an den Stamm der alten Linde. Zum Glück kam der treulose Jürgen nicht über die Straße.

Fortsetzung folgt

23.6.19

Stürmische Liebe IV - VI

Vor dem Zaun forderten Belgische Nazis strenge Kontrollen und Bewachung. Großmeister des Reiki esperten negative Energie. Abendschön, der Schmelz- und Schmerzensmann holte die Jesusgitarre hervor, vibte grell einen Lichtstoß in den Kosmos der Barmherzigkeit. Krass!

Auch das gehörte zum Sozialversicherungssystem. Liebe  konnte nicht  mehr abgespult  werden,  weil sie eine  Pflicht, ja Gott  leidensvolle Erfahrung war. Verständnis  und Vertrauen  der  Väter zeigten sich als irrer Revisionismus. So war nach dem frühen Tod Stalins der sozialistische Weg erschlossen. Auch wurde die kleingedruckte Denkweise der Massen philosophisch und spirituell auf Ewiges bezogen, .

Das Entfernen besagte ein Verschwinden der Ferne, das heißt der Entferntheit von Näherung. So war er nun mal, der Niemand: Jeder war ein Noch-nicht, Zeit im Sinne des Noch-nicht-jetzt, der "Zukunft".

Doch mit nur 10 € Loseinsatz sicherte man sich massenhaft Gewinn-Chancen mit Sofort-Renten und Geldgewinnen in Heidegger.

Jürgen hatte  eigentlich  zuviel  davon  erlebt, zu wenig Strenge. Sehr ungesund.  In einer  Beziehung  hätte  sich dieser  Mangel  übertriebener  Fürsorge erweichen können. Liebe  hätte  als Heilung funktionierender Familienstruktur funktionieren können. Abendschön schaute konsterniert, gönnte sich aber trotzdem einen Glückskäfer aus köstlicher Schokolade:

"Weißt du, ich beneide dich nicht. Titel, Schloss und riesiger Besitz, pah! Aber meine Gute, wie du das Kochen drauf hast, ein Spazieren in die Gärten!" Jolie stellte den Armagnac in den Bierseidel. Einmal war sie Kochen, einmal Mensch der Mitte. Ein Thema im Strang der Synergien.

Ein funktionierender  Familienverbund wäre nicht von schlechten Eltern gewesen. Aus  der  göttlichen Sichtweise  kann  man ja auch Entwicklung bekommen.  Jürgen  war  durchaus  genötigt  in  seiner  Liebeswiese Züge  der  Disziplin zu spitzen. Mach halt kaputt, was Dich kaputt macht!

Der konkurrierende Poet zischte: "Aber warum wörkt sie nicht in  einem Fluxusrestaurant mit Kunstschwätzern. Hat sie ein dunkles Geheimnis?" Man lachte und fand, darauf sollte man sich jetzt ein Schlückchen genehmigen.

Autorität erlebte wieder Kompetenz. Gedanken überschlugen die Stimme in einem munteren: "Guten Morgen, kleine Schwester." Man ruhte auf soliden Finanzen.  
Wer wußte schon, wo man war, wo man hingehörte und was überhaupt die Aufgabe war. Man hätte wohl einer Zuwendung entgegenkommen können, doch das resignierte den Kampfmodus

Da gab es auch keine Thrombosen oder böse Neuronen in Alkoholkatern. Dennoch und erstaunlicherweise entwickelte sich die Hardware weiter und weiter und man konnte boykottieren, während die europäische Bevölkerung explodierend schrumpfte. Lichtlanzen zuckten aus der Heilsgitarre.

Ein Sänger ganz ohne Brimborium, dafür aber mit mächtig Groove wurde zur melancholischen Zuversicht. Die Aesthetics vom Albumteaser hatten kein Gottvertrauen mehr. Wer mit dem Blick zurück in die Zukunft geht, stolpert eben leicht in den Look räudiger Keller oder maroder Unterführung. Die morbide Ästehtik stand im Skurril zur Findung.

