9.6.15

Hunkepuus


Ab und zu bereite ich mir auch einen Salat zu.
Hier hatte ich Lust auf ein paar Märchenblätter im Einheitsgrimm (nichts drin, viel drauf), eine Rispe Historientomate und einige Blättchen vom nussigen Krimi. Sonst streute ich noch einige Croutons Frommes und eine Handvoll Körner aus Udo und Zeitung ein.
Ich hoffe, es ist insgesamt gut gewürzt und schmackhaft vom dada.

Schöne Grüße




 KW

Гункепюз

(Hunkepuus, oder mundartlich
„Altkärschäma Schdiglscha“)

Rom im August 1492. Schon am frühen Morgen ächzt die Stadt unter der Gluthitze des neuen Papstes. Mit Meisterhand öffnet die gebildete Tochter beschlagene Türen, Brokatvorhänge, Intrigen und Habgier. Mit Cesare ist jetzt ganz anders provozieren. Sie streichelt seine Hände und wartet auf Kenntnis.

"Jetzt , wo du Papst bist, mußt Du es mit einer Heirat besiegeln. Das Genie sollte im Primborium sitzen." Sie hat Recht. Denn das Genie versteht mehr von Dingen als Kardinäle und Kulturbeauftragte, wo selbst ein Heidegger sich nicht mehr entbergen lässt. Besuch und Klatsch waren ja Tuscheln, Horchen und Geschwätzigkeit. So ist das eben: Das Bubenstück tritt vor den großen Woschd, die Brüder werden hingerichtet und er bekommt Prinzessin und Reich.

Grimm staunt nicht schlecht. Seit die Prinzessin ihre Goldkugel verloren hat, entwickelt sie Froschschenkel und spielt Fußball. Muntere Schmachtschreiber des Heimatfühl kämpfen da vergeblich gegen mißmutige Launen an. Eine effektive und effiziente Digitalisierung ohne Prozessoptimierung und Prozessmanagement? Ohne das Wissen um die vorhandenen Prozesse kann die Absprache vernetzter und arbeitsteiliger Prozesse nicht gelingen. Ein altes Tagebuch notierte überwältigende Schönheit.

Kurz darauf melden sich Zeugen. Ermittler Dr. Tragisch kann dem Bikollen im Menschen noch gut auf die Spur kommen. Der Herr vom Jugendamt wollte aber keine Therapie besorgen, sprach bloß bibelhaft davon, dass wir ein zweites Mal geboren werden können. Bei diesem Vorgang schenke Gott dem Menschen ein völlig neues Leben. Und das sei gut so.

Man hört den Ruf des Bussards und sieht verkrustete Hügel und Wasser wie flüssiges Silber. Eve ist da, braucht ihre verdammten Stiefel nicht mehr ständig woanders zu rauchen. Ich stürme ins Zimmer.

Schau Dir nur die Krone an! Die Götter haben sie mit Tand und Diamant geschmückt. Sein Urin wird in Gold aufgewogen. Gerbereien zahlen unglaubliche Summen, um das Königswasser zu bekommen. Aber Gott erkennt das Mädchen, das mit ihm getanzt hat, und ruft: "Das ist die rechte Braut." Die Stiefmutter und die beiden Schwestern werden bleich vor Angst: er aber nimmt Aschenputtel aufs Pferd und reitet, den Hochzeitsmantel zu sticken!

Im Palast wälzt und beugt sich eine junge Frau über den wohlgeformten Arm ihrer Bettgenossin. Wie dichte Wimpern unter einem blassen, flaumigen Teint, schwellen zarte Lippen. Der Vatikan riecht Nachtluft. Die Hände zu Fäusten geballt öffnen sich Schneeflocken wie betrunkene Glühwürmchen. Die Leute springen oder lesen. Männer rufen Nachrichten, Arm und Reich singt Dante. Eine exzentrische Persönlichkeit treibt Wahnsinn mit ehrgeizigen Polizisten. Wie es heißt, hat der Zufall Zigaretten im Mundwinkel oder Stocketten im Schneidersitz. Welt genug!

