Ab und zu bereite ich mir auch einen Salat zu.
Hier hatte ich Lust auf ein paar Märchenblätter im
Einheitsgrimm (nichts drin, viel drauf), eine Rispe Historientomate und einige
Blättchen vom nussigen Krimi. Sonst streute ich noch einige Croutons Frommes
und eine Handvoll Körner aus Udo und Zeitung ein.
Ich hoffe, es ist insgesamt gut gewürzt und schmackhaft vom
dada.
Schöne Grüße
KW
Гункепюз
(Hunkepuus,
oder mundartlich
„Altkärschäma
Schdiglscha“)
Rom im
August 1492. Schon am frühen Morgen ächzt die Stadt unter der Gluthitze des
neuen Papstes. Mit Meisterhand öffnet die gebildete Tochter beschlagene Türen,
Brokatvorhänge, Intrigen und Habgier. Mit Cesare ist jetzt ganz anders
provozieren. Sie streichelt seine Hände und wartet auf Kenntnis.
"Jetzt
, wo du Papst bist, mußt Du es mit einer Heirat besiegeln. Das Genie sollte im
Primborium sitzen." Sie hat Recht. Denn das Genie versteht mehr von Dingen
als Kardinäle und Kulturbeauftragte, wo selbst ein Heidegger sich nicht mehr
entbergen lässt. Besuch und Klatsch waren ja Tuscheln, Horchen und
Geschwätzigkeit. So ist das eben: Das Bubenstück tritt vor den großen Woschd,
die Brüder werden hingerichtet und er bekommt Prinzessin und Reich.
Grimm staunt
nicht schlecht. Seit die Prinzessin ihre Goldkugel verloren hat, entwickelt sie
Froschschenkel und spielt Fußball. Muntere Schmachtschreiber des Heimatfühl
kämpfen da vergeblich gegen mißmutige Launen an. Eine effektive und effiziente
Digitalisierung ohne Prozessoptimierung und Prozessmanagement? Ohne das Wissen
um die vorhandenen Prozesse kann die Absprache vernetzter und arbeitsteiliger
Prozesse nicht gelingen. Ein altes Tagebuch notierte überwältigende Schönheit.
Kurz darauf
melden sich Zeugen. Ermittler Dr. Tragisch kann dem Bikollen im Menschen noch
gut auf die Spur kommen. Der Herr vom Jugendamt wollte aber keine Therapie
besorgen, sprach bloß bibelhaft davon, dass wir ein zweites Mal geboren werden
können. Bei diesem Vorgang schenke Gott dem Menschen ein völlig neues Leben.
Und das sei gut so.
Man hört den
Ruf des Bussards und sieht verkrustete Hügel und Wasser wie flüssiges Silber.
Eve ist da, braucht ihre verdammten Stiefel nicht mehr ständig woanders zu
rauchen. Ich stürme ins Zimmer.
Schau Dir
nur die Krone an! Die Götter haben sie mit Tand und Diamant geschmückt. Sein
Urin wird in Gold aufgewogen. Gerbereien zahlen unglaubliche Summen, um das
Königswasser zu bekommen. Aber Gott erkennt das Mädchen, das mit ihm getanzt
hat, und ruft: "Das ist die rechte Braut." Die Stiefmutter und die
beiden Schwestern werden bleich vor Angst: er aber nimmt Aschenputtel aufs
Pferd und reitet, den Hochzeitsmantel zu sticken!
Im Palast
wälzt und beugt sich eine junge Frau über den wohlgeformten Arm ihrer
Bettgenossin. Wie dichte Wimpern unter einem blassen, flaumigen Teint, schwellen
zarte Lippen. Der Vatikan riecht Nachtluft. Die Hände zu Fäusten geballt öffnen
sich Schneeflocken wie betrunkene Glühwürmchen. Die Leute springen oder lesen.
Männer rufen Nachrichten, Arm und Reich singt Dante. Eine exzentrische Persönlichkeit
treibt Wahnsinn mit ehrgeizigen Polizisten. Wie es heißt, hat der Zufall
Zigaretten im Mundwinkel oder Stocketten im Schneidersitz. Welt genug!