So  mußte man  wieder die Kindheit kontakten, Liebe sein  und das eigene Verhalten als schlimm und trotzig bestätigen.  Und schon hatte sie vergessen, dass sie eine von Gröver war!

"Ich bin eine geborene von Rosenstrunk und stolz darauf!" Das bedeutete Renditen und Ergebnis. Ökomanisches wollte geleistet sein. Man schmetterte noch einen Schluck im Stehen, und machte sich dann an den alten Küchentisch.

"Warum sagst du denn das!?", schlug Liliane dem Fass den Boden aus! Die Unverschämtheit war, keine Goldwaage!

Steht das Glück der Familie an erster Stelle, erfüllen sich lang gehegte Wünsche, von der neuen Einrichtung über die Traum-Reise bis hin zum tollen Auto. Andere wiederum legen das Geld gewinnbringend in den Zusammenschluss von Kleingewerbetreibenden an gegen Monokel - Agrarier und Staats-Eliten! Das heißt Werte bewahren und Zukunft gestalten. Und Schmachtsam ertönte wieder ein Abendschön.

"Willst du etwa behaupten, dass ich mich in einen Bürgerlichen verliebt habe? Kehre erst mal vor der Tür. Du bist eine von Gröver!" Jetzt war es heraus!

Als sie das gesagt hatte, machte es warm im Herz. Sie liebte Jesus und freute sich abgöttisch. Im Wissen um ihre wechselhafte Geschichte vertraute ihr ein Kirchenmann die Auferstehung an. - Seine frohe Botschaft war von einem Android Mobiltelefon gesendet worden.



Fortsetzung folgt

22.6.19

Stürmische Liebe III und IV

Jürgen lehnte sich angeregt zurück. Die materielle Grundlage hatte auch bei ihm Warenproduktion und kleinbürgerliche Familienverhältnisse in Entfremdung gegossen. Denn aus vielen Gesprächen mit glücklichen Gewinnern hatte er erfahren, dass da so manche Veränderung ins Haus stand. Kungelei natürlich! Aber auch Staatsoper.

Jolie verstand nur Woksal, saß ganz still da mit ihrer Greencard als Amerika-Stütze. .Auch wenn sie nie den Boden der Tatsachen putzen würde, ein Leben in Deutschland ohne Doktor blieb ihr prekär.

Sie hatte schon noch weiche Knie: Die Null- und Negativzinsen führten zu einer Vertrauensstörung. Sie rückte versuchsweise nach rechts und erkannte die proletarische Kontrolle im In-der-Welt-Sein. Bargeld krimineller Clans konnte zwar zu Staatsbürgern werden. Zum Nahtoderlebnis mit einem Wunderheiler reichte es ihr aber nicht.

Zu welchem Gewinner-Typ zählte sie nun aber? In der DDR hatten Führungsmethoden die Demografie unterhöhlt. Hier galt es auf die Wortwahl zu achten. Die Erbin von Burg Rosenstrunk formuliert ihre Ziele jetzt konkret und präzise in der Ich- oder Wir-Form. Sie wünschte sich: "Versinken wie ein Abendschön!"

Das alte Jahr war mit wunderschönen Tönen ausgeklungen. Und kaum hatte die Frömmlerband mit Zwischenspielen für die lauchen Seelen begonnen und mit Irischen Segenswünschen den Verstand geknackt, wurde aus Massenkritik Militärmusik und die Idee entartete auf dem revisionistischen Weg zu den kleinbürgerlichen Massen . Gurus und Prediger verkrochen sich in ihren Schwitzhütten.

Die Kategorie war eine Analyse im Niveau bürgerlicher Dialektkulisse. Wer mittelalterlich gewandet erschien, zahlte weniger Eintritt in der Ideologenbude.

Man forderte vehement:

          Ritalin zur Normierung des Menschen,
          Erleichterung der Ausweisung durch bilaterale Kriminelle,
          die zuverlässige Einbürgerung Krimineller,
          den Erwerb der Staatsangehörigkeit als Geburt, 
          die Abschaffung der Kriminalität bei ehrlichem Terror und
          die Zugehörigkeit zum Clan der AfD.

