17.7.18

Reise nach Bosnien und Herzegowina


Erster Tag in Bosnien Herzegowina

Zwei junge Damen aus GB und Serbien teilen mit uns die Taxikosten vom Flughafen in die City. In Bihac seien die üblichen unglaublichen Zustände in großen Flüchtlings Lagern. Wie es denn in D sei? Unter dem Eindruck der letzten krassen Aktion des Holzmichels erkläre ich, daß ich schwarz sehe. Dieser Orban mit Trump-Allüren wollte selbst Kaiser werden und sei ohne Gnade. Sie gehen ins rb&b, wir in ein kleines Hotel nahe Marktplatz. Es scheint sehr sehr viele da-von zu geben.

Als wir gegenüber einer alten bosnischen Stuttgarterin wie gegenüber diesem älteren Herrn im Taxi erklären, wir wollten auch nach Tuzla und Banja Luka, sind sie keineswegs böse auf Interesse auch an serbischen Orten, sondern zeigen Freude für Interesse am Land überhaupt.

Man spricht Englisch. Kleine Häuschen in der Altstadt, in denen noch improvisiert angeboten und verkauft wird. Aber selbstverständlich auch mit Karte. Freundli-ches Klima. Die Straße nahe am alten Zentrum aufge-wühlte Bürgersteige, glatte Straßen. Erinnert etwas an Neapel. Noch nicht touristisch auflackiert. Aber Müll! Vor allem Plastik quillt aus Tonnen. Die nächste Auf-gabe für eine busy (bizi) Stadt. Unaufhörlicher Auto-verkehr verkündet Hoffnung auf die Zukunft bei großer Armut. Monatseinkommen bei rund 300 Euro. Die Verwandten schicken Geld. Die Touristen kommen.

Noch hat das Großzügig von Nachkriegsverwaltungen des "Weg-damit" im alten Viertel nicht Einzug gehal-ten. Ich esse ein süßes Dreieck, das neben Zucker noch etwas Masse enthält. Der Zuckerbäcker sagt "Halva".

Das Wetter am ersten Tag: tröpfelnder Nieselregen und dunkel, angenehm. Erinnert an Kosovo 2001, aber wärmer - auch im Interesse.

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Reise nach Bosnien, Sarajewo

Dies sind keine Wahrheiten, sondern Meinungen auf-grund eigener Beobachtungen.

War memorial 1, Brunnen der im Krieg getöteten Kin-der. Fußabdrücke, Namen, Stelen, der Vater, der sei-nem Kind zuruft, es solle sich ergeben, es geschehe ihm schon nichts, und der Jahre später mit ihm aus einem Massengrab geborgen wird. Was quatscht dieser Handke noch? Und was hat diese deutsche Literatin außer Soldaten, seltsamen Bekanntschaften ohne Menschenbezug und ihrem Hund gesehen?

Ich schäme mich noch im Nachhinein, wie kalt wir in den Behörden mit dem "Strom" der Kriegsflüchtlinge umgingen! Ein Landkreis leitete sie weiter zum nächs-ten.

Dieser Krieg war unnötig. Die Städte vertragen sich, die Staaten erschlagen im Namen der Dörfer und nach den Tattoos der Weltbilder. Und die Dummköpfe und Haßprediger, von dumpfen Intellektuellen aus Büro und Zelle aufgepeitscht,  erledigen den jeweiligen Massenmord. Angst vor Verlust von Herrschaft, manchmal aber auch die gierige Hoffnung darauf.

War memorial 2 am Berg in Sarajewo die Gräber der Ermordeten.

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Aspekt Flucht: Juden flüchteten aus Spanien, wurden von Türken  nach Sarajewo weitergeschoben, lebten im 19. Jahrhundert noch als "Spanniolen" dort. Bogumilen aus Bulgarien geflüchtet wurden von Bosniern aufgenommen.
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Der Haß kommt aus den Dörfern, wo er sich mit der Angst vor Veränderung paarte. Und aus den der Not überlassenen Straßen der Städte. Die ihn schürenden Intellektuellen treiben von ihren einsamen Almtoiletten aus das Spiel der Menschenfurcht an. Auch sie, ent-täuscht vom sinkenden oder nie erworbenen Ruhm, fürchten den Menschen und suchen ihn als Hofhund zu halten.- Russischer Trainer über seinen brasilianischen Spieler.