In diesem
Augenblick zerkocht der Zorn endgültig den Zapfen kühler Argumentation. Sie
wollte doch nur das Werk weitersterben! Es ist wie ein Pfad. Die Stimme ihrer
Tante tönt aus molligen Hüften. Im Gesicht funkeln feiste, dunkle Äuglein unter
schwarzen, buschigen Brauen: Tante, Witwe, Mutter, Schwiegermutter und
Borgia-Gesindel, rund und munter. Das ist keine glamouröse
Evangelisationsveranstaltung des Wilhelm Pahls. Großartig, voll und dunkel
mäandert ein assoziiert gestimmter Duktus durch Wien. Da saßen einst Männer mit
braunen Augen und mit schwarzem Haar.
Hunkepuus,
begann ein Wind zu blasen. Aus der Jukebox erklang Musik, fremd und südlich.
Und als man den Sänger sah, stand einer auf und lud ihn ein. „Ich bin
eigentlich kein Weinkenner, eher ein Weingenießer oder interessierter Laie“,
meint der zünftige Scheupreisträger zum Volk. Aber griechischer Wein ist wie
das Blut der Erde. Irgendwo krahlte ein Rab, als wollte er Haare zwirbeln:
"Komm', schenk dir ein, man wird verzeih'n."
Eigentlich
galt dieser Aufruf nur denen, die zu Jesus Christus wollten. Nun ist das liebe
Mädchen aber dem Redner aufgefallen und er lockt es mit Gospelsang. Da springen
zwei Bauernweiber durch den Ring, so plump, daß sie ihre groben Arme und Beine
entzweibrechen. Darauf ein schönes Fräulein so leicht wie ein Reh. Da ward der
Dummling Vater nach des Vaters Tod. Die Stimmung wird nochmal mächtig
angeheizt, ganz wie super Choreografie und Akrobatik. Augenblicklich strömt
Frieden ins Glücksgefühl, eine unaussprechliche Freude und felsenfeste
Gewissheit: „Gott hat mich angenommen! Jetzt gehöre ich ihm!"
Also erhält
der Dummling die Krone. Man erzählt von grünen Hügeln, Meer und Wind, von alten
Häusern und jungen einsamen Damen. Und bald denkt keiner mehr daran, wie es
gewesen war, als die EU den Hahn aufdrehte, das Elend zu ersäufen. Die Hochzeit
wird gefeiert, der Dummling erbt das Reich. Oho!
Aber als der
ausgeflippte Alte draußen auf der Straße stand, fiel ihm ein, er könnte ja ein
Taxi nehmen und weg. ”War was?” - Was sollte schon sein? - Wohin er schaute:
Großstadtgetriebe.
Er lächelt
zu der Marienstatue hinüber. Ein Pelzmantel tut sich auf, und das Sternenkleid
schimmert hervor. Und wie er unten ankommt, sieht er die weiße Taube als schöne
Prinzessin und regiert sein Land mit Weisheit. Sie hingegen macht ihm viel
Geduld klar: Er sollte sich abwenden von einem Weg ohne Gott und Jesus endlich
bitten, sein Personal Healer zu werden.
Die Zeit ist
um. Da muss auch die Königin wieder heim. Bekehrung war und viele neue Erlebnisse mit dem Herrn leben mit
Braut und Harem bis sie gestorben sind.
Der Dümmlich
hält sich die Ohren zu. Ihr Leuchtturm steht nun anderswo und auf dem Weg zum
eig‘nen Licht wünscht er ihr Liebe ohne Leiden, Hoffnung und Zärtlichkeit. Auch
Glück für alle Zeit. Die Wiedergeburt im biblischen Sinne hat nämlich, seit
Bohlen schwächelt, nichts mehr mit der Reinkarnationslehre zu tun. Man steht
zwar recht fest in der Welt, doch tut‘s gut, wenn irgendwer die Daumen hält.
Das Geschenk eines neuen Lebens tritt einer Gemeinde von wiedergeborenen
Menschen bei und erlebt herzliche Gemeinschaft mit Glaubensgeschwistern, die
ahnungslos das Kleingedruckte des Teufelspakts überlesen haben.
Während Birk
und Noble noch die Identität des Toten berätseln, wirde seine Leiche gefunden.
Ist ein Sinnkiller am Werk? Gibt es Anzeichen für ägyptische Bestattungsriten?