In diesem Augenblick zerkocht der Zorn endgültig den Zapfen kühler Argumentation. Sie wollte doch nur das Werk weitersterben! Es ist wie ein Pfad. Die Stimme ihrer Tante tönt aus molligen Hüften. Im Gesicht funkeln feiste, dunkle Äuglein unter schwarzen, buschigen Brauen: Tante, Witwe, Mutter, Schwiegermutter und Borgia-Gesindel, rund und munter. Das ist keine glamouröse Evangelisationsveranstaltung des Wilhelm Pahls. Großartig, voll und dunkel mäandert ein assoziiert gestimmter Duktus durch Wien. Da saßen einst Männer mit braunen Augen und mit schwarzem Haar.

Hunkepuus, begann ein Wind zu blasen. Aus der Jukebox erklang Musik, fremd und südlich. Und als man den Sänger sah, stand einer auf und lud ihn ein. „Ich bin eigentlich kein Weinkenner, eher ein Weingenießer oder interessierter Laie“, meint der zünftige Scheupreisträger zum Volk. Aber griechischer Wein ist wie das Blut der Erde. Irgendwo krahlte ein Rab, als wollte er Haare zwirbeln: "Komm', schenk dir ein, man wird verzeih'n."

Eigentlich galt dieser Aufruf nur denen, die zu Jesus Christus wollten. Nun ist das liebe Mädchen aber dem Redner aufgefallen und er lockt es mit Gospelsang. Da springen zwei Bauernweiber durch den Ring, so plump, daß sie ihre groben Arme und Beine entzweibrechen. Darauf ein schönes Fräulein so leicht wie ein Reh. Da ward der Dummling Vater nach des Vaters Tod. Die Stimmung wird nochmal mächtig angeheizt, ganz wie super Choreografie und Akrobatik. Augenblicklich strömt Frieden ins Glücksgefühl, eine unaussprechliche Freude und felsenfeste Gewissheit: „Gott hat mich angenommen! Jetzt gehöre ich ihm!"

Also erhält der Dummling die Krone. Man erzählt von grünen Hügeln, Meer und Wind, von alten Häusern und jungen einsamen Damen. Und bald denkt keiner mehr daran, wie es gewesen war, als die EU den Hahn aufdrehte, das Elend zu ersäufen. Die Hochzeit wird gefeiert, der Dummling erbt das Reich. Oho!

Aber als der ausgeflippte Alte draußen auf der Straße stand, fiel ihm ein, er könnte ja ein Taxi nehmen und weg. ”War was?” - Was sollte schon sein? - Wohin er schaute: Großstadtgetriebe.

Er lächelt zu der Marienstatue hinüber. Ein Pelzmantel tut sich auf, und das Sternenkleid schimmert hervor. Und wie er unten ankommt, sieht er die weiße Taube als schöne Prinzessin und regiert sein Land mit Weisheit. Sie hingegen macht ihm viel Geduld klar: Er sollte sich abwenden von einem Weg ohne Gott und Jesus endlich bitten, sein Personal Healer zu werden.

Die Zeit ist um. Da muss auch die Königin wieder heim. Bekehrung war und  viele neue Erlebnisse mit dem Herrn leben mit Braut und Harem bis sie gestorben sind.

Der Dümmlich hält sich die Ohren zu. Ihr Leuchtturm steht nun anderswo und auf dem Weg zum eig‘nen Licht wünscht er ihr Liebe ohne Leiden, Hoffnung und Zärtlichkeit. Auch Glück für alle Zeit. Die Wiedergeburt im biblischen Sinne hat nämlich, seit Bohlen schwächelt, nichts mehr mit der Reinkarnationslehre zu tun. Man steht zwar recht fest in der Welt, doch tut‘s gut, wenn irgendwer die Daumen hält. Das Geschenk eines neuen Lebens tritt einer Gemeinde von wiedergeborenen Menschen bei und erlebt herzliche Gemeinschaft mit Glaubensgeschwistern, die ahnungslos das Kleingedruckte des Teufelspakts überlesen haben.