Ein abendschöner Zwischenton erklang hoch über den Wülsten der Jugendstilkirche, barbiesüß in rauschaftem Wagner.

Aufgrund von Widersprüchen wurden nun zahlreiche Menschen behasst, beliket und belichtet. Zur Gewährleistung einer unbeschwerten Wut war unter Führung Lenins eine Kontrollkommission eingeführt worden, ein schwefeliger Ausdruck des Kapitalismus.

Ja, bloße Kommunikation reichte nicht. Das System der Partei im laxen Sinne setzte ein, die Kämpfe nahmen Charakter an und die Arbeiterklasse begann zu pulsieren. Dann setzte der Bolschoi den Proleten als Arier ein. Faktoren wurden Sozialismus.

Jolie schreckte hoch wie eine flau gefeilte Sehnsucht. Automatisch spürte sie, wie ihr Herzschlag vor Anpassung zitterte. Sie beschloss spontan, ein Dasein als Developer zu führen.

Und... erhielt ein exklusives Geschenk: Das Kampfprogramm der Partei gegen die Diskriminierung! Alles auf Kosten der Agrazerne und Handelspreller!

Hatte der gute Abendschön eine neue Bildsprache? Nein! Er wollte mehr Bewegung mit Dynamik, schnelle Schnitte und kräftig Kontrastiertes. Rauheit wollte er brechen, Überdimensionales Erleben resignieren.
Aber gibt es überhaupt  diesen  “Point  of  no  Return”, jene  Stelle, wo man den Ausländer dem Schöpfer selbst entgegenschleudert?

Unterwürfigkeit der engen Zeit begann einst bei den Eltern. Eltern sind Aufbau, Strenge und Gehorsam im deutschen Rudel.

Grenzen wurden beschlossen, der Kampf um jeden Arbeitsplatz der Arbeiterklasse musste ausgebeutet werden. Und die Befreiung der Frau wurde zur Umweltfrage. So konnte man die paar grünen Spinner abgreifen.

Jolie vertraute der Aura Abendschöns. Sein Beispiel übte Überzeugungskraft auch im Marxismus-Leninismus der Mao-Zedong-ldeen. Es war ein Erschöpfen und Kröpfen materialistischer Instinkte. In Welkingen brach eine Gartenschau aus. Badische Kanaken setzen sich beim Wiener Feinpichler für mehr Betschgräbler ein. Da war Shopping-Spaß pur am Lotsenpunkt.

Nun hing alle Bedeutung am Burgfräulein. "Wichtigkeit", wie sie zu ätzen pflegte.  

Fortsetzung folgt

21.6.19

Stürmische Liebe I - II


     Das Leben war schön, ich hätte,die ganze Welt umarmen können,  dachte an Menschen und an Vogelstimmen.

Ratsch!, krachte der Zug der Jalousie, lief die Waschmaschine aus, eröffnete das Finanzamt eine Nachforderung. Die Allmacht erschien mir etwas mehr Naja. Und ich beschloss mich mit Literatur zu vergnügen...

Sturm der Wirrnis
Wenn Eifersucht nagt

Nach einem Liebesroman

Jolie von Rosenstrunk seufzte. Wenn nur dieses Wenn nicht wäre! Langer Jahre lange Sehnsucht hatte sie sich in die Kamtschatka geträumt, mit den Kindern der Bärenstation zu spielen. Um jetzt in scientologischen Flaschentopologien einen Hassbunker zu dekorieren!

Sie war doch glücklich gewesen mit diesem Stalker aus dem Winzerkloster, der wie ein AfD-Pegide in ihr Leben geschlüpft war. Auf Burg Rosenstrunk lief es rund und sie war glücklicher, stolzer Reiz. Wenn doch bloß Jürgen, der steyrische Arsenesser, vorbei käme! Aber der Anarchist, Spezialchrist und Reichsbürger setzte gerade eine Verfassungsbeschwerde auf. Den Zusammenbruch des neokolonialen Herrschaftsgefüges erwartete ihr Haus mit einem Bankrott.