Jahrzehnte habe ich die "Abwanderung" der Hilfebe-dürftigen aus den reinlichen Dörfern in die Stadt erlebt. Auch sie wurden von dem in Ablehnung gewendeten Wir der Gemeinschaft der Unbeeinträchtigten vertrie-ben. Jetzt ist die Zeit der Holzmichel und der tönenden Stammtischführer angebrochen. Jeder Trump kann Präsident werden, wenn er nur laut genug auf die Ver-nunft schimpft und grob genug die Menschlichkeit zurückstößt.

Der jugoslawische Krieg hat - wie die rücksichtslose Gier in den reichen Staaten - die betroffenen Regionen in Dörfer verwandelt, die Staaten in Wohlstandsgebie-te, deren Schutzzaun gegen die Ausgesperrten immer enger gezogen wird. Der Angst hinter dem Bauzaun antwortet eine steigende Flut des Hasses vor ihm. Der neue Führer rekrutiert die Hooligans des Rap.

Der Optimist in mir glaubt aber: so lange es Romeo und Julia über die Zäune des Wir hinweg  gibt, kann auch Vernunft wieder die Augen für das Du öffnen, ohne das es Republik und Frieden nicht gibt.

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Am Bahnhof in Sarajewo versprengte jugendliche Flüchtlinge, die nicht weiter können und zum Teil in Depression versunken warten. Daneben der Zaun der Amerikanischen Botschaft als Mahnmal der Unbarm-herzigkeit gegen versprengte Kinder.

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Bosnien-Herzegowina 2018 II

Die Holländer verteidigten nicht sich, ihr Land oder sonstige übergeordnete Werte. Die Angst vor den Ser-ben wurde nicht von der Angst oder Wut um einen wichtigen Wert verdrängt. (Im Krieg gibt es keinen Mut, nur große und größere Angst). Die Serben hatten Angst und Wut um Verlust von Stärke. Die Holländer nur die um - Menschen. Diese Angst ist offensichtlich zu schwach gewesen.

Die internationale Gemeinschaft sollte dies bei ihren Einsätzen bedenken. Das Bekenntnis zu dem höheren Wert Menschenleben allein genügt nicht. Das Herz muß bereit sein. Besser als Erziehung zur Beherztheit auch zum Menschen, mit dem ich nichts gemein habe als diesen Umstand, -betrifft ja jedes verantwortliche Handeln gegenüber Fremden- ist wohl bei der Auswahl der Truppen auf irgendeine andere weitere Art der Verbindlichkeit zu schauen. Laut einem Denkmal in Tuzla hatten die pakistanischen Helfer eine solche.

Bis wir daran glauben, daß auch der, die  Fremde dazu gehört - im Herzen - sollten wir uns auf eine weitere Weise Stärke holen, wenn wir uns für andere einsetzen. Der "christliche", "westliche" oder "demokratische" Hintergrund jedenfalls reichte nicht. Es wird wohl noch Jahre dauern, bis ein Bosnier einen Holländer erträgt.

Ich halte die Holländer für eine mutige und freie Nati-on. Bisher für mutiger und freier als die Deutschen. Aber seit Srebrenitza sind sie in den Augen der Fa-schisten der Welt und ihrer Opfer- feige. Sie stehen  neben der Unberechenbarkeit und Unzuverlässigkeit der USA  für den Westen.

Zeit, nachzudenken.

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Tuzla, zur Hauptsache regionale Touristen. Erinnert mich an alte Städte an der Rhone. Die Armut und hier die Hoffnung, dort die Hilflosigkeit.

Schrecklicher Balkanpop. Unseres wird nicht besser in den Ohren der Interessierten klingen. Wie wohl das Forum Romanum quietschte und dröhnte? Oder der Platz vor der berühmten Moschee an der Seidenstraße?

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Die Gesellschaft ist etwas zurück in der Zeit: Du darfst im Lokal rauchen, die Hunde im Park ohne Beutel ausführen, Du darfst mit dem Auto durch die Fußgän-gerzone (außer durch den Sonntags extra abgesperrten Bereich), die Mädchen im Schleier gehen noch mit Anstandsdame in den Park, die anderen warten sehn-süchtig im Eiscafe auf Nonmachos oder James Dean. Kaffee 1 Euro. Aber überall Fußball im TV.