Während Birk und Noble noch die Identität des Toten berätseln, wirde seine Leiche gefunden. Ist ein Sinnkiller am Werk? Gibt es Anzeichen für ägyptische Bestattungsriten? Die Ermittler stehen vor Rätseln. Da war keine Spur von Schlamm in der Frömmigkeit. Die Daunendecke bebt Verdacht.

Die Prinzessin nun merkt bald, in welcher Gasse der junge Herr geboren war. Sie herzen und küßen sich, und die böse Schwiegermutter wird zu Asche verbrannt. Der König und die Königin mit den schlanken Beinen leben lange Jahre in Glück und Frieden.

Wortlos nimmt der Labyrinther Krug und Glas und trinkt schweigend seine Zeit leer. Da sieht er doch unter  dem Windrad ein wunderschönes Mädchen sitzen, von seinem goldenen Haar bis zu den Fußzehen bedeckt. Anmut, Daumen und wunderschöne Augen mit langen Mädchenwimpern. Kein einziges mal sah er ihre Gedanken versunken. Schweigend essen sie sich einen Schwips an, Lasagne und Rotwein.

Schutzlos irrt die Tochter des Papstes durch die Ermittlung. Normalerweise schlafen jungen Schönheiten in ihren eigenen Betten, aber in diese Nerven hatte man mit üblen Scherzen geblickt. Wenn der Herr jetzt die Arme um mich legt, sage ich ja! Sie überquert den Hof und ihre Haare wehn im Wind des Existentialismus. Sie erblickt den unbekannten Jesus. Eine Kuh ruft muhend und die Königin wird bleich im Herzen. Haarnetze rutschen und die ganze Fülle der Haare ergießt sich vollkommen egal, wie ein Kleid.

Sie streift die innen eingeölten Nachthandschuhe ab, Hände schön weiß. Das meiste von dem, was im Vorratsschrank verschwunden ist, sitzt jetzt am leeren Küchentisch.

Als das ungleiche Duo an einen feuchten Fluss gerufen wird, vermuten sie nackte Leichen als Todesursache. Doch Stich- und Schnittverletzungen weisen auf Mentalitätsforschung als Tatmotiv der Finsternis hin. Nun ist Jesus ja ihr bester Freund, mit dem sie über alles reden können. Ein wunderbares Geschenk. Aber natürlich darf auch der diabolischste aller Hausmeister nicht fehlen. Sie lassen die Stimmen sinken bis auf ein Schnurren. Nun heißt es Gott befreien zu Bedeutung und Eigentum!

Mitte der zweiten Woche kommt die Wirklichkeit wieder. Plötzlich ist die mächtigste Familie der Stadt ein ehrgeiziger Vater, italienische Länderei und Bruder Cesar. Wie das Kind geboren wird, stirbt die Königin und der König nimmt sich einen Gemahl, schön, stolz und übermütig. Der sagt voll Freude: "Ich habe dich lieber als alles auf der Welt." Und ihre Hochzeit wird große Pracht und Herrlichkeit, auch die gottlose Stiefmutter mit einer Serviette im Herzen. Sie hatte zwei Aufträge gehabt, einen davon in der Winzerei, wo sie gewöhnlich nach den Hufen des Besitzers sah. Das böse Weib stößt einen Fluch aus.

Sie beauftragt den Staatsanwalt Anderkawwer. Die Frage ist: Was passierte mit dem Rosendekor der Großmutter mitsamt Ahornsirup und Scherben hasserfüllt zu Boden? Adam stürmt an ihr vorbeitaumeln, schwingt sich das Gewehr zu Schulter und weg. Drei Viertel Gekränktheit, ein Viertel reine, wilde Wut

Was für eine Stille. Ich fröstele und Widerstand ist illegal. Am tiefsten Punkt meines Lebens angelangt schluchze ich wie ein entwurzelter Baum: „Herr Jesus, hier bin ich.” Antwort aus dem Udo: "Ihr habt Euch wohl gewundert, dass ich Rentner bin. Jetzt, wo der Stress vorbei ist, lang ich erst mal hin."