Die Ermittler stehen vor Rätseln. Da war keine Spur von Schlamm in der
Frömmigkeit. Die Daunendecke bebt Verdacht.
Die
Prinzessin nun merkt bald, in welcher Gasse der junge Herr geboren war. Sie
herzen und küßen sich, und die böse Schwiegermutter wird zu Asche verbrannt.
Der König und die Königin mit den schlanken Beinen leben lange Jahre in Glück
und Frieden.
Wortlos
nimmt der Labyrinther Krug und Glas und trinkt schweigend seine Zeit leer. Da
sieht er doch unter dem Windrad ein
wunderschönes Mädchen sitzen, von seinem goldenen Haar bis zu den Fußzehen
bedeckt. Anmut, Daumen und wunderschöne Augen mit langen Mädchenwimpern. Kein
einziges mal sah er ihre Gedanken versunken. Schweigend essen sie sich einen
Schwips an, Lasagne und Rotwein.
Schutzlos
irrt die Tochter des Papstes durch die Ermittlung. Normalerweise schlafen
jungen Schönheiten in ihren eigenen Betten, aber in diese Nerven hatte man mit
üblen Scherzen geblickt. Wenn der Herr jetzt die Arme um mich legt, sage ich
ja! Sie überquert den Hof und ihre Haare wehn im Wind des Existentialismus. Sie
erblickt den unbekannten Jesus. Eine Kuh ruft muhend und die Königin wird
bleich im Herzen. Haarnetze rutschen und die ganze Fülle der Haare ergießt sich
vollkommen egal, wie ein Kleid.
Sie streift
die innen eingeölten Nachthandschuhe ab, Hände schön weiß. Das meiste von dem,
was im Vorratsschrank verschwunden ist, sitzt jetzt am leeren Küchentisch.
Als das
ungleiche Duo an einen feuchten Fluss gerufen wird, vermuten sie nackte Leichen
als Todesursache. Doch Stich- und Schnittverletzungen weisen auf
Mentalitätsforschung als Tatmotiv der Finsternis hin. Nun ist Jesus ja ihr
bester Freund, mit dem sie über alles reden können. Ein wunderbares Geschenk.
Aber natürlich darf auch der diabolischste aller Hausmeister nicht fehlen. Sie
lassen die Stimmen sinken bis auf ein Schnurren. Nun heißt es Gott befreien zu
Bedeutung und Eigentum!
Mitte der
zweiten Woche kommt die Wirklichkeit wieder. Plötzlich ist die mächtigste
Familie der Stadt ein ehrgeiziger Vater, italienische Länderei und Bruder
Cesar. Wie das Kind geboren wird, stirbt die Königin und der König nimmt sich
einen Gemahl, schön, stolz und übermütig. Der sagt voll Freude: "Ich habe
dich lieber als alles auf der Welt." Und ihre Hochzeit wird große Pracht
und Herrlichkeit, auch die gottlose Stiefmutter mit einer Serviette im Herzen.
Sie hatte zwei Aufträge gehabt, einen davon in der Winzerei, wo sie gewöhnlich
nach den Hufen des Besitzers sah. Das böse Weib stößt einen Fluch aus.
Sie
beauftragt den Staatsanwalt Anderkawwer. Die Frage ist: Was passierte mit dem
Rosendekor der Großmutter mitsamt Ahornsirup und Scherben hasserfüllt zu Boden?
Adam stürmt an ihr vorbeitaumeln, schwingt sich das Gewehr zu Schulter und weg.
Drei Viertel Gekränktheit, ein Viertel reine, wilde Wut
Was für eine
Stille. Ich fröstele und Widerstand ist illegal. Am tiefsten Punkt meines
Lebens angelangt schluchze ich wie ein entwurzelter Baum: „Herr Jesus, hier bin
ich.” Antwort aus dem Udo: "Ihr habt Euch wohl gewundert, dass ich Rentner
bin. Jetzt, wo der Stress vorbei ist, lang ich erst mal hin."