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In Sarajewo hatte ich das Gefühl, daß die Italiener, Griechen und Türken auf Investition sind. Hier in Tuz-la höre ich von Interessen aus Pakistan. Touristen kommen auch aus Bahrain.

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Es gibt Bänke. Man versteht, daß sich nicht jeder den teuren Kaffee im Park leisten will. Das ärmer machen-de Deutschland sollte sich auch einmal Gedanken um Bänke fürs Volk machen statt um Banken des Erfolgs.

Auf der Fahrt nach Tuzla: schwarze Ratten auf Motor-rädern halten ein Hotel besetzt. In Bosnien liegt der Gedanke an Hassprediger, Janitscharen, Tschetniks, SS, Orks des Karadzic pp nicht weit.

-Armut: Der Du die Armut nicht siehst, Du wirst Wun-derbares sehen. Der Du die Armut siehst, Du wirst dem Wunder (wieder) begegnen.-

Sovjetautomatik: Zum Bus gehts durch eine automati-sche Kontrolle: die Fahrkarte mit dem Code wird über den Leser gezogen. Man traut dem wohl nicht so ganz: ein Kontrolleur nimmt die Karte in die Hand und zieht sie an Deiner Stelle über das Lesegerät.

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Banja Luka 2 Seiten

... "Und trotz aller Hinrichtungen erhob sich der trotzige bosnische Adel 1849 wieder, er wollte nie den Christen die Gleichberechtigung zugestehen. Omer Pascha —— der einst als österreichischer flüchtiger Militarfeldwebel in Banjaluka zum Islam übergetreten war —— schlug den Aufstand mit unerbittlicher Strenge nieder und auch in Banjaluka flogen die Häupter von den Rümpfcn. Es ist ein seltsames Zeichen, dass einst gerade an den österreichischungarischen Grenzen die Mohammedaner am fanatischesten waren. Šamac, Brčka, Kostajnica und Banjaluka sind die besten Bei-spiele hierfür. Und am l4. August 1878 legte die Banjalukaner Bevölkerung die letzte Probe ihres alten aufrührerischen Geistes ab. . . . " Renner, Wanderungen durch Bosnien und Herzegowina 1896 (Google-Book).

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Auch hier sollen vor dem ersten Weltkrieg nach Renner (1896) deutsche Familien angesiedelt gewesen sein, auch "Wälschtiroler", Ungarn und Italiener. .." Sag mir, wo die Blumen sind. Was ist geschehn?"

Wie in Deutschland: keine Spur von Opfern, aber Mo-scheen. Keine Kopftücher, im Museum kein Wort, die Denkmale scheinen auch nur serbisch zu denken.

Mein Vater wurde aus S vertrieben, die Bosnier aus Banja Luka, ihrer jahrhundertealten Heimat. Serben, aus dem Osten vertrieben, wurden hier angesiedelt wie Ostpolen in Wroclaw.

Russennazis auf Seiten der serbischen Imperialisten, Neonazis auf Seiten der Kroaten und Muslime, auch Mudschaheddin sollen Verbrechen begangen haben. Und es wäre seltsam, hätten Bosniaken sich besonders zurückgehalten.

Die Vertreibungsindustrie und der Massenmord waren aber Sache der von Handke und Co verehrten Serben-führer. Die Frage an den Vater ist in Banja Luka doch: Was hast Du gemacht - mit und in Deiner Einheit?

Die Hoffnung ist - und das auf allen Seiten- mit einer Jugend, die den Haß nicht mehr hören kann...

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Jajce Gedenken: links, weiß die bosnischen Gefalle-nen, rechts, schwarz die kroatischen...

Aber auch Tourismus en masse: Vom goldenen Berg die Sonnenschirme weltweiter Brauerei, darunter Pop von Laut und Maul von Trump. Die Freiheit torkelt von Event zu Event.

Die EU sollte sich weniger um die Renovierung von Verwaltungsgebäuden, mehr um den ÖPNV kümmern! Fahrpläne, Autobusse, die Bahn! Busverspätungen wie die ICs der DB!

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Nachteil des Alters: Ich sehe fast nur noch Menschen, die mich an andere erinnern. Kann selten auch ein Vorteil sein.