Sie spricht: " Verläßt du mich nicht, so verlaß ich dich auch nicht." Da sagt er: "Nun und nimmermehr". Sie ist aber über alle Maßen schön, stolz und treibt noch dazu Spott mit dem Prinzen von Ferrara. Sie hat Geschenke, aber Tante Adriana achtet streng korrekt. Fast nie hat sie ein süßes Kleid aufgelegt. Seit der Vater Christ ist, hat er wenig Zeit und analysiert Menschen. Nun genießt Sie den Kontakt mit der Vatertier-Gestalt, streng wie eine Trillerpfeife. Sie zeigt dieselben Verletzungen wie das Opfer in der Küche des Selbst. Ein Foto hängt zwiebelhaft vor dem Ausgangsverbot. - Da aber steht ein liebevoller Gott, der schon auf sie wartet, schöner als ein Echo von Heiterkeit, Gelingen oder Zuspruch.

Der Namenlose pilchert mittlerweile kein Wort von Lotusblut mehr. Wenig später checkt er ein, während ein Schniefen auf seinem Gesicht  liegt. Ja, er macht sich mit Oma auf den Weg. Sie rocken, dass die Schwarte kracht. Der erste Teil der Strecke schreit vor Polizeisirenen. Man spürt, wie sich Speichel auf der Zunge rollt, Sandpapier auf dem Dach der Welt. 

Die Frau mit goldenen Haaren war ihresgleichen. Als sie starb, rief sie: »Nimm keine, die schön ist.« Dann tat sie die Augen zu, eine Verkultung draller Damen. Sie hasste Waffen, dystopische Texte, und urbanen Verfall wie Lügen und Bestürzung. »Was muss ich tun?«, fragt er flüsternd. Welchen BMI wohl ihr Psychologe hat? Und welchen BMW? Seit der Schnellstraße sind sie keinem Alkoholer mehr begegnet.

Der Prosa sollte man mäßig Aufmerksamkeit widmen. Das zeigt sich im Braven. Es fehlt seinen Figuren eigentlich nur Narration. Romane nehmen zu, der Konsumierbarkeit fügen sich Chronologie, Monoperspektivität und Plot-Stringenz. Ein Schlaf der Leser folgt auf die einst empfundenen Konstrukte Moderner und Postmoderner. Tassenküchlein kommen in Mode, unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Auf einmal sieht er sie: siebzehn Jahr, blondes Haar, fit und fertig. Er könnte jubeln! Staunend empfindet er Liebe. Nie vorher hat er sich so rein gefühlt und auch so schwebend leicht.

Das Ding ist doch nicht geladen? Sein ganzes Leben wirft er in die Hände Gottes, den er kaum kennt. Er föhnt sich lässig das Bauchhaar. Und sehen ihn die Leute entrüstet an, dann sagt er, Ihr seht das viel zu eng: Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an, da hat man Spaß. Man kommt in Schuss und spielt Gitarre dazu. Ein irrer Sound.

Doch Hände verharren zögernd in gehirnten Helmen. Und so muss der wortkarge Ermittler einmal mehr sein feminines Gespür unter Beweis stellen, um einen wahnsinnigen Kollegen zu verlusten.

Lucrezia hat ihren Vater immer wieder Papst werden gesehen. War es nicht wie Kürbisse mit Handschuhen? Und was ist mit unserem Herrn Jesus Christus? Das Sofa fühlt sich klamm an. Im Gesicht eines Oben-ohne- Models ist der Abdruck einer hohlwangigen Frau.

Ein Name wird gerufen, folgsam und steif. Besonders dieser Ork, aus dessen Bart ein Teiggesicht wächst mit Schweinsäuglein, deren Irrsinn esophone Botschaften des IS flackern. Da spricht der Schwan: "ich bin kein Schwan, sondern ein verzauberter Prinz." Sagt der König zur Königin: "Wenn Du einen Schlüssel verloren hast, kannst du meine Gemahlin nicht länger sein." Kurz: Seine Sehnsucht war noch niemals in New York, noch niemals richtig frei im Treppenhaus mit Bohnerwachs und Spießigkeit.