Sie spricht:
" Verläßt du mich nicht, so verlaß ich dich auch nicht." Da sagt er:
"Nun und nimmermehr". Sie ist aber über alle Maßen schön, stolz und
treibt noch dazu Spott mit dem Prinzen von Ferrara. Sie hat Geschenke, aber
Tante Adriana achtet streng korrekt. Fast nie hat sie ein süßes Kleid
aufgelegt. Seit der Vater Christ ist, hat er wenig Zeit und analysiert
Menschen. Nun genießt Sie den Kontakt mit der Vatertier-Gestalt, streng wie
eine Trillerpfeife. Sie zeigt dieselben Verletzungen wie das Opfer in der Küche
des Selbst. Ein Foto hängt zwiebelhaft vor dem Ausgangsverbot. - Da aber steht
ein liebevoller Gott, der schon auf sie wartet, schöner als ein Echo von
Heiterkeit, Gelingen oder Zuspruch.
Der
Namenlose pilchert mittlerweile kein Wort von Lotusblut mehr. Wenig später
checkt er ein, während ein Schniefen auf seinem Gesicht liegt. Ja, er macht sich mit Oma auf den Weg.
Sie rocken, dass die Schwarte kracht. Der erste Teil der Strecke schreit vor
Polizeisirenen. Man spürt, wie sich Speichel auf der Zunge rollt, Sandpapier
auf dem Dach der Welt.
Die Frau mit
goldenen Haaren war ihresgleichen. Als sie starb, rief sie: »Nimm keine, die
schön ist.« Dann tat sie die Augen zu, eine Verkultung draller Damen. Sie
hasste Waffen, dystopische Texte, und urbanen Verfall wie Lügen und Bestürzung.
»Was muss ich tun?«, fragt er flüsternd. Welchen BMI wohl ihr Psychologe hat?
Und welchen BMW? Seit der Schnellstraße sind sie keinem Alkoholer mehr
begegnet.
Der Prosa
sollte man mäßig Aufmerksamkeit widmen. Das zeigt sich im Braven. Es fehlt
seinen Figuren eigentlich nur Narration. Romane nehmen zu, der Konsumierbarkeit
fügen sich Chronologie, Monoperspektivität und Plot-Stringenz. Ein Schlaf der
Leser folgt auf die einst empfundenen Konstrukte Moderner und Postmoderner.
Tassenküchlein kommen in Mode, unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Auf einmal
sieht er sie: siebzehn Jahr, blondes Haar, fit und fertig. Er könnte jubeln!
Staunend empfindet er Liebe. Nie vorher hat er sich so rein gefühlt und auch so
schwebend leicht.
Das Ding ist
doch nicht geladen? Sein ganzes Leben wirft er in die Hände Gottes, den er kaum
kennt. Er föhnt sich lässig das Bauchhaar. Und sehen ihn die Leute entrüstet
an, dann sagt er, Ihr seht das viel zu eng: Mit 66 Jahren, da fängt das Leben
an, da hat man Spaß. Man kommt in Schuss und spielt Gitarre dazu. Ein irrer
Sound.
Doch Hände
verharren zögernd in gehirnten Helmen. Und so muss der wortkarge Ermittler
einmal mehr sein feminines Gespür unter Beweis stellen, um einen wahnsinnigen
Kollegen zu verlusten.
Lucrezia hat
ihren Vater immer wieder Papst werden gesehen. War es nicht wie Kürbisse mit
Handschuhen? Und was ist mit unserem Herrn Jesus Christus? Das Sofa fühlt sich
klamm an. Im Gesicht eines Oben-ohne- Models ist der Abdruck einer hohlwangigen
Frau.
Ein Name
wird gerufen, folgsam und steif. Besonders dieser Ork, aus dessen Bart ein
Teiggesicht wächst mit Schweinsäuglein, deren Irrsinn esophone Botschaften des
IS flackern. Da spricht der Schwan: "ich bin kein Schwan, sondern ein
verzauberter Prinz." Sagt der König zur Königin: "Wenn Du einen
Schlüssel verloren hast, kannst du meine Gemahlin nicht länger sein."
Kurz: Seine Sehnsucht war noch niemals in New York, noch niemals richtig frei
im Treppenhaus mit Bohnerwachs und Spießigkeit.
Die Franzens
lösen die Bernhards ab, um es mit dem amerikanischen Marcuse zu sagen. Das
verringert den literarischen Genuss auf Kosten der Ewigkeit. Aber jemand, der
Jesus Christus in sein Leben aufnimmt, wird in geistlicher Hinsicht
wiedergeboren zur großen Familienaufstellung.