Mostar
Orthopädisch versorgte Rentner, Museum von Krieg und Genozid in Mostar. Das erste Ausstellungsstück: zur Fessel gebogener rostiger Draht. Danach eine zer-brochene Uhr. Das Foto einer Frau mit verbranntem Haar, als einzige aus einem brennenden Haus voll von Frauen und Kindern, die von Soldaten hineingetrieben worden waren, entkommen. Visegrad, serbische SS.

In Deutschland feiern Projektionen des Islampanikers Houellebecq Erfolge unter wieder erstarkenden Halbin-tellektuellen und Genießern. Er könnte mit Handke zusammen die Serben - Fraktion zum Brexit Europas aus der Republik gründen. Ein Problemheidegger, auch der Sprachattitude.

Aber dieses paar Kinderschuhe unter einem aus einem Massengrab geborgenen Körperchen sagt mehr.

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"Alle gaben einiges, Einige Alles", ein schöner Spruch auf Helden. Ein Gefangener gibt dem anderen sein zweites paar Unterhosen, das ihn gegen die Schläge der Sadisten etwas schützte. Um jenem nach Monaten der Gefangenschaft die Ergreifung der ersten Gelegenheit zum Baden zu ermöglichen.
Ist das nicht mehr als "Alles"?! Wie oft zeigen sich Helden doch als problematisch: Che, Lenin, Trotzki, Cohumeini, Savonarola...

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Ein Bettler, war er nicht schon im Bürgerkrieg "nutzlo-ser Teil der Gemeinschaft" ? Die Nichthelden, die gegen die Orks von jeder Seite kämpfen, gegen Serben-SA, Mudschaheddin, Neonazis hatten nicht einen Gedanken daran. Sagt die Hoffnung...

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Autobusca Stacie

Auf einer Autobusstation in BiH steht ein junger Mann in zerschlissener Kleidung. Er ruft in die Bäume des Parks, hinauf in den Himmel, während er sich rhyth-misch vor und zurück wiegt. Es könnte ein Gebet sein, eine Sure. Ich verstehe die bosnische Sprache nicht. Die Passagiere lassen es sich nicht verdrießen und lachen nur selten in sich hinein. Keiner meint, er müsse hier regulierend eingreifen.

In der Fußgängerzone Sarajewo singt durchdringend und monoton ein etwa sechs Jahre altes Roma-Mädchen etwas von Mama oder Baby pp. Es hält ein Kätzchen im Arm und streicht ihm immer wieder fest über den Kopf. Körper und Beine des Kätzchens hat es mit einem blauen Tuch umwickelt. Es kann sich nicht wehren. Auf der gegenüber liegenden Straßenseite beobachtet die Mutter die Scene und spielt mit ihrem Smartphone. Es fehlt gewiss nicht an Publikum des Verständnisses.

Ich würde meine Situation der des Mannes an der Haltestelle vergleichen. Ich singe, oft mit beschwörender Miene, unverständliche Texte ins Geschehen. Die Leute führen peinlich oder lustig berührt ihre wichtigen Gespräche weiter. Es ist die zweitbeste literarische Alternative zur "Geschäfts"-Beziehung.

Auch habe ich bosnisches Glück: Die Polizei sieht darin keine Gefahr für die öffentliche Ordnung. In Bayern wäre ich mir heute nicht mehr so sicher: Der Holzmichl holt sich gerade die Macht von der Toleranz zurück.

Aber was ist mit den grässlichen Gesängen jener ge-quälten Exoten unter den Preisträgern und Aspiranten auf noch höhere Weihen, denen jedes Forum Recht ist, den elterlichen Auftrag auf Erfolg in Gesängen von besonderer Besonderheit  hinaus zu schreien. Die pein-lich berührte Beachtung des Publikums ist ihnen ge-wiss. Da ist längst keine Mama mit Smartphone mehr zu sehen. Doch verzweifelt hoffen und tönen sie weiter. Nur: wo sind die Arme der Bäume Bosniens, wo ist der Friede eines von weißen Wolken bereisten Himmels?

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Ein in ein Kopftuch gesperrtes Mädchen, das nicht wagt, den Mund aufzumachen, so lange Papa beschäftigt ist.

Freiheit der Liebe: die freiere Liebe ist auch die tole-rantere. Sie ist die Garantie dafür, daß der größeren Selbständigkeit in der Darstellung ein größerer Umfang an Wertachtung und Distanz entspricht.