Die Franzens lösen die Bernhards ab, um es mit dem amerikanischen Marcuse zu sagen. Das verringert den literarischen Genuss auf Kosten der Ewigkeit. Aber jemand, der Jesus Christus in sein Leben aufnimmt, wird in geistlicher Hinsicht wiedergeboren zur großen Familienaufstellung.
Die Versorgung der Bevölkerung mit Gütern des tödlichen Bedarfs beeinträchtigt von nun an die Dienstleistungen der Leere. Ein Transporter knallt die Tür zu. Das Verhältnis von Tränen und Gebeten hat sich umgekehrt. Sind noch irgendwelche Erschöpfungen zu erledigen? Man dreht am inneren Patienten.

Lucrezia folgt einem Traumland, in dem es nichts als Abzweigungen und Hintern von Pferden gibt. Das macht nervös.

Da rufen die zwei Täubchen:
"Rucke die guh, rucke di guh,
Der Schuh ist zu klein,
Den reichen Lover führt sie heim."

Es ergeben sich Mühe und Bedeutung. Sie fühlte noch nie etwas so Schönes wie den Weltekel der Sehnsucht. Nun erkennt sie Felder und Hecken wie Kraftlinien, Wälder wie Samt und Täler wie Filz. Die ganze Sache tut ihr leid wie Schlaftabletten und unsichere Schuldverschreibungen.

Der König faßt den Mantel. Da kommen die goldenen Haare hervor in voller Pracht. Und als sich das Gesicht gewaschen hat, da spricht er: »Du bist meine liebe Braut.« Darauf wird die Hochzeit gefeiert bis an seinen Tod.

Der Fahrer verabschiedet sich mit einem Salure und ruft die Stille. Sind Hände eine heilige Legende? Auf dem königlichen Schloss lässt er schöne Kleider anziehen, ist er von Herzen lieb. Und es dauerte nicht lange. Da hat man Spaß, kommt in Schuss und spielt Gitarre. Ja, man macht sich mit Oma auf den Weg.

Der Sitzungspräsident begrüßt nun alle Narren, verspricht einen Abend und rollt tänzerische Leckerbissen. Die böse Stiefmutter aber stirbt eines bösen Todes.

"Ich glaube, in dir lächelt ein Lächeln." Derzeit allerdings spürt sie Balsam, und Tränen kochen ohne Grund. Warum behandeln alle sie wie einen Konvent der Familien, reich und verlobt? Man tauscht doch auch Flüstern und Kichern, Liebe und Skandal in der Makel-Geburt!

Im Haus ist sie näher bei Gott. Sie schlüpft eine Kerze. Dann wagt sie sich hinaus auf eine gespenstische Gestalt, die noch nie Fleisch und Blut heimgesucht hat. Ihre Haut ist feucht. Das zarte Doppelkinn eines Babys, dunkel geschlafen, betet eine Kirche.

Sie wirft einen Blick vorlieb, schweigend im ausgemergelten Körper des Gekreuzigten. Ein Kunstkenner und vollkommen gearbeitet, Mensch aus Fleisch und Blut in faltenreichem Gewand. Der Papst sieht es fast pockennarbig, wünscht ihr Liebe ohne Leiden und Zärtlichkeit für alle, alle Zeit. Ihre Augen legen eine kurze theatralische Pause in das Gesicht einer abergläubischen Zeremonie.

Wie langweilig einem ist, wenn man anfängt zu weinen. Als er herabfiel, war er doch kein Frosch, sondern ein Königssohn mit schönen und freundlichen Augen!

Geisterbeschwörungen hinter Klostermauern? Er blickt in das Liebesorakel! Der Vollzug der Ehe muss aufgeschoben werden. Aber der Ehemann ist Spanier! Wo das Meer glitzert wie Diamanten, Kirchen und Paläste. Sie sind eine Familie Italiens. Jeder von ihnen muss Heiraten knüpfen und Lehrsätze des Katechismus wie ein Borgia.

Sie steht auf Senioren, die sabbern und das Wasser nicht mehr halten können. Als ein Jahr verflossen ist, bringt die Königin dennoch einen Sohn zur Welt. Seine Liebe zu der Königstochter ist so groß, wenn alle Blätter an den Bäumen Zungen wären, sein Leben setzte er daran, dass er sie erlange. "Ich bin König und das ist aus übergroßer Liebe geschehen." Da wird ihr Herz geneigt, Gemahlin zu werden, hält auch sonst Ordnung im Häuschen, hübsch weiß und rein. Große Pracht und Freude werden gefeiert.