Die
Versorgung der Bevölkerung mit Gütern des tödlichen Bedarfs beeinträchtigt von
nun an die Dienstleistungen der Leere. Ein Transporter knallt die Tür zu. Das
Verhältnis von Tränen und Gebeten hat sich umgekehrt. Sind noch irgendwelche
Erschöpfungen zu erledigen? Man dreht am inneren Patienten.
Lucrezia
folgt einem Traumland, in dem es nichts als Abzweigungen und Hintern von
Pferden gibt. Das macht nervös.
Da rufen die
zwei Täubchen:
"Rucke
die guh, rucke di guh,
Der Schuh
ist zu klein,
Den reichen
Lover führt sie heim."
Es ergeben
sich Mühe und Bedeutung. Sie fühlte noch nie etwas so Schönes wie den Weltekel
der Sehnsucht. Nun erkennt sie Felder und Hecken wie Kraftlinien, Wälder wie
Samt und Täler wie Filz. Die ganze Sache tut ihr leid wie Schlaftabletten und
unsichere Schuldverschreibungen.
Der König
faßt den Mantel. Da kommen die goldenen Haare hervor in voller Pracht. Und als
sich das Gesicht gewaschen hat, da spricht er: »Du bist meine liebe Braut.«
Darauf wird die Hochzeit gefeiert bis an seinen Tod.
Der Fahrer
verabschiedet sich mit einem Salure und ruft die Stille. Sind Hände eine
heilige Legende? Auf dem königlichen Schloss lässt er schöne Kleider anziehen,
ist er von Herzen lieb. Und es dauerte nicht lange. Da hat man Spaß, kommt in
Schuss und spielt Gitarre. Ja, man macht sich mit Oma auf den Weg.
Der
Sitzungspräsident begrüßt nun alle Narren, verspricht einen Abend und rollt
tänzerische Leckerbissen. Die böse Stiefmutter aber stirbt eines bösen Todes.
"Ich
glaube, in dir lächelt ein Lächeln." Derzeit allerdings spürt sie Balsam,
und Tränen kochen ohne Grund. Warum behandeln alle sie wie einen Konvent der
Familien, reich und verlobt? Man tauscht doch auch Flüstern und Kichern, Liebe
und Skandal in der Makel-Geburt!
Im Haus ist
sie näher bei Gott. Sie schlüpft eine Kerze. Dann wagt sie sich hinaus auf eine
gespenstische Gestalt, die noch nie Fleisch und Blut heimgesucht hat. Ihre Haut
ist feucht. Das zarte Doppelkinn eines Babys, dunkel geschlafen, betet eine
Kirche.
Sie wirft
einen Blick vorlieb, schweigend im ausgemergelten Körper des Gekreuzigten. Ein
Kunstkenner und vollkommen gearbeitet, Mensch aus Fleisch und Blut in
faltenreichem Gewand. Der Papst sieht es fast pockennarbig, wünscht ihr Liebe
ohne Leiden und Zärtlichkeit für alle, alle Zeit. Ihre Augen legen eine kurze
theatralische Pause in das Gesicht einer abergläubischen Zeremonie.
Wie
langweilig einem ist, wenn man anfängt zu weinen. Als er herabfiel, war er doch
kein Frosch, sondern ein Königssohn mit schönen und freundlichen Augen!
Geisterbeschwörungen
hinter Klostermauern? Er blickt in das Liebesorakel! Der Vollzug der Ehe muss
aufgeschoben werden. Aber der Ehemann ist Spanier! Wo das Meer glitzert wie
Diamanten, Kirchen und Paläste. Sie sind eine Familie Italiens. Jeder von ihnen
muss Heiraten knüpfen und Lehrsätze des Katechismus wie ein Borgia.
Sie steht
auf Senioren, die sabbern und das Wasser nicht mehr halten können. Als ein Jahr
verflossen ist, bringt die Königin dennoch einen Sohn zur Welt. Seine Liebe zu
der Königstochter ist so groß, wenn alle Blätter an den Bäumen Zungen wären,
sein Leben setzte er daran, dass er sie erlange. "Ich bin König und das
ist aus übergroßer Liebe geschehen." Da wird ihr Herz geneigt, Gemahlin zu
werden, hält auch sonst Ordnung im Häuschen, hübsch weiß und rein. Große Pracht
und Freude werden gefeiert.