Redundante Kader hatten nach Privilegien, Vetternwirtschaft und Kritik gestrebt. Unterwürfige narzißtisch-leninistische Phrasen hatten Eingang in die Sowjetunion der DDR gefunden. Die Partei war ganz Weltanschauung, Zersetzung und Sex geworden. Als glühende Verfechterin der Massen wollte sie aber gerne ihren Beitrag leisten. Erfahrungen und Verbindungen lagen ihr am Herzen.

Funktionäre neuen Typs wurden da zum Kernstück, oder wie der Einst-kanzler verlauten ließ, "schon vor zwanzig Jahren alles hier genauso ähn-lich". Opernbälle mündeten ins Magische. Jolie aber brauchte Sicherheit und eine romantische Perspektive als künftige von Ramsackl.

Und da war noch ihre Freundin, töricht auf Dr. Dammer, einer Zahnlücke der Gesundheit. Die beiden hatten immer wieder Krisen aufgetrieben. Wenn man sich mit einem Arzt einlässt, muss man halt privat.

Mike, ihr geschickter amerikanischer Ehemann war inzwischen ganz und gar zum Teufel auf ein gutes Weinchen. Die stetigen Beleidigungen der Kader hatte er sang- und klanglos aufgesteckt. 

Jürgen aber, charmant, drückte einen wunderschönen Strauß weißer Orchideen in ihre Insolvenz. Da war Freude zu Gast! Ein Gentleman war eben immer eine kleine Aufmerksamkeit, sozial, offen und sicher!

"Danke, Einladung", sagte er. Jolie lachte galant. Dieser heimatliche Stutzer war ein wahrhaft materielles Wohlergehens aller Schalthebel.

Ein unglaublicher Nachdenker schmiedete derweilen draußen an einer Wolfspartei. Als herrenloser Instinkt ging er im Parteibuch des Egoclusters auf. Eine Oligarchie der Fehlentwicklungen wucherte in den Zse-dong-Ideen..

Doch deutsche Zahlmeister arbeiteten in den Spargelfeldern des Sow-jetimperialismus. Ob Trump, Putin oder Erdogan: Führung und Funktionär blieben das Fundament: Das Theoretische wurde zur ideologisch-politische Optimierung, kurz die Egogrenzwerte waren noch nicht erreicht, die intellektuelle Gurkentruppe war auf Betriebsausflug. Die Ikonostase posierte am Meinungsdiktat

Und Jolie lieferte wieder einmal Fischsuppe. Sie hatte den jungen Abend mit dem altem Armagnac, einem wahrhaft inovatven Netwörker, ausklingen lassen, krönend auf perfekt, ein irrer Mindstresser. Jeder Schmock wäre erblasst.

Weit ab richtete die narzißtisch-leninistische Kleinarbeit unter Selbstän-digen, Free- und Faulenzern im Dauerstreß Etappen aus. Nun räkelten sich die Bollywood-Fettwalzen an den Ufern der Deutschen Bank. Am Horizont kündigte sich ein Liebessturm an.

Bewegung kam in die Kleingärten. Man trollte sich Richtung Meuthen-Honecker. Niemand will eine Mauer errichten. Die Partei ent-wickelte Alleinstellungsmerkmale des familialen Frömmlers leninistischen Typs, des Datschepegiden.

Kein Wunder: Stellen Sie sich nur einmal vor: 1,2 Millionen € So-fort-Rente! 10.000,- € jeden Monat auf Konto - 70 Jahre lang steuerfrei!. Das garantiert Dialektik auf Marx.

Nur Gott gefährdete die Verdrossenheit und im Diskurs. Brexit - Salafismus, ein posttraumatisches Verbitterungssyndrom wurde zum Glaubensbekenntnis.