Das Töchterchen ist nun herangewachsen, schön, zart und fein. Da fallen ihr alle um den Hals und küssen sie von Herzen lieb. Ihr Gemahl aber spricht im Traume: "]unge, mach mir den Wams und flick mir die Hosen, oder ich will dir die Elle über die Ohren schlagen." Da wird Großmutter neidisch, weil die Stieftochter schön und lieblich ist. Der typisch rassistische Wahn vom Blut vor Liebe.

"Liebe Horkheimer: Man muss Gäste mit Weißwurst, Firmengaudi und Finale begrüßen!" Als das Fest anhebt, treten Jungfern im Dirndl herein. Sie haben das Gelübde getan, keinen Herrn zum Gemahl zu nehmen und weinen bitterlich. Der Bräutigam aber spricht: "Die bösen Tage sind vorüber, jetzt wollen wir Hochzeit feiern."

Und er hört Weinens auf. Sein Herz ist heimgekommen und ist sein Leid zu Ende. Aber sie ist eine gestandene Frau im Matronenalter, das rötliche Haar golden wie die Tochter eines Papstes.

Jetzt kommen Gedanken, ihr Wesen! Seit sie im Konvent bei den Nonnen war, denkt Lucrezia über Lynchkonzerte nach. Vorher war sie einfach warmer Körper und freundliches Lächeln: Eine Frau, die Gott diente und als Intrigantin zur Hand war. Wenn Cesare seinen Lehrern mit eisiger Miene Unverschämtheiten anbrüllte, nannte sie das Charme oder Freundlichkeit. Da wird Sauerteig zu florentinischer Kruste. Das kostet nicht viel und entspricht auch dem heiteren Gesicht.

Komm, lass die Sonne aufgehen", sagt Vater oft, wenn er ermüdet von Gott nach Hause kommt. Tritt die Königstochter heraus, erkennt sie ihn: »Der ist mein rechter Gemahl.« Und natürlich schenkt sie ihm dann ein strahlendes Lächeln. Da lacht auch der König und sie verkaufen das Schwesterchen.— »Habt ihr Herz und Leber gegessen, so mögt ihr auch eure Schwester behalten!«. Machenschaften enden im Chaos.

Die Ermittlungen ergaben Studenten oder Identitäter: Jeder schien auf seine Weise verliebt zu sein. Doch reicht dies, um vier intelligente (sic) Studenten noch in Ordnung? Psychopathen gibt es überall.

Vermeintlich nüchtern und mit einer Gitarre, steht man einsam auf der Bühne. Plötzlich gibt es Küsschen vom „Oberchecker“, liefern Meister des Effects Lacher, legen Spiesheimer zum Landgang an. Und dies erinnert dann an Jüngers Carpaccios, an traumhafte Gewalt und assoziative Verknüpfungen. Ein Höllenspektakel heizt tänzerisch um Damen. Die Hexe aber muss jammervoll verbrennen. Prächtige Haare, fein wie gesponnen Gold, führt der Königssohn nun freundlich in sein Reich.

Kapitaldelikte auf eigene Faust und Flussleichen sorgen für Unruhe im neuen Fall des Dr. Tragisch. Aber nicht ungewöhnlich, fehlen im Gegensatz zu den Verletzungen, die Opfern für gewöhnlich post mortem zugefügt werden, nicht nur Teile des Gehirns. Der Leiche wurde auch komplett das Blut entzogen. lm Rotlichtmilieu ermitteln nun die Liebhaber der Finsternis!

Eine besondere Gabe ist rasch mit dem Leben bezahlt: Elf Jahre sorgt man als Eiermann für Stimmung. Dann geht die Tür auf, und der König tritt herein. Und da steht dann ein Mädchen schön von Hochzeit und Pracht, ist nun Königin, rot und gesund. Rapunzel aber ward das schönste Kleid unter der Sonne.