Das
Töchterchen ist nun herangewachsen, schön, zart und fein. Da fallen ihr alle um
den Hals und küssen sie von Herzen lieb. Ihr Gemahl aber spricht im Traume:
"]unge, mach mir den Wams und flick mir die Hosen, oder ich will dir die
Elle über die Ohren schlagen." Da wird Großmutter neidisch, weil die
Stieftochter schön und lieblich ist. Der typisch rassistische Wahn vom Blut vor
Liebe.
"Liebe
Horkheimer: Man muss Gäste mit Weißwurst, Firmengaudi und Finale
begrüßen!" Als das Fest anhebt, treten Jungfern im Dirndl herein. Sie
haben das Gelübde getan, keinen Herrn zum Gemahl zu nehmen und weinen
bitterlich. Der Bräutigam aber spricht: "Die bösen Tage sind vorüber,
jetzt wollen wir Hochzeit feiern."
Und er hört
Weinens auf. Sein Herz ist heimgekommen und ist sein Leid zu Ende. Aber sie ist
eine gestandene Frau im Matronenalter, das rötliche Haar golden wie die Tochter
eines Papstes.
Jetzt kommen
Gedanken, ihr Wesen! Seit sie im Konvent bei den Nonnen war, denkt Lucrezia
über Lynchkonzerte nach. Vorher war sie einfach warmer Körper und freundliches
Lächeln: Eine Frau, die Gott diente und als Intrigantin zur Hand war. Wenn
Cesare seinen Lehrern mit eisiger Miene Unverschämtheiten anbrüllte, nannte sie
das Charme oder Freundlichkeit. Da wird Sauerteig zu florentinischer Kruste.
Das kostet nicht viel und entspricht auch dem heiteren Gesicht.
Komm, lass
die Sonne aufgehen", sagt Vater oft, wenn er ermüdet von Gott nach Hause
kommt. Tritt die Königstochter heraus, erkennt sie ihn: »Der ist mein rechter
Gemahl.« Und natürlich schenkt sie ihm dann ein strahlendes Lächeln. Da lacht
auch der König und sie verkaufen das Schwesterchen.— »Habt ihr Herz und Leber
gegessen, so mögt ihr auch eure Schwester behalten!«. Machenschaften enden im
Chaos.
Die
Ermittlungen ergaben Studenten oder Identitäter: Jeder schien auf seine Weise
verliebt zu sein. Doch reicht dies, um vier intelligente (sic) Studenten noch
in Ordnung? Psychopathen gibt es überall.
Vermeintlich
nüchtern und mit einer Gitarre, steht man einsam auf der Bühne. Plötzlich gibt
es Küsschen vom „Oberchecker“, liefern Meister des Effects Lacher, legen
Spiesheimer zum Landgang an. Und dies erinnert dann an Jüngers Carpaccios, an
traumhafte Gewalt und assoziative Verknüpfungen. Ein Höllenspektakel heizt
tänzerisch um Damen. Die Hexe aber muss jammervoll verbrennen. Prächtige Haare,
fein wie gesponnen Gold, führt der Königssohn nun freundlich in sein Reich.
Kapitaldelikte
auf eigene Faust und Flussleichen sorgen für Unruhe im neuen Fall des Dr.
Tragisch. Aber nicht ungewöhnlich, fehlen im Gegensatz zu den Verletzungen, die
Opfern für gewöhnlich post mortem zugefügt werden, nicht nur Teile des Gehirns.
Der Leiche wurde auch komplett das Blut entzogen. lm Rotlichtmilieu ermitteln
nun die Liebhaber der Finsternis!
Eine
besondere Gabe ist rasch mit dem Leben bezahlt: Elf Jahre sorgt man als
Eiermann für Stimmung. Dann geht die Tür auf, und der König tritt herein. Und
da steht dann ein Mädchen schön von Hochzeit und Pracht, ist nun Königin, rot
und gesund. Rapunzel aber ward das schönste Kleid unter der Sonne.
Ein ganz
normaler Mord explodiert als prominentes Privatflugzeug im Goldtransporter.