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Neum

Ausflug von Mostar nach Neum Höchstens 84 km. Die Busgesellschaft setzt 2 Stunden an. Passkontrolle und Zoll am der Grenze zu EU. Zusätzliche Zeit zum fres-sen. Wie damals Deutschland nach Frankreich. Danke Hysterie! Für einen Strand von 24 km.... Die Cevapcici beginnen mit dem Gärungsprozeß. 3 Stunden!

Kein Fahrplan für zurück. Niemand weiß genaues. Die bekannte Ragusaqualle umschlingt unsere Finanzen. Die Adria ist blau, aber nach dem Ärger mit Wartezei-ten, mangelnden Fahrplänen - auch im Netz völliges Desinteresse- und Ahnungslosigkeit der Dienstleister über Abfahrtszeiten der Busse, kein auf Interesse durchschimmernder Eindruck.
Die Adria als Badezone. Und die Schnorchler, sie schnorcheln den Schnarch. Von Gewinnerwartung zerschlagene Architektur.

Zurück: Ein alter Frankfurter aus Neum bietet an, uns für 100 BoM zurückzufahren. Er hat 500 Verwandte in FFM. Wir warten im Chaos der Desnformationen Neums, und tatsächlich fährt uns ein freundlicher Kleinbusfahrer für 30.-.

Nödausgång...

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7 Jungs in Mostar

Sieben Jungs 6 bis 8, das Mädchen haben sie gleich anfangs zur Seite geboxt, springen mit angedeuteten Schlägen und Tritten gegen die Wartenden durch den Autobusbahnhof in Mostar. Mutter, Vater oder Großel-tern der Rom-Kinder sind nicht zu sehen. Die Jungs betteln aggressiv um Geld. Ein Apfel und ein Stück Pizza werden mit verächtlicher Miene angenommen und - weggeworfen. Der Künstler will Gage, nicht Butterbrot.
Die Reisenden, von denen einige aus dem Ausland kommen, sind verwirrt über die spezielle Performance, besonders als der kleine Anführer gegen den Koffer einer allein reisenden jungen Frau tritt. Alle Jungs folgen den Beispiel und beginnen damit, die Gepäck-stücke der Reisenden zu traktieren.

Roma haben wohl auch hier keine Staatsangehörigkeit. Ein Polizist oder das Jugendamt tauchen nicht auf. Eine europäische Staatsangehörigkeit könnte der im Stamm gefangenen Person angemessenen Anspruch gewähren und dementsprechende Verantwortlichkeit verhängen.

Der gegenwärtige Zustand eines vorpolitischen Lebens ist nicht Freiheit sondern Vogelfreiheit. Wenn der Sklave sich gegen seine Befreiung wendet, wenn der Nomade unbeobachtetes Handeln ohne Verantwort-lichkeit  beansprucht, kann die Republik dennoch ihr Bekenntnis nicht aufgeben.

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Rechnungen ua in Bosnien

Busfahrten: Kleine Transportverunsicherungen: kostet das Verstauen von Koffern unter dem Bus nun 1 BoM, zwei oder drei? Quittungen gab es nicht, einmal Auf-kleber über 2 Euro... Einer sagt plötzlich "Tri" Marka, der Begleiter gibt auf 5 aber richtig 2 heraus.

Taxi. Der Fahrer sagt 10 Euro. Nach Einigung auf Taximeter zahlen wir 10 - Mark.
Läßliche Sünden, aber ärgerlich.

Man zahlt in Mark. Tatsächlich die Hälfte unserer Euro - Preise. Sparkasse und Raiffeisenbank sind die am meisten sichtbaren Banken.

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Überschwemmung in der Eurotoilette beim Abflug. Wie wenig Gedanken sich doch die Inneneinrichter der Moderne über die unterschiedlichen Formen von Kul-turtechniken machen.

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Und während er die Ablehnung ausdruckt, singt der Robot im Transitzentrum: "Ich bin doch keine Maschi-ne".

Wenn Du das Spiel mitmachst, vergiss nicht: der Sieger von heute ist der Loser von morgen.

Klaus Wachowski   17.07.2018

11.7.18

Paradies 2.0

Im Paradies, mein Junge, da lebt der Reiche friedlich neben dem Armen. Und nur Gott weiß, wer davon den Champagner trinken darf.

Aber der Schröder war doch bei der RussenWM?!

Aber klar doch : nach dem Fördern kommt das Fordern.