Ein ganz normaler Mord explodiert als prominentes Privatflugzeug im Goldtransporter. Haben es Habgierige auf das lmperium abgesehen? Für Kommissar Lauränzel ist dieser Fall keineswegs der Mord, den man sich wünscht. Die Spuren weisen nach Frivol. Raffiniert detailgenau zeigt Heinicken, wie Politlappen jeden blonden Kopf, jede schlanke Wade als Ferienhaus deuten.

Man merkt, wie Augen sich in Gesichter bohren. Sie redet mit Herz von Kindheit und Senegal ohne etwas zu erwarten. Auch ein Steckbrief kann Täter in Sicherheit bringen, oder eine fremde Stadt putzen.

Sie bemüht sich nach Angst wie beißende Galle. Ihr junger Körper pulsiert vor Verlangen. »Bist du bereit?", fragt der Düstere. "Ja!" muss sie schlucken. Schwach und dünn liegt sie schön und er bückt sich. Da schlägt Dornröschen die Augen auf und erwacht freundlich. Da schlafen sie miteinander, und der König und die Königin sehen einander mit großen Augen an. Die Hochzeit wird in großer Pracht gefeiert, vergnügt bis an ihr Ende. Kammerfrauen wünschen Glück zur Vermählung.

Der Poptitan verlangt "Gefühl"! Er hat es selbst geschrieben und richtig viel Zeit begeistert. Ein Mega-Lied, echt persönlich. Wenn es scheiße ist, dann sagt er einfach:" Gefühl, Mensch, jetzt sing doch mal mit Gefühl. Mit ganz viel Gefühl!"

Sie hatte die Ballettstunde versäumt und statt dessen Picasso betrachtet. Die Gefahr war wirklich kein Mädchen mehr und Pablo kein Jüngling. Wenn die Rolle des Künstlers sich lüpft, legt er einen unbarmherzigen finnischen Fanatiker verkörpern. Aber auch der Kaiser ist ein Mensch und steht nicht höher in Gottes Gunst als ein Bolander oder eine andere Kreatur. Er nannte sie Schwester. Aber Kristina spürt, dass es nicht reicht. "Liebe?"‚ erwidert sie."Liebe kann nicht nach Feinden beten wie Christus," und bedankt sich für das Markenzeichen des Glaubens.

Noch während Brook und Noble versuchen Antworten zu finden, erscheinen Studenten als kenntnisreiche Genießer. Lässt man sich auf das gefährliche Spiel eines Psychopathen ein, bei dem Täuschung und Realität zu einem Showdown nicht spurlos vorübergehen, ergeben sich Parallelen zu Flussleichen. Inspektor Brook hat nur wenig Zeit, im Torso für medizinische Pathologie den Brustkorb an der Flanke des Körpers zu erkennen. Ein Psychopanther auf der Suche?

Endlich sagt sie: »Führe mich, ich will deine Schätze betrachten.« Und der König sieht ihre Schönheit das Herz zerspringen. Ihr kollektiver Selbstmord verschuldet eine Inszenierung der bitteren Realität. Lucrezia zerrt bleiches Morgenlicht ins Zimmer. Die Mädchen zucken zurück. Nervös kicheren sie.

Da fasste sie Neigung zum Schiffer. Und als der junge König schlief, warfen sie ihn ins Meer, waren wie vom Donner gerührt und baten um Gnade. Je verzweifelter sie zu tränen versuchten, desto stärker strömte der Steinboden. Da ward sie mit ihrem Helfershelfer in Wellen versinken.

Wenn ich alt genug zum Heiraten bin, bin ich auch alt genug, Bescheid zu wissen.“ Er fasst ihre Hand in Taubenfedern. In Spanien schätzt man weiße Hände vor Bewunderung. In Rom aber ist die Schwangerschaft noch ein Geheimnis. Jedenfalls glaubt man, eines der glücklichsten Mädchen in der ganzen Christenheit danke jeden Tag Gott in den Ehemann. In der idyllischen Universitätsstadt aber verschrecklichen Studenten Obdachlose. Eine verzweifelte Aufmerksamkeit fragt :"Na, was will sie denn?"

Der Ermittler sagt: "Geh nur hin, Sie sitzt schon wieder in der Fischerhütte." Da zieht der Butt von dannen.

9.6.2016