Haben es Habgierige auf das lmperium abgesehen? Für Kommissar Lauränzel ist
dieser Fall keineswegs der Mord, den man sich wünscht. Die Spuren weisen nach
Frivol. Raffiniert detailgenau zeigt Heinicken, wie Politlappen jeden blonden
Kopf, jede schlanke Wade als Ferienhaus deuten.
Man merkt,
wie Augen sich in Gesichter bohren. Sie redet mit Herz von Kindheit und Senegal
ohne etwas zu erwarten. Auch ein Steckbrief kann Täter in Sicherheit bringen,
oder eine fremde Stadt putzen.
Sie bemüht
sich nach Angst wie beißende Galle. Ihr junger Körper pulsiert vor Verlangen.
»Bist du bereit?", fragt der Düstere. "Ja!" muss sie schlucken.
Schwach und dünn liegt sie schön und er bückt sich. Da schlägt Dornröschen die
Augen auf und erwacht freundlich. Da schlafen sie miteinander, und der König
und die Königin sehen einander mit großen Augen an. Die Hochzeit wird in großer
Pracht gefeiert, vergnügt bis an ihr Ende. Kammerfrauen wünschen Glück zur
Vermählung.
Der Poptitan
verlangt "Gefühl"! Er hat es selbst geschrieben und richtig viel Zeit
begeistert. Ein Mega-Lied, echt persönlich. Wenn es scheiße ist, dann sagt er
einfach:" Gefühl, Mensch, jetzt sing doch mal mit Gefühl. Mit ganz viel
Gefühl!"
Sie hatte
die Ballettstunde versäumt und statt dessen Picasso betrachtet. Die Gefahr war
wirklich kein Mädchen mehr und Pablo kein Jüngling. Wenn die Rolle des
Künstlers sich lüpft, legt er einen unbarmherzigen finnischen Fanatiker
verkörpern. Aber auch der Kaiser ist ein Mensch und steht nicht höher in Gottes
Gunst als ein Bolander oder eine andere Kreatur. Er nannte sie Schwester. Aber
Kristina spürt, dass es nicht reicht. "Liebe?"‚ erwidert
sie."Liebe kann nicht nach Feinden beten wie Christus," und bedankt
sich für das Markenzeichen des Glaubens.
Noch während
Brook und Noble versuchen Antworten zu finden, erscheinen Studenten als
kenntnisreiche Genießer. Lässt man sich auf das gefährliche Spiel eines
Psychopathen ein, bei dem Täuschung und Realität zu einem Showdown nicht
spurlos vorübergehen, ergeben sich Parallelen zu Flussleichen. Inspektor Brook
hat nur wenig Zeit, im Torso für medizinische Pathologie den Brustkorb an der
Flanke des Körpers zu erkennen. Ein Psychopanther auf der Suche?
Endlich sagt
sie: »Führe mich, ich will deine Schätze betrachten.« Und der König sieht ihre
Schönheit das Herz zerspringen. Ihr kollektiver Selbstmord verschuldet eine
Inszenierung der bitteren Realität. Lucrezia zerrt bleiches Morgenlicht ins
Zimmer. Die Mädchen zucken zurück. Nervös kicheren sie.
Da fasste sie
Neigung zum Schiffer. Und als der junge König schlief, warfen sie ihn ins Meer,
waren wie vom Donner gerührt und baten um Gnade. Je verzweifelter sie zu tränen
versuchten, desto stärker strömte der Steinboden. Da ward sie mit ihrem
Helfershelfer in Wellen versinken.
Wenn ich alt
genug zum Heiraten bin, bin ich auch alt genug, Bescheid zu wissen.“ Er fasst
ihre Hand in Taubenfedern. In Spanien schätzt man weiße Hände vor Bewunderung.
In Rom aber ist die Schwangerschaft noch ein Geheimnis. Jedenfalls glaubt man,
eines der glücklichsten Mädchen in der ganzen Christenheit danke jeden Tag Gott
in den Ehemann. In der idyllischen Universitätsstadt aber verschrecklichen
Studenten Obdachlose. Eine verzweifelte Aufmerksamkeit fragt :"Na, was
will sie denn?"
Der Ermittler
sagt: "Geh nur hin, Sie sitzt schon wieder in der Fischerhütte." Da
zieht der Butt von dannen.
9.6.2016