Psycholyse Royal
X schreibt wie aus dem Stamperl geschossen. Beim Erdbeerriechen war ihm das Herz in die Hoden gefallen. Den Verstand hatte er schon vorher an den Ruhm verloren.
Die Blätter wehen herab, wirbeln durch meine Aufmerksamkeit, Vergessen Vergessen.
Ein Arbeiter schneidet die Hecken. Ob er zu den Menschen gehört, die gerne draußen sind? Er leistet sich einige Schnitzer. Aber er steht hier an der Grenze zum Chaos, versucht sich in Rettung der Ordnung. Er ist und will sein tätig.
Ist es mit den Dichtern anders? Viele wollen und müssen einfach schreiben. Viele davon haben einen Größenwahn dergestalt, sie seien etwas besseres als andere Menschen mit anderen Haltungen,
Vorlieben, Sehnsüchten. Aber auch der Dichter, die Dichterin ist nicht mehr als Sportler der Sparte. Sie haben ihren eigenen Spaß, ihre eigene Haltung. Viele machen Schnitzer und ich wünschte, sie hätten nie geschrieben, weil sie mich von der Erfahrung von für mich guter Literatur abhalten mit ihrem Geschwätz, Dröhnen, faulen Seufzern und auch noch mit menschenfeindlichen Sotissen. Aber es ist unleugbar: auch sie sind Dichter, müssen schreiben.
Ich kann die Arbeit des Gärtners kritisieren. Aber sein Gärtner-sein? Davon habe ich keine Ahnung. Habe ich ihn irrtümlich bestellt? Ich muss ihn ordentlich bezahlen, soweit er eine einigermaßen gärtnerische Leistung hinbekommen hat. Die Schnitzer ziehe ich ab. Oder ich muss eben die Heckenschere selbst in die Hand nehmen und mich in eine mir weniger entsprechende Haltung bequemen.
Ist so manche, mancher zum Dichten gekommen? Mögen sie weiter dichtern. Insanity spielt auf. Aber daß mancher noch Geld macht? Die Reklame läuft.
Größenwahn Bregenz
Wer die Foundation besuchte, wurde schon im Treppenhaus zum Hingucker der monumentalen Art. Dort hingen die fulminanten achtziger Jahre im Kolossal, im Blow-up kompletter Aktfotos.
Perry Rhodan war zwischen Maahk und Menschenbündnis zum Meister der Insel geworden. Die Galaxis war erklärt und territoriale Ansprüche kochten nicht mehr die Milchstraße ein.
Hinreißende Fototapeten zeigten Supermodels androgyner Männer. Mal schwelgten Körperlandschaften, mal reizten suggestive Ausschnitte. Testikel flankierten Paparazzen, „Vogue" glich einem Inbegriff.
Die Ausstellung „all-over structure" füllte abstrakten Expressionismus mit „menschlichen Körpern und Gefühlen". Eine reizvolle Analyse in spontanen Pinselschwüngen inclusive durchkomponierter Körperkultur des Maoismus.
Fortsetzung folgt
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